Börsen in Asien: Nikkei vor Nvidia-Zahlen im Minus – Chinesische ...

21 Feb 2024
NVIDIA

Die Anleger in Asien blicken nervös auf die neuen Bilanzen des US-Chipherstellers Nvidia. Japans Chip-Giganten hätten einen „signifikanten Einfluss“ auf den Nikkei. 

Die Spannung vor den Zahlen von Nvidia hat neben der Wall Street am Mittwoch auch die Märkte in Asien erfasst. Händler fragten sich, ob die Finanzergebnisse des US-Chipherstellers die KI-Euphorie an den globalen Aktienmärkten rechtfertigen würden.

Japans Chip-Giganten, die mit Hightech-Unternehmen in den USA verbunden sind, hätten einen „signifikanten Einfluss“ auf den Nikkei, sagte Masahiro Ichikawa von Sumitomo Mitsui DS Asset Management. Sollten die Ergebnisse der Technologieunternehmen enttäuschen, sieht Ichikawa die Möglichkeit, dass der Nikkei unter 38.000 Punkte fällt, während eine positive Überraschung ausreichen könnte, um den Index auf ein Allzeithoch zu treiben.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index notierte 0,5 Prozent tiefer bei 38.189 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gab um 0,5 Prozent auf 2619 Punkte nach. Nikkei-Aktien aus dem Technologiesektor gaben nach, der Chiptesthersteller Advantest, der Nvidia zu seinen Kunden zählt, verlor 3,17 Prozent. Für den Chipausrüster Tokyo Electron ging es um 1,3 Prozent nach unten. Die SoftBank Group, die in ein Start-up für künstliche Intelligenz investiert, büßte rund zwei Prozent ein.

Japans Exporte ziehen an – Schlechte Stimmung trübt Aussichten

Angetrieben von Autoexporten in die USA und der chinesischen Nachfrage nach Chipfertigungsanlagen stiegen die japanischen Exporte im Januar stärker als erwartet. Die Ausfuhren stiegen im Vergleich zum Vormonat um 11,9 Prozent, wie das Finanzministerium am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Zuwachs von 9,5 Prozent gerechnet. Im Dezember waren die Exporte um 9,7 Prozent gestiegen.

Während die lebhaften Exporte im Januar einige Befürchtungen über einen weiteren Konjunkturrückgang zerstreuen könnten, trägt die sich verschlechternde Stimmung in der Industrie zur Sorge über die allgemeine wirtschaftliche Schwäche bei.

Wie die ebenfalls am Mittwoch veröffentlichte Reuters-Tankan-Umfrage zeigt, hat sich die Stimmung in der Industrie im Februar drastisch verschlechtert, da erstmals seit zehn Monaten die Pessimisten gegenüber den Optimisten in der Überzahl waren: Die Stimmung fiel auf minus eins, nachdem sie im Vormonat noch bei plus sechs gelegen hatte. Dies ist der erste negative Wert seit April vergangenen Jahres. „Die US-Wirtschaft verlangsamt sich und Europa steckt in der Rezession. Es gibt also keinen Grund, optimistisch zu sein, was Japans Exporte angeht, die sich abschwächen“, sagte Takeshi Minami vom Norinchukin Research Institute.

Die Indikatoren folgten auf Daten aus der vergangenen Woche, die zeigten, dass Japan im vierten Quartal unerwartet in eine Rezession gerutscht ist und seinen Platz als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt an Deutschland verloren hat. Seit vergangenem Jahr wird spekuliert, dass die Bank of Japan (BOJ) ihre Negativzinspolitik bereits in den kommenden zwei Monaten aufgeben könnte, wenn sich das Lohn- und Preiswachstum ausreichend erholt. Die schwachen Daten haben jedoch Befürchtungen genährt, dass die japanischen Unternehmen zögern könnten, die Löhne ausreichend anzuheben, um eine stabile und nachhaltige Inflation zu erreichen. Die japanische Wirtschaft ist seit mehr als einem Jahrzehnt in einer deflationären Mentalität gefangen.

Die Handelsdaten zeigten auch, dass die Importe um 9,6 Prozent zurückgingen, während die Analysten einen Rückgang von 8,4 Prozent erwartet hatten. Die Handelsbilanz wies ein Defizit von 1,758 Billionen Yen (11,73 Milliarden Dollar) auf und lag damit unter der durchschnittlichen Schätzung von 1,926 Billionen Yen.

Chinesische Börsen auf Erholungskurs

Einen Tag nach der größten Leitzinssenkung seit fünf Jahren durch die chinesische Zentralbank (PBoC) kehrten die Anleger an die chinesischen Märkte zurück. Die Behörden hatten ihre Bemühungen verstärkt, den angeschlagenen Immobilienmarkt zu stützen. Analysten begrüßten den unerwartet großen Zinsschritt, sagten aber, dass weitere Anstrengungen nötig seien, um die Stimmung zu verbessern.

„Ich denke, wir sollten uns an das schrittweise Vorgehen der PBoC gewöhnt haben“, sagte Alicia Garcia Herrero von Natixis auf dem Reuters Global Markets Forum. „Alles kommt später als erwartet und häppchenweise. “ Die Börse in Shanghai legte um 1,5 Prozent zu. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 1,6 Prozent.

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