Technischer Fehler: Warum nun doch Andreas Babler SPÖ ...

6 Jun 2023
SPÖ

Es war eine spannende Entscheidung auf dem Parteitag der SPÖ in Linz am Samstag. Mit knapp 53 Prozent der Delegiertenstimmen war der burgenländische Ministerpräsident Hans-Peter Doskozil zum neuen Vorsitzenden der österreichischen Sozialdemokrat*innen gewählt worden. Zwei Tage später ist klar: Das Ergebnis war genau andersherum.

Babler will vollständige Transparenz

„Aufgrund eines technischen Fehlers, wurden am Parteitag die Stimmen falsch zugeordnet“, teilte die SPÖ am Montagnachmittag über ihren Twitter-Kanal mit. „Das korrekte Ergebnis der Vorsitzendenwahl lautet: Hans Peter Doskozil: 280 Stimmen (46,51%). Andreas Babler: 317 Stimmen (52,66%).“ Damit wurde der Bürgermeister von Traiskirchen Andreas Babler vom außerordentlichen Bundesparteitag zum neuen Parteivorsitzenden gewählt.

In einem Pressestatement am frühen Montagabend erklärte Babler, „absolute Transparenz und Klarheit“ schaffen zu wollen. Das Ergebnis der Vorsitzendenwahl vom Parteitag werde noch einmal komplett ausgezählt. „Es ist ganz wichtig, dass hier keine Fragen bleiben“, so Babler. Bei den SPÖ-Mitglieder sowie der Wähler*innen entschuldigte er sich „für das Bild, das der Parteiapparat in den letzten Wochen abgegeben hat, aus tiefstem Herzen“. Das vertauschte Wahlergebnis sei „ein Tiefpunkt“.

Eindringlicher Appell von Babler

Bestätige die Neuauszählung das Ergebnis, werde er „Amt und Verantwortung“ als Parteivorsitzender übernehmen, kündigte Andreas Babler an. Gemeinsam mit seinem Team wolle er „am völligen Comeback der Sozialdemokratie arbeiten“. An Mitglieder, die mit dem Gedanken spielten auszutreten, appellierte er: „Bleibt dabei! Helft mit! Geben wir der SPÖ Stolz und Würde zurück.“

Hans Peter Doskozil hatte seine Niederlage in einem eigenen Pressestament zuvor bereits eingestanden. „Ich gratuliere Andreas Babler zum Vorsitz der Bundespartei recht herzlich“, sagte er am Montagnachmittag. Dies sei „kein angenehmer Tag“, weder für ihn noch für die SPÖ. „Für mich ist das Kapitel Bundespolitik ein für alle mal beendet“, sagte der burgenländische Ministerpräsident.

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