Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart: Die Chartstürmer des Jahres

21 Dez 2023
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Veröffentlicht: 21.12.202307:26 UhrChris Lugert

Mit zwei glanzvollen Siegen beenden Bayer Leverkusen und der VfB Stuttgart ihr Jahr 2023. Für beide ging es in den vergangenen zwölf Monaten nur in eine Richtung: steil nach oben.

Bayer Leverkusen - Figure 1
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Von Chris Lugert

Sollte der letzte Spieltag vor der rund dreiwöchigen Weihnachtspause noch einmal eine Art Machtdemonstration werden, so ist diese sowohl Bayer Leverkusen als auch dem VfB Stuttgart perfekt gelungen.

Die Leverkusener fegten den VfL Bochum mit 4:0 (3:0) aus dem Stadion, die Stuttgarter hatten beim 3:0 (2:0) gegen den FC Augsburg ebenfalls kaum Probleme. Damit können beide Teams ein mehr als besinnliches Fest feiern.

Längst haben sie sich im Spitzenfeld der Bundesliga etabliert, kaum jemand hält die aktuellen Tabellenplätze (1 und 3) für Zufall oder gar Glück. Sie sind das Resultat einer außergewöhnlichen Entwicklung - mit einigen Parallelen, aber auch Unterschieden.

Wie konnten sich Leverkusen und Stuttgart in relativ kurzer Zeit zu den zwei derzeit wohl attraktivsten Klubs im deutschen Fußball entwickeln? Welche Stellschrauben wurden gedreht?

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Die Trainer: Xabi Alonso und Sebastian Hoeneß

Der offensichtlichste Faktor für den Aufschwung beider Teams ist auf der Trainerbank zu finden. Der frühere Weltklassespieler Xabi Alonso ist seit Oktober 2022 Coach der Leverkusener, Hoeneß übernahm die Stuttgarter im April dieses Jahres.

Bayer Leverkusen - Figure 2
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Durch den deutlich früheren Amtsantritt von Alonso und die internationalen Auftritte der Werkself hat Alonso bereits 62 Spiele auf der Leverkusener Trainerbank hinter sich und kommt auf einen herausragenden Punkteschnitt von 2,10.

Die Stichprobe bei Hoeneß und dem VfB ist mit 31 Partien genau halb so groß, der Punkteschnitt fällt beim Neffen von Uli Hoeneß aber identisch aus: 2,10. Zum Vergleich: Thomas Tuchel ist seit seinem Amtsantritt bei den Bayern im März 2023 nur unwesentlich besser (2,14).

Sowohl Hoeneß als auch Alonso verfolgen eine klare Spielidee, beide lieben die Offensive. Innerhalb weniger Monate haben sie es geschafft, ihren Mannschaften eine klare Identität zu vermitteln.

Besonders beim VfB ist die Wiederauferstehung unter Hoeneß eklatant. Als er kam, steckte Stuttgart tief im Abstiegsstrudel. Bereits in der Relegation gegen einen - und das ist weniger ein Schuss gegen den Hamburger SV als vielmehr ein Kompliment für die Schwaben - chancenlosen HSV waren nach nur wenigen Wochen die ersten Früchte seiner Arbeit erkennbar.

Was dann in der neuen Saison folgte, war atemberaubend. Und auch die Balance passt. Stuttgart stellt nach 16 Bundesliga-Spieltagen den drittbesten Angriff und die viertbeste Abwehr der Liga.

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Die Leverkusener sind hier noch einen Tick besser. Die 46 geschossenen Tore werden nur vom FC Bayern (49) überboten, mit zwölf Gegentoren ist die Bayer-Truppe sogar das Bollwerk der Liga.

