Regel aus 2013 sorgt für Sparzwang in Premier League: „Es könnte ...

31 Jan 2024

Transfermarkt

Ausgaben so niedrig wie 2005

Premier League - Figure 1 — Foto Transfermarkt

©IMAGO

Die Vereine der Premier League präsentieren in diesem Winter bislang ein ungewohntes Bild auf dem Transfermarkt, denn die Ausgaben sind einen Tag vor dem Deadline Day mit 80 Millionen Euro so niedrig wie seit 2005 nicht mehr. Der Hauptgrund dafür sind die Regeln für Rentabilität und Nachhaltigkeit (PSR), die die Sportchefs und Klubbesitzer in Schach halten – ein Regelwerk, das dem Financial Fair Play der UEFA gleicht und jüngst seine Zähne gezeigt hat.

Alle Winter seit 2000 Premier-League-Ausgaben Zur Übersicht Als die mit Abstand reichste Liga der Welt letztmals so wenig ausgegeben hat, wechselte der aktuelle Arsenal-Trainer Mikel Arteta als 22-Jähriger zum FC Everton und Liverpool holte Fernando Morientes von Real Madrid. Im Januar 2005 leisteten sich die englischen Top-Klubs Zugänge für 88,5 Mio. Euro und diese Winter-Ausgaben wurden bis zum Höhepunkt in 2023 auf 843 Mio. Euro gesteigert.

„Das PSR-Regelwerk der englischen Fußballliga besagt, dass ein Klub in einem Zeitraum von drei Jahren maximal 105 Millionen Pfund Verlust machen darf – das entspricht etwa 123 Millionen Euro“, weiß Daniel Busch, Area Manager Transfermarkt UK. Dagegen hatte Everton verstoßen und wurde in dieser Saison mit einem Abzug von zehn Punkten bestraft. Die „Toffees“ wurden im Januar zusammen mit Nottingham Forest erneut wegen Verstößen für schuldig befunden und es drohen weitere Strafen. Ob und wie schwer Manchester City für seine vermeintlichen Vergehen bestraft wird, steht genauso in den Sternen, wie das Ausmaß der Sanktionen für Everton und Forest. Letztgenanntes Duo muss sich wohl noch bis April für die Verkündung des Strafmaßes gedulden.

Sancho, Boey, Dier & Co.: Top-Transfers im Winter 2024

Eric Dier | Tottenham -> Bayern | Marktwert: 12 Mio. €

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LeiheAnm.: In dieser Galerie werden die nach Ablöse teuersten oder nach Marktwert wertvollsten Wintertransfers 2024 gelistet – Stand: 31. Januar 2024

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Hannibal | Man United -> Sevilla | Marktwert: 12 Mio. €

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Leihe

2/36

Çağlar Söyüncü | Atlético -> Fenerbahce | Marktwert: 12 Mio. €

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Leihgebühr: 2 Mio. €

3/36

Sheraldo Becker | Union Berlin -> Real Sociedad | Marktwert: 12 Mio. €

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Ablöse: 3 Mio. €

4/36

Kevin | Palmeiras -> Shakhtar | Ablöse: 12 Mio. €

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Marktwert: 4 Mio. €

5/36

Marlon Gomes | Vasco -> Shakhtar | Ablöse: 12 Mio. €

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Marktwert: 6 Mio. €

6/36

Santiago Castro | Vélez Sarsfield -> Bologna | Ablöse: 12 Mio. €

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Marktwert: 7 Mio. €

7/36

Fábio Silva | Wolves -> Glasgow Rangers | Marktwert: 13 Mio. €

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Leihe

8/36

Valentín Barco | Boca Juniors -> Brighton | Marktwert: 13 Mio. €

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Ablöse: 9,15 Mio. €

9/36

Manfred Ugalde | Twente -> Spartak Moskau | Ablöse: 13 Mio. €

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Marktwert: 5 Mio. €

10/36

Fábio Carvalho | Liverpool -> Hull City | Marktwert: 14 Mio. €

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Leihe

11/36

David Carmo | Porto -> Piräus | Marktwert: 14 Mio. €

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Leihgebühr: 250 Tsd. €

12/36

Claudio Echeverri | River Plate -> Man City | Ablöse: 14,5 Mio. €

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Marktwert: 12 Mio. € (bis Dezember per Leihe weiter bei River Plate)

