Liveblog zu Nahost: ++ Israel: Hamas hat mehr als hundert ...

8 Okt 2023
Israel

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Stand: 08.10.2023 18:06 Uhr

Laut israelischer Regierung werden zurzeit mehr als hundert Menschen von der Hamas gefangen gehalten. Das israelische Sicherheitskabinett hat offiziell den Kriegszustand erklärt. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Israel: Hamas hat mehr als hundert Menschen gefangen genommen Israelisches Sicherheitskabinett erklärt Kriegszustand Diskussion um deutsche Palästinenser-Hilfen entbrannt Israelische Armee meldete Hunderte getötete Terroristen Israel meldet Beschuss aus dem Libanon USA: Bislang "keine Hinweise" auf Beteiligung des Iran Der Liveblog von gestern zum Nachlesen

18:06 Uhr

Paris: Auch eine Französin unter den Opfern

Nach Angaben aus Paris ist bei dem Hamas-Angriff auf Israel auch eine Französin getötet worden. Eine Sprecherin des französischen Außenministeriums informierte laut der Nachrichtenagentur AFP über den "tragischen Tod einer Landsfrau in Israel im Kontext der terroristischen Angriffe". Zu mehreren weiteren französischen Staatsbürgern in Israel konnte demnach nach dem Hamas-Überfall noch kein Kontakt hergestellt werden.

17:56 Uhr

Bulgarien und Polen evakuieren Staatsbürger

Bulgarien hat 90 Staatsbürger mit dem Regierungsflugzeug vom Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv ausgeflogen. Die Maschine landete kurz vor 18.00 Uhr Ortszeit (17.00 Uhr MESZ) in Sofia, wie die amtliche Nachrichtenagentur BTA berichtete.

Zuvor hatte bereits Polen angekündigt, seine Staatsbürger aus Israel evakuieren zu wollen. Dazu würden Transportflugzeuge der Luftwaffe entsendet, kündigt Präsident Andrzej Duda auf X, ehemals Twitter, an. Spezialeinheiten sollten die Evakuierung absichern. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak erklärte, dass mit zwei Flugzeugen etwa 200 Polen ausgeflogen werden sollen.

17:40 Uhr

Bundesregierung: Auch Deutsche unter den Verschleppten

Die Bundesregierung geht laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa davon aus, dass sich unter den von der islamistischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten. Man stimme sich gemeinsam mit der deutschen Botschaft in Tel Aviv sehr eng mit den israelischen Behörden ab.

Zudem bitte man um Verständnis, dass man sich zum Schutz der betroffenen Personen weder zur Anzahl noch zu Einzelfällen öffentlich äußern könne. Schon zuvor hieß es, dass sich die Bundesregierung zu konsularischen Einzelfällen und Geiselnahmen deutscher Staatsangehöriger grundsätzlich nicht äußert.

17:18 Uhr

Hohe Kursverluste an Israels Börse

Der Großangriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas setzt den israelischen Aktien- und Anleihemarkt unter Druck. Die wichtigsten Aktienindizes an der Börse in Tel Aviv schlossen am Sonntag fast sieben Prozent tiefer. Angeführt wurden die Verluste von Bankaktien, die um neun Prozent einbrachen. Die Kurse von israelischen Staatsanleihen fielen um bis zu drei Prozent in einer ersten Marktreaktion auf den blutigsten Angriff auf das Land seit Jahrzehnten.

Der Devisenmarkt ist sonntags geschlossen, doch hatte die Landeswährung Schekel schon zuvor wegen des heftig umstrittenen Plans der Regierung zur Justizreform ein Jahrestief erreicht.

17:13 Uhr

Selenskyj sagt Netanyahu Solidarität zu

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu in einem Telefonat Solidarität im Kampf gegen die islamistische Hamas zugesichert. Selenskyj teilte auf dem Portal X, vormals Twitter, mit, dass er Netanyahu angesichts der vielen Toten auch sein Beileid ausgesprochen habe. Er habe sich über die aktuelle Lage in Israel informieren lassen.

Die israelische Polizei und die Diplomaten Kiews arbeiteten demnach zusammen, um die Sicherheit und den Schutz der ukrainischen Bürger zu gewährleisten, teilte Selenskyj weiter mit. Beide Seiten hätten auch über die Auswirkungen der Situation auf die Sicherheitslage in der Region und darüber hinaus gesprochen.

