X-Talkshow mit Musk-Interview noch vor Premiere abgesetzt

14 Mär 2024
Elon Musk
Offenbar unerwünschte Fragen X-Chef Musk gefällt Talkshow mit sich selbst nicht

Stand: 14.03.2024 08:22 Uhr

Die "Don Lemon Show" sollte beim Kurznachrichtendienst X laufen. Gast der ersten Sendung: X-Eigentümer Musk selbst. Doch dem Konzernchef passten wohl einige Fragen nicht - was für die Talkshow das Aus schon vor dem Start bedeutet.

Mit Talkshows über Politik, Kultur und Sport wollen die Betreiber der Plattform X, ehemals Twitter, eigenen Angaben nach neue Nutzerinnen und Nutzer und - allem voran - neue Werbekunden ansprechen. Doch die erste der geplanten Shows wird schon vor ihrem Start wieder abgesetzt - und das, obwohl X-Eigentümer und US-Milliardär Elon Musk selbst der erste Stargast der Sendung sein sollte.

Stattgefunden hat das Interview zwischen dem ehemaligen CNN-Moderator Don Lemon, nach dem die Talkshow auf X auch benannt sein sollte, und Musk zwar - nur soll es nun nicht wie geplant ausgestrahlt werden. Noch vor der Premiere der "Don Lemon Show" teilten die Betreiber von X mit, "keine kommerzielle Partnerschaft mit der Show einzugehen".

Musk offenbar "wütend" über gestellte Fragen

Warum die Talkshow noch vor der ersten Ausstrahlung gecancelt wurde, ließen die Betreiber des Kurznachrichtendienstes offen. Auch Don Lemon selbst nannte keinen konkreten Grund, warum seine Show nun doch nicht auf X laufen soll. Drei Episoden sollte es eigentlich pro Woche geben, jeweils drei Minuten lang.

In einem Video, das Lemon auf X veröffentlichte, machte er aber deutlich, dass Musk die Fragen in dem für die Premierenepisode geführten Interview wohl nicht ganz gepasst hätten. Musk sei "sauer" - auf ihn und über das Gespräch, das sie geführt hätten, so Lemon in dem Beitrag. Welche Frage dabei genau bei Musk für so großen Unmut gesorgt haben könnte, dass es das vorzeitige Aus für die Talkshow bedeutet, sagte der Moderator nicht.

Doch Lemon betonte mehrfach, dass er an das Recht der freien Rede glaube. Aus seiner Sicht hätte das Interview Gelegenheit geboten, dass Nutzerinnen und Nutzer einen "Austausch" zwischen ihm Musk hätten "sehen und hören" und davon hätten "lernen können". Denn Immerhin: Musk habe dem Interview zugestimmt, betonte Lemon. Und der X-Eigentümer habe sich selbst als "Absolutist der freien Meinungsäußerung" bezeichnet. "Aber anscheinend gilt der Absolutismus der freien Meinungsäußerung nicht, wenn es um Fragen über ihn von Leuten wie mir geht", kritisierte Lemon.

Umgang mit Hassreden als Reizthema

In einem auf CNN ausgestrahlten Gespräch zwischen Lemon und CNN-Moderatorin Erin Burnett wurden der Nachrichtenagentur AP zufolge bereits erste Ausschnitte aus dem Musk-Interview ausgestrahlt. Demnach reagierte der X-Eigentümer gereizt bei Fragen rund um die Verbreitung von Hassreden und Hetze bei X. So fragte Lemon demnach auch, ob es in der Verantwortung der Betreiber von X liege, die Verbreitung solcher Inhalte einzuschränken. Musk erwiderte daraufhin, er müsse keine Fragen von Journalisten beantworten und fügte hinzu: "Der einzige Grund, warum ich an diesem Interview teilnehme, ist, dass Sie auf der X-Plattform sind und darum gebeten haben. Sonst würde ich dieses Interview nicht geben."

Das komplette Interview will Lemon trotz der abgesetzten Talkshow ausstrahlen - auf seinem Kanal bei Youtube und als Podcast, nur eben nicht bei X. Obwohl ihm auch diese Möglichkeit offen gestanden hätte: Vonseiten des Kurznachrichtendienstes hieß es, Lemon dürfe die Sendungsinhalte "ohne Zensur" bei X veröffentlichen, nur eben nicht gegen Bezahlung.

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