Golf Masters: Stürmischer Auftakt in Augusta

Masters

Der Start des 88. Masters in Augusta (Georgia) musste wegen Unwetters um zweieinhalb Stunden verschoben werden. Das hinderte Bryson DeChambeau am windigen Donnerstag nicht daran, mit fünf Birdies auf den letzten sieben Löcher mit 65 Schlägen (7 unter Par) in die Führung zu stürmen. Der 30 Jahre alte US-Open-Champion von 2020 liegt damit einen Schlag vor seinem amerikanischen Landsmann Scottie Scheffler. Dem 27 Jahre alte Weltranglistenersten gelang eine Runde von 66 Schlägen (6 unter Par). Der Texaner aus Dallas schuf sich damit eine perfekte Ausgangslage, um sich nach 2022 zum zweiten Mal in seiner Karriere am Sonntag das grüne Siegesjackett zu sichern.

Tiger Woods, einer der späten Starter, gehörte zu Spielern, die ihre Runde wegen der hereinbrechenden Dunkelheit nicht beenden konnten. Dennoch beeindruckte der 48 Jahre alte fünfmalige Masters-Champion mit einer soliden Vorstellung. Nach 13 Löchern lag er mit 1 unter Par auf Platz 17, deutlich vor dem spanischen Titelverteidiger Jon Rahm (42. mit 73 Schlägen). Stephan Jäger, der einzige Deutsche im Feld der 89 Teilnehmer, benötigt 74 Schläge (2 über Par). Der 34 Jahre alte Bayer mit Wohnsitz in Chattanooga (Tennessee) muss am Freitag darum kämpfen, sich von Rang 54 am Freitag unter den Top fünfzig zu schieben, die den Cut überstehen.

„Man lernt aus seinen Fehlern“

DeChambeau hatte 2020 mit der Behauptung für Aufsehen gesorgt, für ihn spiele sich der Platz des Augusta National Golf Club wie ein Par 67. Nun entschuldigte er sich für seine damalige Aussage: „Man kann Fehler machen. Ich bin kein perfekter Mensch. Jeder vermasselt etwas. Man lernt aus seinen Fehlern, und das war definitiv einer." Er habe inzwischen mehr Respekt vor dem legendären Golfplatz in Augusta. Zugleich sprach er von einer „großen Herausforderung“, die er bewältigt habe. DeChambeau ist einer von 13 Spielern im Feld, die von der PGA Tour zu dem von Saudi-Arabien finanzierte LIV Golf gewechselt waren.

Der gebürtige Kalifornier mit Wohnsitz in Dallas begann seine Runde furios: drei Birdies zum Auftakt, bei denen er seinen Annäherungsschlag nie weiter als zwei Meter von der Fahne landen ließ. Bei acht Birdies unterlief dem Spitzenreiter nur ein Bogey. Er benötigte am 9. Loch aus rund 22 Metern drei Putts. DeChambeau hat beim ersten Major des Jahres bei seiner achten Teilnahme noch mehr gut zu machen: Sein 21. Platz im Jahr 2016 steht  immer noch als sein bestes Ergebnis in den Masters-Annalen - und das als Amateur.

„Ein sehr herausfordernder Platz“

Der 27 Jahre alte Scheffler beeindruckte ebenfalls mit einer souveränen Vorstellung. Er ließ seine Mitspieler, den nordirischen Weltranglistenzweiten Rory McIlroy (17. mit 71 Schlägen) und den Olympiasieger Xander Schauffele (32. mit 72 Schlägen) deutlich hinter sich. Die einzige bogeyfreie Runden des Tages gelang dem Top-Favoriten vor allem deshalb, weil er es mit Hilfe seines Caddies Ted Scott verstand, den starken Wind richtig einzuschätzen: „Es unter diesen Bedingungen ein sehr herausfordernder Platz." Trotz des perfekten Starts erklärte Scheffler, dass er das Turnier sofort verlassen werde, sollten bei seiner hochschwangeren Ehefrau die Wehen verfrüht einsetzen.

Während einer der zwanzig Debütanten beeindruckte – der Däne Nicolai Høgaard lag nach 15 Löcher mit 3 unter Par auf Rang drei – wagte Jäger bei seiner Premiere trotz seiner 74 Schläge eine kühne Behauptung: „Ich habe bei meinem ersten Masters eine gute Runde gespielt und sehe die Chance, hier zu gewinnen." Die Statistik widerlegt den Deutschen. Zuletzt holte sich im Jahr 2005 ein Profi den Titel, der nach dem ersten Runde nicht unter Top Ten lag: Tiger Woods.

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