16:51 Uhr

Röttgen: Deutsche Iran-Politik überdenken

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen plädiert dafür, die deutsche Iran-Politik zu überdenken. "Wir müssen klar sehen, dass der Iran nicht nur im Krieg gegen die Ukraine, sondern auch als Waffengeber an die Hamas auftritt", sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Deutschland ist in Europa weiter der größte Handelspartner des Iran, die Revolutionsgarden stehen immer noch nicht auf der Sanktionsliste, weil sich auch die Bundesregierung sperrt."

Röttgen warnte zudem davor, die Hamas mit den Palästinensern gleichzusetzen. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu dem die Hamas uns einlädt", betonte er.

16:48 Uhr

SPD-Fraktionsvize fordert Härte gegen Hamas-Unterstützer

Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dirk Wiese fordert ein hartes Vorgehen gegen Hamas-Unterstützer in Deutschland. "Jegliche Solidarisierung hier in Deutschland mit Terrororganisationen wie der Hamas oder Hisbollah muss eine harte und konsequente Antwort bekommen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln", sagt Wiese der "Rheinischen Post".

16:39 Uhr

Bundesregierung will Palästinenser-Hilfen prüfen

Das Bundesentwicklungsministerium will als Reaktion auf den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sein gesamtes Engagement für die Palästinensischen Gebiete auf den Prüfstand stellen. Das kündigte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) an.

16:32 Uhr

US-Außenminister: Vermutlich auch US-Amerikaner unter Opfern

Bei den Angriffen der islamistischen Hamas-Organisation auf Israel hat es laut US-Außenminister Antony Blinken vermutlich auch US-amerikanische Opfer gegeben. "Wir haben Berichte, dass mehrere Amerikaner getötet wurden. Wir arbeiten hart daran, das zu bestätigen", sagte Blinken heute dem TV-Sender CNN. "Außerdem gibt es Berichte über amerikanische Vermisste, und auch da versuchen wir, Bestätigungen zu bekommen." Blinken bestätigte diese Angaben auch beim Sender NBC.

16:29 Uhr

2.000 Menschen auf Solidaritätskundgebung für Israel in Berlin

Rund 2.000 Menschen haben nach Polizeiangaben heute in Berlin an einer Solidaritätskundgebung für Israel teilgenommen. Der Regierende Bürgermeister, Kai Wegner, betonte vor dem Brandenburger Tor, die terroristischen Angriffe der radikalislamischen Hamas auf Israel seien durch nichts zu rechtfertigen. Die Stadt werde alles tun, um hier jüdisches Leben und Institutionen zu schützen, sagte der CDU-Politiker.

Mit Blick auf Beifall zum Hamas-Angriff, den es Medienberichten zufolge im Stadtteil Neukölln bei einer Süßigkeiten-Verteilaktion der radikalen Gruppe Samidoun gegeben haben soll, sagte Wegner: "Israelfeindlichkeit, Judenhass und Antisemitismus haben auf unseren Straßen und Plätzen keinen Platz."

16:26 Uhr

Scholz verurteilt pro-palästinensische Freudenfeiern

Bundeskanzler Olaf Scholz hat pro-palästinensische Freudenfeiern nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel verurteilt. "Wir akzeptieren es nicht, wenn hier auf unseren Straßen die abscheulichen Attacken gegen Israel gefeiert werden", sagte der SPD-Politiker in Berlin. Er ergänzte: "Das Leid, die Zerstörung, der Tod von so vielen Menschen kann für niemanden Anlass zur Freude sein."

Zuvor hatte der Kanzler dazu aufgerufen, alles dafür zu tun, dass es "keinen Flächenbrand mit unkalkulierbaren Folgen für die ganze Region" gibt. "Wir warnen alle davor, in dieser Lage den Terror zu befeuern und weiterzutragen", sagt er in einer Erklärung.

16:19 Uhr

Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilt Angriff

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) lehnt die Angriffe der Hamas auf Israel vehement ab. "Wir verurteilen die jüngsten Angriffe der Hamas auf Zivilisten und rufen dazu auf, sofort die Gewalt zu beenden", teilte der ZMD in Berlin mit. Alle Seiten müssten die Kampfhandlungen sofort einstellen, damit "nicht noch mehr Opfer in der Zivilbevölkerung beklagt werden".

