Champions League: Stellt Stürmerfresser Rüdiger auch Bayern-Star ...

17 Tage vor
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Antonio Rüdiger zählt bei Real Madrid zu den absoluten Leistungsträgern und hat das hohe Anspruchsdenken der Königlichen längst verinnerlicht. Das will der Verteidiger auch gegen den FC Bayern München zeigen - und nennt seinen ganz besonderen Ansporn.

Wenn Antonio Rüdiger am Dienstagabend in der Allianz Arena auflaufen wird, dann hat er einen klaren Auftrag.

„Wenn man sie mit Real Madrid nicht gewinnt, ist das wie ein Versagen“, sagte Antonio Rüdiger vor dem mit viel Spannung erwarteten Halbfinale gegen den FC Bayern München (Di, ab 21 Uhr im LIVETICKER) - und meinte mit sie die Champions League. Allein die fünf Titel seit 2014 sprächen eine überaus deutliche Sprache und seien ein Symbol für diese unbändige Gier des Klubs.

Natürlich wird es dabei auch auf Rüdiger wieder ankommen - zu einem nicht unwesentlichen Part. Hatte der deutsche Nationalspieler anfangs noch leichte Anlaufschwierigkeiten bei den Königlichen, ist er in seinem zweiten Jahr bei Real zum absolutem Stammspieler gereift. Mehr noch: Das hohe Anspruchsdenken der Madrilenen, stets das Maximale herauszuholen, hat er wie fast kein Zweiter verinnerlicht.

„Große Worte? Das bin ich nicht“, betonte Rüdiger in einem Interview mit Sky, „aber wenn es auf den Platz geht, ist es etwas anderes“. Das ist es der Tat, zieht der 31-Jährige seine Mitspieler doch gerade in großen Begegnungen oftmals mit seinem physisch starken und von Leidenschaft geprägten Spiel mit. Vor allem Erling Haaland kann ein Lied davon singen, wie anstrengend solche Duelle werden können.

Kane? „Ich lebe für diese Duelle“

Schließlich nahm Rüdiger den norwegischen Ausnahmestürmer im dramatischen Viertelfinale gegen Titelverteidiger Manchester City, als er im Rückspiel auch den entscheidenden Elfmeter verwandelte, zweimal fast komplett aus der Partie. „Im zweiten Spiel war er ein bisschen verletzt“, meinte der Verteidiger noch in aller Bescheidenheit: „Der Junge ist eine Bestie, ist noch jung. Dieses Jahr läuft es nicht so gut für ihn. Aber er hat trotzdem über 30 gemacht. Der Junge ist eine Maschine!“

Im Halbfinale dürfte es für Rüdiger nicht viel ruhiger werden. „Ein weiteres Biest für Rüdiger“, schrieb die spanische Sportzeitung Marca und spielte natürlich auf Bayern-Stürmer Harry Kane an, auf den der frühere Stuttgarter diesmal prallen wird. Rüdiger zeigte sich im Vorfeld wiederum selbstbewusst und betonte in längst gewohnter Manier: „Er ist auch ein Weltklasse-Stürmer, ein Kaliber wie Haaland. Ich freue mich drauf.“

„Ich lebe für diese Duelle. Ich schaue mir keine Videos an. Man kennt sich ja untereinander, man weiß, wer der Gegenüber ist“, meinte der Abwehrchef von Real. Dass er nach wie vor von vielen unterschätzt werde, helfe ihm sogar: „Was mich stark macht, ist, wenn an mir gezweifelt wird, wenn es heißt: ‚Du kannst nicht, der ist zu stark für dich.‘ Das triggert mich. Deswegen ist es gut, dass die Leute viel reden.“

Psychospielchen? „Das gehört dazu“

Klar ist: Kane, der mit sieben Treffern auch in der Champions League bester Torschütze der Bayern ist, muss sich warm anziehen. Denn Rüdiger kann im Zweifel beißen, grätschen, rennen und fighten bis zum Umfallen - das sollte dem FC Bayern bewusst sein. Gleiches gilt für die Psychospielchen, mit denen er den englischen Torjäger sicherlich konfrontieren wird.

„Das gehört dazu. Das ist Teil meines Spiels“, schmunzelte Rüdiger: „Geht mal gut, geht mal weniger gut. Aber ich bleibe mir da treu.“ Doch der Abwehrspieler will sich nicht nur auf Kane fokussieren, sondern auch auf die anderen gefährlichen Waffen der Bayern, beispielsweise Leroy Sané oder Jamal Musiala. „Ich hoffe, dass Leroy auch 100 Prozent fit ist. Ich habe mitbekommen, dass er ein paar Probleme hat. Hoffentlich ist er richtig fit, denn ich will immer gegen die Besten spielen“, meinte er.

So oder so sehe Rüdiger aber keinen Favoriten. Gegen Bayern erwarte er stattdessen „zwei Spiele auf Augenhöhe“. Es sei „ein Duell mit viel Geschichte. Beide Teams sind in guter Form. Es wird sehr interessant“, bekräftigte der gebürtige Berliner. Und am späten Dienstagabend wird sich dann zeigen, ob er nach Haaland auch Kane in die Tasche steckt - oder ihm der Bayern-Stürmer doch gewachsen ist.

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