Südafrika: Oscar Pistorius soll auf Bewährung freigelassen werden
Der frühere Spitzensportler Oscar Pistorius sitzt im Gefängnis in Pretoria, weil er 2013 seine Freundin getötet hat. Nun soll er vorzeitig aus der Haft entlassen werden.
Aktualisiert am 24. November 2023, 13:08 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP, lie 2 Kommentare
Südafrika
Hören sie hier die Audio Aufnahme des Artikels: Oscar Pistorius soll auf Bewährung freigelassen werdenDer frühere südafrikanische Sprinter Oscar Pistorius soll auf Bewährung freigelassen werden. Das teilte die südafrikanische Justizvollzugsbehörde mit. Der wegen Totschlags verurteilte ehemalige Spitzensportler soll demnach am 5. Januar aus der Haft entlassen werden. Er sei als "Ersttäter mit einem positiven Unterstützungssystem" eingestuft worden, hieß es nach einer Bewährungsanhörung.
Pistorius hatte am Valentinstag 2013 seine damalige Freundin Reeva Steenkamp mit vier Schüssen durch die geschlossene Toilettentür seiner Villa getötet. Das folgende Gerichtsverfahren zog sich über Jahre und durch mehrere Instanzen. Pistorius sagte damals aus, er habe mehrfach gefeuert, weil er hinter der Tür einen Einbrecher vermutet habe. Doch die Beweislage sprach gegen ihn.
Zum Zeitpunkt der Tat stand Pistorius auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Bei Paralympischen Spielen 2012 hatte er auf eigens angefertigten Karbonprothesen sechs Goldmedaillen gewonnen. Ihm waren einst als Kind wegen eines Gendefekts die Beine unterhalb der Knie amputiert worden.
Zweiter Antrag auf HaftentlassungDer heute 37-Jährige hat etwa die Hälfte seiner Haftstrafe von 13 Jahren und 5 Monaten abgesessen. Nach südafrikanischem Gesetz hatte er damit automatisch Anspruch auf eine Bewährungsanhörung. Es war das zweite Mal, dass Pistorius seine vorzeitige Haftentlassung beantragt hatte. Ein erster Antrag im März war abgelehnt worden.