Allerdings ergänzte der Zentralrat: "Zutiefst verstörend ist, dass Siedler flankiert durch die israelische Armee seit zwei Jahren palästinensische Dörfer und die Al-Aqsa-Moschee angreifen, ohne dass die internationale Gemeinschaft eingreift." Deutsche Juden und Muslime dürften sich durch die jüngste Gewaltspirale im Nahen Osten nicht auseinander dividieren lassen, hieß es weiter.

16:15 Uhr

Israel: Hamas hat mehr als hundert Menschen gefangen genommen

Seit Beginn des großangelegten Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel sind in dem Land nach Regierungsangaben mehr als 600 Menschen getötet worden. Zudem würden mehr als hundert Menschen von der Hamas als "Gefangene gehalten", erklärte die israelische Regierung am Sonntagnachmittag. Die Zahl der Todesopfer sei "nicht endgültig", hieß es weiter.

Die Zahl der Verletzten gab die Regierung mit mehr als 2000 an, rund 200 von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Die im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation Hamas hatte am Samstagmorgen tausende Raketen auf Israel abgefeuert und war zugleich mit hunderten Kämpfern auf israelisches Gebiet vorgedrungen.

14:19 Uhr

Islamische Staaten werfen Israel Militäraggression vor

Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit hat das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser als "gefährliche Eskalation" bezeichnet. Einen Tag nach dem Beginn eines Großangriffs der militant-islamistischen Hamas auf Israel und israelischen Gegenschlägen verurteilte die Organisation von 57 Staaten mit Sitz in Saudi-Arabien "die israelische Militäraggression, die zum Tod Hunderter Märtyrer und zu Verletzten im palästinensischen Volk" geführt habe. Man sei äußerst besorgt über die Entwicklung.

Die Schiiten-Miliz Hisbollah bekundete ihre Solidarität mit der Hamas: "Unsere Herzen, Seelen, Raketen und Gewehre sind mit euch", sagte der hochrangige Hisbollah-Beamte Haschim Safieddine in der libanesischen Hauptstadt Beirut. "Wir sind nicht neutral", sagte er. "In unserem geliebten Widerstand haben wir uns immer nach diesen Momenten gesehnt, in denen wir mit diesem Feind zusammenstoßen."

14:13 Uhr

Zahl Getöteter in Israel steigt auf mindestens 500

Bei den Großangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen sind mindestens 500 Menschen in Israel getötet worden. Das bestätigten am Sonntag medizinische Quellen. Mehr als 2.000 wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Mehrere seien in kritischem Zustand.

Mehrere israelische Medien berichteten von bereits 600 Getöteten, darunter die "Jerusalem Post", "Haaretz" und die "Times of Israel".

14:08 Uhr

Israelisches Sicherheitskabinett erklärt Kriegszustand

Das israelische Sicherheitskabinett hat den Kriegszustand ausgerufen. Dies erlaube "weitreichende militärische Schritte", teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit. "Der Krieg, der Israel durch eine mörderische Terrorattacke aus dem Gazastreifen aufgezwungen wurde, hat am 7. Oktober 2023 um 06.00 Uhr begonnen." Dies war der Zeitpunkt, an dem der Großangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel begonnen hatte.

13:37 Uhr

Diskussion um deutsche Palästinenser-Hilfen entbrannt

Nach dem Großangriff der Terrororganisation Hamas auf Israel hat in Deutschland eine Debatte über Hilfszahlungen für die palästinensischen Gebiete begonnen. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) forderte die Bundesregierung auf, Zahlungen an klare Bedingungen zu knüpfen. "Mit deutschem Steuergeld darf Terrorismus und Antisemitismus nicht finanziert werden", schrieb DIG-Präsident Volker Beck.

Der Linken-Politiker Gregor Gysi verteidigte die Zahlungen hingegen. Zwar dürfe die Hamas keine Hilfe bekommen, andere Organisationen aber schon.

