Kurzbotschaftendienst: Elon Musk will neue X-Nutzer nur gegen ...

14 Tage vor

Neue Nutzer von X sollen eine monatliche Gebühr entrichten, wenn sie Beiträge posten wollen. Besitzer Elon Musk will damit nach eigenen Worten gegen Bot-Profile vorgehen.

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16. April 2024, 5:20 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, kj

Elon Musk begründet seine Pläne für Bezahlpostings mit dem Vorgehen gegen KI-generierte Profile. © Sebastian Gollnow/​dpa

Elon Musk will neue Nutzer seiner Onlineplattform X in den ersten Monaten Geld bezahlen lassen, damit sie Beiträge veröffentlichen dürfen. Dies sei der einzige Weg, um die Aktivität automatisierter Bot-Accounts einzudämmen, teilte Musk mit. Es handele sich um einen "winzigen Betrag", fügte er hinzu. Eine konkrete Summe nannte er nicht. Nach drei Monaten bei X sollen neue Nutzer den Angaben zufolge dann kostenlos Beiträge auf dem früheren Twitter veröffentlichen dürfen.

Musk hatte vor der Übernahme der Onlineplattform im Oktober 2022 immer wieder kritisiert, dass es bei dem Dienst zu viele automatisierte Bot-Profile gebe. Zwischenzeitlich versuchte er sogar, mit dieser Begründung aus dem Deal zum Kauf der Plattform herauszukommen. Doch die Aussicht, dass er vor Gericht zum Twitter-Kauf gezwungen werden könnte, brachte ihn schließlich dazu, die Übernahme für einen Betrag von 44 Milliarden US-Dollar abzuschließen. Danach versprach Musk immer wieder, das Bot- und Spam-Problem in den Griff zu bekommen. Neue KI-Programme könnten die gängigen Tests, mit denen Bot-Accounts entlarvt werden sollen, mit Leichtigkeit bestehen, beklagte Musk nun.

X testet die Gebühr als Gegenmaßnahme bereits seit Herbst. Zunächst in Neuseeland und auf den Philippinen konnten neue Nutzer des Dienstes erst nach einer Zahlung von einem US-Dollar pro Jahr Beiträge veröffentlichen sowie Posts anderer zitieren oder weiterverbreiten. Kostenlos konnten sie X nur passiv nutzen: also Beiträge lesen, Videos ansehen und anderen Nutzern folgen.

Doch schon bei den Tests im vergangenen Jahr kam Skepsis auf. So merkte der IT-Sicherheitsexperte Marcus Hutchins an, ihm falle keine Bot-Aktivität ein, die sich mit der Gebühr von einem Dollar pro Jahr stoppen ließe. Eher noch werde die Maßnahme die Plattform Geld kosten. "Spammer werden gestohlene Kreditkarten verwenden – und die Kosten für Rückbuchungen werden höher sein als die Aboeinnahmen", schrieb Hutchins beim Konkurrenzdienst Threads des Facebook-Konzerns Meta.

Sinkende Umsätze seit Twitter-Übernahme

Bei Onlineplattformen ist es ungewöhnlich, Geld für Grundfunktionen zu verlangen. Wie viele Nutzer X aktuell hat, ist unklar, da der Dienst als nicht an der Börse notiertes Unternehmen keine Auskunft über sein Geschäft geben muss.

Seit Musks Twitter-Übernahme und der Umbenennung in X verzeichnet der Dienst sinkende Umsätze. Der neue Firmenchef sagte mehrfach, dass sich die Werbeerlöse, mit denen Twitter fast ausschließlich sein Geld verdiente, etwa halbiert hätten. Viele Unternehmen befürchten auf Musks Plattform ein negatives Umfeld für ihre Marken und haben Anzeigen bei X eingeschränkt oder ganz aufgegeben. Im Gegenzug hat Musk versucht, stärker auf Abogebühren zu setzen. So ließ er bereits einschränken, wie viele Beiträge pro Tag Nutzer sehen können, ohne eine Gebühr von mindestens drei Euro pro Monat zu bezahlen.

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