Marktbericht DAX im Bann von Nvidia

21 Feb 2024
NVIDIA

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Stillstand an der Börse DAX im Bann von Nvidia

Stand: 21.02.2024 07:33 Uhr

War die KI-Euphorie der vergangenen Wochen gerechtfertigt? Die Spannung vor den Zahlen von Nvidia hat nach der Wall Street nun auch die Märkte in Asien und Europa erfasst. Die DAX-Kurse stehen vorbörslich still.

In den vergangenen Wochen war es auch die Hoffnung auf gute Geschäfte mit Künstlicher Intelligenz (KI), welche die Kurse an den Aktienmärkten immer weiter nach oben getrieben hatte. Doch wie nachhaltig ist das Aufwärtspotenzial bei der gefragten neuen Technologie wirklich?

Heute Abend nach US-Börsenschluss ist Stunde der Wahrheit. Dann legt der Vorreiter der KI-Euphorie, der Chipkonzern Nvidia, seine Zahlen vor. Im Vorfeld dominiert Nervosität an den Aktienmärkten, die zur Wochenmitte auch den DAX in ihren Bann hält. Der deutsche Leitindex dürfte kaum verändert in den Handel starten, der Broker IG taxiert den DAX zur Stunde 0,1 Prozent höher bei 17.080 Punkten.

17.000 Punkte sind wichtige Unterstützung im DAX

Das deutsche Börsenbarometer hatte tags zuvor 0,1 Prozent tiefer bei 17.068 Punkten geschlossen. Überhaupt dümpelt der DAX seit dem kleinen Verfallstag seitwärts. Das Aufwärtsmomentum, das ihn am vergangenen Freitag noch auf ein neues Rekordhoch von 17.198 Zählern getrieben hat, ist erst einmal dahin.

Aus charttechnischer Perspektive ist der übergeordnete Aufwärtstrend aber weiterhin intakt. Für die DAX-Bullen gilt es nun, die runde 17.000-Punkte-Marke zu verteidigen, um das positive Szenario nicht zu gefährden. Andernfalls wäre mit einer Korrektur zu rechnen. Zumal mit der zweiten Februarhälfte die saisonal schwächste Börsenphase des Jahres begonnen hat.

Wall Street: Warten auf Nvidia

Die Nervosität vor den Nvidia-Zahlen hatte gestern auch der Wall Street zu schaffen gemacht. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent tiefer auf 38.563 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 0,9 Prozent auf 15.630 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 0,6 Prozent auf 4.975 Stellen ein. Gewinnmitnahmen drückten Nvidia vor der Veröffentlichung um mehr als vier Prozent ins Minus.

Nikkei im Minus, China-Börsen auf Erholungskurs

Auch die Anleger an den japanischen Aktienmärkten agieren vor den Zahlen von Nvidia zurückhaltend. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notiert zum Handelsschluss in Tokio 0,3 Prozent tiefer bei 38.262 Punkten. Nikkei-Aktien aus dem Technologiesektor gaben nach, so verlor etwa der Chiptesthersteller Advantest, der Nvidia zu seinen Kunden zählt, 3,2 Prozent.

Unterdessen sind die Anleger an die chinesischen Märkte zurückgekehrt - einen Tag nach der größten Leitzinssenkung seit fünf Jahren durch die chinesische Zentralbank (PBoC). Die Börse in Shanghai legte zur Stunde um 2,0 Prozent zu.

Goldpreis weiter im Aufwind

Der Euro kann sich im frühen Devisenhandel über der Marke von 1,08 Dollar halten und seine Gewinne noch etwas ausbauen. Die europäische Gemeinschaftswährung notiert am Morgen bei 1,0816 Dollar. Gold legt eine ordentliche Schippe drauf, der Preis für eine Feinunze des gelben Edelmetalls steigt um 0,4 Prozent auf knapp 2.032 Dollar.

Fresenius profitiert von Konzernumbau

Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt macht am Morgen Fresenius mit Jahreszahlen auf sich aufmerksam. 2023 stieg das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) um drei Prozent auf 2,26 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor, als die Dialysetochter FMC noch voll enthalten war, war das EBIT um sechs Prozent zurückgegangen. Der Umbau des Gesundheitskonzerns scheint sich auszuzahlen.

Verhandlungen nach Warnstreik bei Lufthansa

Nach dem harten Warnstreik bei der Lufthansa wird heute wieder verhandelt. In Frankfurt und Berlin kommen Vertreter der Gewerkschaft Verdi mit den Arbeitgebern von der Lufthansa und der privaten Unternehmen der Luftsicherheit zusammen. In beiden Runden scheint ein Durchbruch möglich, wenn die Gespräche morgen noch fortgesetzt werden sollten.

Compugroup-Gesellschafterin will Dividende verdoppeln

Der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Softwareanbieter Compugroup soll die Dividende verdoppeln. Einen entsprechenden Beschluss habe die persönlich haftende Gesellschafterin der in der Rechtsform SE & Co. KGaA firmierende Firma beschlossen, teilte das Unternehmen am Abend mit. Vor dem Hintergrund der stabilen Finanz- und Ertragslage solle die Dividendenzahlung nachhaltig auf ein höheres Niveau angehoben werden, hieß es zur Begründung.

Ver.di plant neue Proteste bei HHLA gegen MSC-Deal

Die Gewerkschaft ver.di macht weiter Front gegen den Einstieg der weltgrößten Reederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA und ruft für heute (17.00 Uhr) zu weiteren Protesten auf. Die Demonstration habe das Ziel, die ablehnende Haltung gegenüber der Privatisierung nachdrücklich zu unterstreichen, teilte die Gewerkschaft mit. Die weitere Privatisierung des Hamburger Hafens berge nicht nur Risiken für die Beschäftigten, sondern gefährde auch die Interessen der Stadtgesellschaft.

Bürger lehnen Teslas Erweiterungspläne ab

Die Erweiterungspläne für die Fabrik des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide bei Berlin sind bei einer Bürgerbefragung mehrheitlich auf Ablehnung gestoßen. Gegen das Vorhaben votierten 3.499 Einwohner, 1.882 dafür, wie der Bürgermeister von Grünheide am Abend mitteilte. Die Bürgerbefragung ist allerdings nicht bindend.

Tesla will die Produktion in Grünheide schrittweise erhöhen und auch sein Werksgelände erweitern. Dafür will Tesla eine weitere Fläche hinzu kaufen.

Amazon steigt auf in den Börsen-Olymp

Der Handelsgigant Amazon schafft den Sprung in den Börsen-Olymp. Die Aktie des Unternehmens werde zum 26. Februar in den Dow Jones Industrial Average aufgenommen, teilte der Indexanbieter S&P Dow Jones Indices am Abend mit. Weichen muss dafür die Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance. S&P begründete die Änderung mit der stärker werdenden Bedeutung des Einzelhandels für die US-Wirtschaft.

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