Deutschland ist nach Angaben des Bundesentwicklungsministeriums "einer der größten Geber in den Palästinensischen Gebieten". Direkte Hilfen fließen demnach jährlich in Höhe von rund 50 Millionen Euro. Hinzu kommen Gelder für Projekte etwa von UN- und Nichtregierungsorganisationen. Das Ministerium betont, dass die Hilfe "projektbezogen" erfolge: Eine direkte Finanzierung der Autonomiebehörde gebe es nicht.

Zuvor hatte Finanzminister Christian Lindner eine Entscheidung von Außenministerin Annalena Baerbock gefordert, wie mit deutschen Hilfszahlungen weiter verfahren werden solle. Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter forderte, zugesagte Zahlungen in Millionenhöhe müssten "nun sofort eingestellt werden". Da sich Palästinenserpräsident Mahmud Abbas auf die Seite der Hamas gestellt habe, dürften Hilfszahlungen nicht weiter fließen.

12:02 Uhr

Experte zu den Zielen der Hamas

Der verheerende Angriff der Terrororganisation Hamas hat Israel offensichtlich überrascht - aber die Reaktion ist massiv. Nahost-Experte Peter Lintl von der Stiftung Wissenschaft und Politik zu den Absichten der Hamas, Israels weiterem Vorgehen und wie Deutschlands Unterstützung aussehen könnte.

11:58 Uhr

Polizist erschießt zwei Israelis in Ägypten

In Ägypten hat ein Polizist auf israelische Touristen geschossen und mindestens drei Menschen getötet. Der Mann habe in Alexandria das Feuer eröffnet und mindestens zwei Menschen aus Israel und einen aus Ägypten erschossen, teilte das Innenministerium mit. Der Fernsehsender Extra News berichtete unter Berufung auf einen Sicherheitsbeamten, bei dem Angriff an der Pompeiussäule sei eine weitere Person verletzt worden. Der mutmaßliche Angreifer sei in Haft. Auch der israelische Rettungsdienst Saka teilte mit, es habe zwei Tote in Alexandria gegeben.

11:51 Uhr

Parteichefs von Ampel und Union: Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson

Nach dem Großangriff der Hamas haben die Vorsitzenden der Ampel- und der Unionsparteien die Verbundenheit Deutschlands mit Israel betont. "Die Sicherheit des Staates Israel ist uns Verpflichtung und deutsche Staatsräson", schrieben die Chefs von SPD, Grünen, FDP, CDU und CSU in einer gemeinsamen Erklärung. "Wir sind unseren Partnern und Freunden in Israel nicht nur historisch, sondern auch in einer demokratischen Wertegemeinschaft verbunden."

Man sei geeint in der Solidarität mit dem israelischen Volk und dem Staat Israel, hieß es weiter. Die massiven und brutalen Angriffe der Hamas seien "abscheuliche Verbrechen an unschuldigen Frauen, Männern und Kindern in Israel". "Wir trauern mit den Opfern und ihren Familien. Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden dem ganzen israelischen Volk und dem Staat Israel. Dieser Terror ist durch nichts zu rechtfertigen und muss sofort gestoppt werden." Israel habe ein völkerrechtlich verbrieftes Recht auf Selbstverteidigung.

11:42 Uhr

Berichte über eine Deutsche unter Opfern des Hamas-Angriffs

Unter den Opfern des Angriffs der militant-islamistischen Hamas auf Israel soll sich nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Medien auch eine Deutsche befinden. Die Mutter der 22-Jährigen veröffentlichte eine Videobotschaft. Demnach habe ihre Tochter, die in Israel lebe, ein Festival nahe der Grenze zu Gaza besucht, als der Angriff begann. Die Mutter habe ihre Tochter auf einem Video erkannt, auf dem Palästinenser eine halbnackte und verletzte Frau auf einem Pickup offenbar in den Gazastreifen verschleppen. Die Frau auf dem Video wirkt leblos und ist verletzt. Ob sie zum Zeitpunkt der Aufnahme noch am Leben war, ist unklar.

Der "Spiegel" berichtete unter Berufung auf die Angaben der Mutter, dass die Kreditkarte der Tochter im Gazastreifen benutzt worden sei. Dies sei den Eltern von der Bank mitgeteilt worden.

11:39 Uhr

Ranghohes Hamas-Mitglied in Gaza getötet

Israel hat bei seinen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Großattacke vom Samstag ein ranghohes Hamas-Mitglied getötet. Der Zivilschutz bestätigte, die Leiche von Aiman Junis sei aus den Trümmern eines Gebäudes im Flüchtlingslager Nuseirat geborgen worden.