13/36

Nicolás de la Cruz | River Plate -> Flamengo | Ablöse: 14,5 Mio. €

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Marktwert: 14 Mio. €

14/36

Tiago Djaló | Lille -> Juventus | Marktwert: 15 Mio. €

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Ablöse: 5,1 Mio. €

15/36

Gift Orban | KAA Gent -> Lyon | Marktwert: 15 Mio. €

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Ablöse: 12 Mio. €

16/36

Artur | Palmeiras -> Zenit | Ablöse: 15 Mio. €

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Marktwert: 10 Mio. €

17/36

Azor Matusiwa | Stade Reims -> Stade Rennes | Ablöse: 15,5 Mio. €

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Marktwert: 10 Mio. €

18/36

Timo Werner | RB Leipzig -> Tottenham | Marktwert: 17 Mio. €

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Leihe

19/36

Malick Fofana | KAA Gent -> Lyon | Ablöse: 17 Mio. €

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Marktwert: 8 Mio. €

20/36

Hamed Junior Traorè | Bournemouth -> Napoli | Marktwert: 18 Mio. €

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Leihe

21/36

Gonçalo Guedes | Wolverhampton -> Villarreal | Marktwert: 18 Mio. €

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Leihe

22/36

Cyril Ngonge | Hellas Verona -> Napoli | Ablöse: 18 Mio. €

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Marktwert: 6 Mio. €

23/36

Ian Maatsen | Chelsea -> BVB | Marktwert: 20 Mio. €

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Leihe

24/36

Seko Fofana | Al-Nassr -> Al-Ettifaq | Marktwert: 20 Mio. €

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Leihe

25/36

Gabriel Moscardo | Corinthians -> PSG | Ablöse: 20 Mio. €

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Marktwert: 15 Mio. € (bis Juni per Leihe weiter bei Corinthians)

26/36

Lucas Beraldo | São Paulo -> PSG | Ablöse: 20 Mio. €

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Marktwert: 15 Mio. €

27/36

Renan Lodi | Marseille -> Al-Hilal | Ablöse: 23 Mio. €

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Marktwert: 20 Mio. €

28/36

Eljif Elmas | Napoli -> RB Leipzig | Marktwert: Ablöse: 24 Mio. €

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24 Mio. €

29/36

Jadon Sancho | Man United -> BVB | Marktwert: 25 Mio. €

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Leihe

30/36

Marcos Leonardo | Santos -> Benfica | Marktwert: 25 Mio. €

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Ablöse: 18 Mio. €

31/36

Radu Drăgușin | Genoa -> Tottenham | Ablöse: 25 Mio. €

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Marktwert: 20 Mio. €

32/36

Kalvin Phillips | Man City -> West Ham | Marktwert: 28 Mio. €

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Leihe

33/36

Arthur Vermeeren | Antwerpen -> Atlético | Marktwert: 30 Mio. €

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Ablöse: 18 Mio. €

34/36

Sacha Boey | Galatasaray -> FC Bayern | Ablöse: 30 Mio. €

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Marktwert: 22 Mio. €

35/36

Vitor Roque | Athletico -> Barça | Ablöse: 40 Mio. €

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Marktwert: 40 Mio. €

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Busch weiter: „Das PSR stammt aus 2013, damals stimmten die Vereine der Premier League dafür. Jetzt merken manche Klubs, dass es nicht mehr den ursprünglichen Zweck erfüllt. Statt für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu sorgen, wird eher der Status Quo aufrechterhalten. 105 Millionen hatten 2013 eine andere Kaufkraft auf dem Transfermarkt als heute und durch die Inflation müsste das Limit mittlerweile mehr als doppelt so hoch liegen. Aufgrund der vielen ausländischen Investoren könnte viel mehr investiert werden, was wegen des PSR aktuell nicht möglich ist. Klubs wie Aston Villa oder Newcastle, die sportlich gute Entscheidungen treffen, werden folglich ausgebremst.“

Dass die Transferausgaben der 20 englischen Erstligisten derart niedrig ausfallen, ist nicht nur auf das PSR zurückzuführen, sondern auch auf den Umstand, dass derzeit der Afrika-Cup und der Asien-Cup ausgetragen werden. Viele Klubs sind nach einem langen 2023, das nach der WM in Katar für viel Belastung sorgte, nicht einmal bereit, ihre Ersatzspieler zu verkaufen oder zu verleihen – sie sind einfach zu wichtig geworden. 2023 sorgte für zahlreiche Verletzungen und die Abstellungen für die beiden großen Kontinentalturniere tun ihr Übriges, um für eine sehr angespannte Lage auf dem Transfermarkt zu sorgen.

Die Preise, die nötig wären, um einen Verein zum Verkauf zu bewegen, können aufgrund des PSR von vielen nicht gezahlt werden. Unterm Strich sind hunderte Millionen Euro weniger im Transfermarkt unterwegs als in den Vorjahren – ausgenommen der erste Corona-Winter 2021.

Dass die Premier League in Sachen Ausgaben unterhalb der 100-Millionen-Marke bleibt, ist dennoch unwahrscheinlich. Alleine die sich anbahnenden Deadline-Day-Deals von Aston Villas Jhon Durán (20) zu Chelsea, Leicesters Kiernan Dewsbury-Hall (25) nach Brighton und Chelseas Conor Gallagher (23) zu Tottenham könnten für weitere Ablösen von rund 100 Mio. Euro sorgen. Im Winter 2025 dürfte die Handbremse wieder gelöst werden – Busch meint: „Ich gehe davon aus, dass das Limit bald gekippt wird.“

Al-Hilal knapp vor PSG: Höchste Transferausgaben in einer Saison

15 Chelsea | 2020/21 | Zugänge: 7 | Ausgaben: 247 Mio. Euro

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Transfersaldo: -190 Mio. Euro Stand: 19. September 2023

1/15

14 Atlético Madrid | 2019/20 | Zugänge: 10 | Ausgaben: 247 Mio. Euro

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Transfersaldo: +69 Mio. Euro

2/15

13 Tottenham | 2023/24 | Zugänge: 9 | Ausgaben: 249 Mio. Euro

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Transfersaldo: -126 Mio. Euro