Hamas: "Militäroperation" gegen Israel

7 Okt 2023
ZDFheute

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Auf mehrere Städte in Israel hat es Raketenangriffe gegeben. Die Raketen wurden aus dem Gazastreifen abgefeuert. Laut Hamas ist das der Beginn einer "Militäroperation".

Aus dem Gazastreifen sind Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert worden. Die Hamas hat sich zu dem Angriff bekannt und den Beginn einer Militär-Operation gegen Israel erklärt.

Beitragslänge: 1 min Datum: 07.10.2023

Nach massiven Raketenangriffen auf Israel aus dem Gazastreifen hat die dort herrschende islamistische Hamas den Beginn einer "Militäroperation" gegen Israel erklärt. Hamas habe beschlossen, israelischen "Verbrechen" ein Ende zu setzen, sagte der Hamas-Militärchef Mohammed Deif in einer Botschaft am Samstagmorgen.

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Samstagmorgen überraschend Dutzende Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert. In verschieden Städten des Landes heulten die Warnsirenen, wie die Armee mitteilte. Auch in Tel Aviv war Raketenalarm zu hören. Israel feiert gerade das jüdische Fest Simchat Tora (Freude der Tora).

Das israelische Militär rief die Einwohner der südlichen und zentralen Landesteile auf, in geschützten Bereichen zu bleiben.

Netanjahu beruft Sicherheitsberatungen ein

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte am Nachmittag in Tel Aviv das sogenannte Sicherheitskabinett in Tel Aviv zu dringenden Beratungen versammeln. Zuvor war im Militärhauptquartier ein Gespräch mit ranghohen Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Armee geplant.

Die israelische Armee hat in Israel den Kriegszustand erklärt. Die Ausrufung des Kriegszustandes ermöglicht es der israelischen Armee, außergewöhnliche Schritte zu ergreifen und Reservisten zu mobilisieren. 

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat die Mobilisierung von Reservisten genehmigt. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums teilte mit, dies solle "entsprechend des Bedarfs der israelischen Armee" geschehen. Galant rief eine "außergewöhnliche Sicherheitssituation" in einem Umkreis von bis zu 80 Kilometern Entfernung vom Gazastreifen aus. Dies ermögliche es der israelischen Armee, Zivilisten besser zu schützen. Die Einwohner der israelischen Grenzregion wurden aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Die Armee teilte auch mit: "Einige Terroristen sind aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet vorgedrungen." Als Reaktion auf die Raketenangriffe beschoss die israelische Luftwaffe Ziele im Gazastreifen, wie ein israelischer Armeesprecher bestätigte.

Mehrere Verletzte durch Raketenangriffe

Sanitäter berichteten von Verletzten nach den Raketenangriffen im Bereich der Ortschaften Aschkelon, Gedera und Javne. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, eine etwa 60 Jahre alte Frau sei bei einem direkten Treffer nahe Gedera tödlich verletzt worden. Zwei Menschen hätten bei den Angriffen aus Gaza schwere Verletzungen erlitten. Laut Rettungsdienst wurden weitere Menschen im Süden und in der Küstenebene in Krankenhäuser gebracht.

Auch in der Küstenmetropole Tel Aviv wurde nach Armeeangaben ein Haus getroffen. Es war zunächst unklar, ob es dabei Verletzte gab. Der Rettungsdienst rief wegen eines Mangels an Blutkonserven zu dringenden Blutspenden im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv auf. Sanitäter berichteten außerdem von Verletzten bei den Raketenangriffen im Bereich der Ortschaften Aschkelon, Gedera und Javne.

Angriff aus Gazastreifen überraschend

Der massive Angriff aus dem Gazastreifen kam überraschend. Die Lage besonders im besetzten Westjordanland hatte sich allerdings zuletzt wieder zugespitzt. Seit Donnerstag waren dort vier Palästinenser bei Anschlägen oder Konfrontationen mit der israelischen Armee getötet worden.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden im Nahost-Konflikt 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im selben Zeitraum kamen mehr als 200 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben.

Nach palästinensischen Angaben hat die israelische Armee bei einem Angriff auf Dschenin drei militante Palästinenser getötet. Zudem seien 30 weitere Menschen verletzt worden.

Beitragslänge: 1 min Datum: 20.09.2023

1967: Israel erobert Westjordanland

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird.

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