Bei den Bombardements im Gazastreifen in Reaktion auf einen Großangriff der Terrororganisation Hamas sind bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 313 Menschen getötet und fast 2.000 verletzt worden.

11:34 Uhr

Autonomiebehörde fordert Sitzung der Arabischen Liga

Die Palästinensische Autonomiebehörde beantragt ein Dringlichkeitstreffen der Außenminister der Arabischen Liga. Das berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA. Der Agentur zufolge gab der palästinensische Botschafter bei der Arabischen Liga als Grund eine "brutale und anhaltende israelische Aggression gegen das palästinensische Volk" an.

10:48 Uhr

Israel schaltet wegen Geiselnahmen Ägypten ein

Israel hat nach der Entführung zahlreicher Staatsbürger durch Angreifer der militant-islamistischen Hamas die ägyptische Regierung in Kairo um Hilfe gebeten. Israel habe Ägypten ersucht, sich für die Sicherheit der Geiseln einzusetzen, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter. Der ägyptische Geheimdienstchef habe Kontakt mit der Hamas und der Extremistengruppe Islamischer Dschihad aufgenommen.

Nach Angaben der ägyptischen Quelle haben führende Palästinenser erklärt, sie hätten noch keine vollständige Übersicht über die Zahl der Geiseln. Diejenigen, die nach Gaza gebracht worden seien, befänden sich an sicheren Orten im gesamten Gazastreifen. "Es ist klar, dass sie eine große Zahl haben - mehrere Dutzend", sagte der Regierungsvertreter.

10:42 Uhr

Behörden rufen auch Einwohner im Norden Israels zur Evakuierung auf

Die nordisraelische Regionalverwaltung hat die Bewohner aufgerufen, das Grenzgebiet zum Libanon zu verlassen und im Süden oder im Zentrum des Landes Schutz zu suchen. Zuvor waren aus dem Libanon Raketen und Mörsergranaten auf Israel geschossen worden. Wie israelische Medien berichteten, übernahm die libanesische Terrororganisation Hisbollah die Verantwortung. Israel reagierte mit Artilleriefeuer.

10:36 Uhr

Israelische Armee meldete Hunderte getötete Terroristen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben "Hunderte Terroristen" der Hamas getötet. "Dutzende" seien festgenommen worden, sagte Militärsprecher Daniel Hagari. Konkrete Zahlen nannte er nicht.

Zuvor hatte das Militär mitgeteilt, an acht Orten in Israel werde noch gekämpft, zwei Geiselnahmen seien beendet worden. Ob alle Geiseln überlebt haben, blieb offen.

09:52 Uhr

Gaza-Behörden melden mehr als 300 Tote bei israelischen Gegenangriffen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke sind laut palästinensischen Angaben bisher 313 Menschen getötet worden. 1.990 Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Unter den Toten und Verletzten seien auch Minderjährige.

Die israelische Luftwaffe hatte nach dem Angriff militanter Palästinenser Ziele der im Gazastreifen herrschenden Hamas beschossen. Diese wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Nach Angaben der Armee wurden in der Nacht zehn Hamas-Ziele getroffen. Sie hätten sich in mehrstöckigen Gebäuden befunden. Unter anderem seien ein Geheimdiensthauptquartier sowie eine militärische Einrichtung angegriffen worden. Parallel dazu habe die israelische Armee zwei Banken beschossen, die der Hamas zur Finanzierung von Terroraktivitäten gegen israelische Zivilisten dienten. Auch eine Waffenproduktionsstätte der militanten Organisation Islamischer Dschihad in Gaza sowie Waffenlager seien getroffen worden.

09:09 Uhr

UN-Truppe fordert Hisbollah und Israel zur Zurückhaltung auf

Die UN-Beobachtertruppe im Libanon hat Israel und die schiitische Hisbollah-Miliz zur Zurückhaltung aufgerufen. Alle Beteiligten sollten die Verbindungs- und Koordinierungsmechanismen der Truppe nutzen, um die Lage zu entschärfen, mahnte die UNIFIL. Sie stehe mit Vertretern beider Seiten auf allen Ebenen in Kontakt, um die Situation einzudämmen und eine ernstere Eskalation zu vermeiden.

07:56 Uhr

Evakuierungen in israelischem Grenzgebiet zu Gaza

Israels Armee evakuiert die israelischen Ortschaften im Grenzgebiet des Gazastreifens. Tausende von Menschen sollten an andere Orte in Israel gebracht werden, sagte der israelische Armeesprecher Richard Hecht. Die Armee erklärte das Gebiet um den Küstenstreifen herum zum Sperrgebiet. Es gebe noch acht Punkte im Süden des Landes, wo nach möglichen Angreifern gesucht werde, sagte Hecht. Der Sperrzaun zum Gazastreifen sei an 29 Stellen durchbrochen worden, diese seien inzwischen alle unter Kontrolle. Man greife aus der Luft potenzielle neue Angreifer an diesen Punkten an.

07:49 Uhr

Hisbollah bekennt sich zu Angriff

Die pro-iranische radikalislamische Hisbollah im Libanon hat sich zu dem Raketen- und Artilleriebeschuss auf Israel bekannt. Der Angriff diene der Solidarität mit dem palästinensischen Widerstand. Die Gruppe erklärte in einer schriftlichen Erklärung, dass der Angriff auf drei Posten gerichtet sei, darunter einen "Radarstandort" in den Schebaa-Farmen. Die sogenannten Schebaa-Farmen gehören nach Auffassung der UN zu den 1967 von Israel besetzten syrischen Gebieten. Syrien und einige Parteien im Libanon sehen das Gebiet jedoch als libanesisches Territorium an.

Die Hisbollah hatte der Hamas zuvor zu ihrem "heldenhaften, großangelegten" und "siegreichen" Einsatz gegen Israel gratuliert. Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz unterhält gute Beziehungen zur Hamas, die den Gazastreifen seit 2007 kontrolliert. 

07:00 Uhr

Israel meldet Beschuss aus dem Libanon

Israel ist nach Angaben eines Militärsprechers aus dem Libanon beschossen worden. Artillerie nehme das Gebiet im Libanon, von dem aus kurz zuvor auf israelisches Gebiet geschossen worden sei, unter Feuer nehmen, teilte ein Armeesprecher auf der Plattform X mit. Die israelischen Streitkräfte seien auf alle Szenarien vorbereitet und würden auch weiterhin die Sicherheit der Bewohner Israels schützen, hieß es.

05:57 Uhr

Offenbar Krankenhaus in Aschkelon getroffen

In der israelischen Küstenstadt Aschkelon soll am frühen Morgen ein Krankenhaus getroffen worden sein. Dabei handele es sich um das Medizinische Zentrum Barsilai, teilte ein Vertreter der Einrichtung, Tal Bergman, mit, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Das Barsilai-Krankenhaus veröffentlichte demnach ein Video, das ein riesiges Loch in einer Wand und Trümmer auf dem Boden eines Zimmers zeigte, das offenbar leer stand. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor.

05:30 Uhr

China fordert Ende der Gewalt

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel hat China ein Ende der Gewalt gefordert. China sei zutiefst besorgt über die jüngste Verschärfung der Spannungen, hieß es in einer Mitteilung des Pekinger Außenministeriums. Alle Beteiligten sollten "Zurückhaltung üben, das Feuer sofort einstellen, die Zivilbevölkerung schützen und sicherstellen, dass sich die Situation nicht weiter verschlechtert". China erinnerte auch an seine grundsätzliche Haltung zu dem Konflikt. Der einzige Weg zu einer Lösung sei die Umsetzung einer "Zwei-Staaten-Lösung" und die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates. China wolle mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um eine baldige Wiederaufnahme der Friedensgespräche zu ermöglichen.

04:54 Uhr

Libanesische Hamas: Mit Israel kein Frieden in der Region

Laut dem Führer der Hamas im Libanon, Osama Hamdan, müssten die arabischen Staaten nach der Operation vom Samstag realisieren, dass es keinen Frieden bringen würde, israelische Sicherheitsbestrebungen zu akzeptieren. "Wer Stabilität und Frieden in der Region will, muss als erstes die israelische Besatzung beenden", sagte Hamdan Reportern der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Einige Staaten hätten leider bereits begonnen, mit dem Gedanken zu spielen, dass die USA ihnen durch eine Annäherung an Israel mehr Sicherheit gewährleisten könnten.

04:11 Uhr

Solidaritätsdemonstration für Israel in Berlin

Wegen der massiven Angriffe auf Israel hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) zu einer Solidaritätsdemonstration für das Land heute in Berlin aufgerufen. Die Kundgebung soll um 14 Uhr vor dem Brandenburger Tor beginnen. Organisiert wird sie vom Jungen Forum der DIG, der Jüdischen Studierendenunion sowie vom jüdischen Verein Werteinitiative; sie erwarten 200 Teilnehmende. Bei der Demonstration werden der DIG-Präsident Volker Beck sowie Vertreter der Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus sprechen.

04:00 Uhr

Antisemitismus-Beauftragter Klein warnt vor Angriffen auf jüdische Einrichtungen

Angesichts des Großangriffs der militanten Palästinenserorganisation Hamas auf Israel hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Klein, vor Angriffen auf jüdische Einrichtungen in Deutschland gewarnt. "Aus der jüngeren Vergangenheit wissen wir: Wenn Israel von der antisemitischen Terrororganisation Hamas angegriffen wird, steigt auch die Gefahr für Jüdinnen und Juden in Deutschland", sagte Klein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Israelbezogener Antisemitismus sei in Deutschland "keine graue Theorie, sondern eine reale Gefahr", betonte er. Klein lobte in den RND-Zeitungen die bundesweite Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen für jüdische und israelische Einrichtungen. Bundesinnenministerin Faeser hatte zuvor erklärt, der Schutz von Juden in Deutschland habe angesichts des Großangriffs der Hamas "allerhöchste Priorität".

03:21 Uhr

Netanyahu: Israel stoppt Energielieferungen an Gazastreifen

Israel will den Gazastreifen nicht länger mit Strom, Benzin und Gütern versorgen. Dies teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu mit. Der Großteil des von der militant-islamistischen Hamas beherrschten Gebiets saß bei Einbruch der Nacht bereits im Dunkeln, nachdem Israel die Stromversorgung gekappt hatte. Netanyahu verkündete zudem das Ende der "ersten Phase" von Israels Gegenangriff. Israel habe den Großteil der Hamas-Kämpfer abgewehrt. Man werde die Offensive jedoch "vorbehaltlos und ohne Unterbrechung" fortsetzen, erklärte Netanyahu.

01:43 Uhr

Grünen-Politiker Hofreiter zeigt Verständnis für Israels massive Gegenangriffe

Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Hofreiter (Grüne), hat nach dem Großangriff der radikalislamischen Palästinensergruppe Hamas gegen Israel Verständnis für die massiven Gegenangriffe der israelischen Armee gezeigt. "Israel hat das Recht, sich gegen die terroristischen Angriffe aus Gaza zu verteidigen", sagte Hofreiter den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Hamas müsse ihre Angriffe unverzüglich einstellen, betonte er.

01:09 Uhr

USA: Bislang "keine Hinweise" auf Beteiligung des Iran

Die USA haben eigenen Angaben zufolge bislang "keine Hinweise" auf eine mögliche Verwicklung des Irans in den Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel. Es sei "zu früh" zu sagen, ob der Iran direkt in die großangelegten Offensive eingebunden sei, erklärte ein Vertreter des Weißen Hauses. Dennoch gäbe es "keinen Zweifel" daran, dass die Hamas unter anderem vom Iran "finanziert, ausgerüstet und bewaffnet werde", betonte er.

Die Islamische Republik Iran und die Hisbollah-Miliz hatten zuvor ihre Unterstützung für den "stolzen Einsatz" der im Gazastreifen herrschenden Hamas zum Ausdruck gebracht. Unter anderem der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, machte Teheran für die beispiellose Angriffswelle verantwortlich. Weiter erklärte der Vertreter des Weißen Hauses, dass Gespräche über die Gewährung von US-Militärhilfen an Israel "in vollem Gange" seien. Eine Ankündigung sei bereits am Sonntag möglich, allerdings sei die Situation angesichts der aktuellen Lähmung des Repräsentantenhauses infolge der Abwahl ihres Vorsitzenden Kevin McCarthy schwierig.

00:30 Uhr

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