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© Kirchner-Media

Die treuesten Spieler der 18 Bundesliga-KlubsZur Erklärung: Spieler gelten ab dem Zeitpunkt ihres festen Transfers als "im Verein". Auch wenn sie nach dem Wechsel verliehen wurden, blieben sie bei ihrem "Mutterverein" unter Vertrag und werden somit in dieser Liste berücksichtigt. Spieler, die zunächst ausgeliehen, und danach erst verpflichtet wurden, haben wir erst ab dem Zeitpunkt des festen Transfers berücksichtigt.© 2009 Getty Images

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VfB StuttgartDienstältester Spieler: Roberto MassimoIm Verein seit: Juli 2018Pflichtspiele für den Klub: 56 (zwei Tore)© Sportfoto Rudel

1. FC KölnDienstältester Spieler: Benno SchmitzIm Verein seit: Juli 2018Pflichtspiele für den Klub: 128 (zwei Tore)© Kolvenbach

SV Werder BremenDienstältester Spieler: Milos VeljkovicIm Verein seit: Februar 2016Pflichtspiele für den Klub: 216 (sechs Tore)© 2023 Getty Images

FC Augsburg Dienstältester Spieler: Jeffrey GouweleeuwIm Verein seit: Januar 2016Pflichtspiele für den Klub: 217 (fünf Tore) © 2023 Getty Images

SV Darmstadt 98Dienstältester Spieler: Fabian HollandIm Verein seit: Juli 2015Pflichtspiele für den Klub: 285 (sieben Tore)© 2023 Getty Images

1. FC HeidenheimDienstältester Spieler: Norman TheuerkaufIm Verein seit: Juli 2015Pflichtspiele für den Klub: 248 (vier Tore)© 2023 Getty Images

VfL BochumDienstältester Spieler: Anthony LosillaIm Verein seit: Juli 2014Pflichtspiele für den Klub: 323 (21 Tore)© Sven Simon

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Union Berlin Dienstältester Spieler: Christopher TrimmelIm Verein seit: Juli 2014Pflichtspiele für den Klub: 317 (sechs Tore) © 2023 Getty Images

Eintracht FrankfurtDienstältester Spieler: Makoto HasebeIm Verein seit: Juli 2014Pflichtspiele für den Klub: 299 (2 Tore)© Kessler-Sportfotografie

RB Leipzig Dienstältester Spieler: Yussuf PoulsenIm Verein seit: Juli 2013Pflichtspiele für den Klub: 381 (88 Tore) © 2023 Getty Images

1899 HoffenheimDienstältester Spieler: Kevin AkpogumaIm Verein seit: Juli 2013Pflichtspiele für den Klub: 144 (vier Tore)© Eibner

Bayer LeverkusenDienstältester Spieler: Niklas LombIm Verein seit: Juli 2012Pflichtspiele für den Klub: 7© Chai v.d. Laage

Borussia Dortmund Dienstältester Spieler: Marco ReusIm Verein seit: Juli 2012Pflichtspiele für den Klub: 409 (166 Tore) © 2023 Getty Images

VfL Wolfsburg Dienstältester Spieler: Maximilian ArnoldIm Verein seit: Januar 2012Pflichtspiele für den Klub: 400 (43 Tore) © 2023 Getty Images

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SC Freiburg Dienstältester Spieler: Nicolas HöflerIm Verein seit: Juli 2010Pflichtspiele für den Klub: 321 (14 Tore) © 2023 Getty Images

1. FSV Mainz 05Dienstältester Spieler: Stefan BellIm Verein seit: Juli 2010Pflichtspiele für den Klub: 290 (13 Tore)© MIS

Borussia Mönchengladbach Dienstältester Spieler: Tony JantschkeIm Verein seit: Juli 2009Pflichtspiele für den Klub: 298 (fünf Tore) © 2022 Getty Images

FC Bayern MünchenDienstältester Spieler: Thomas MüllerIm Verein seit: Juli 2009Pflichtspiele für den Klub: 684 (237 Tore)© Kirchner-Media

Sowohl Alonso als auch Hoeneß verstehen es also trotz einer grundsätzlich offensiven Spielidee, eine gute Mischung aus Angriff und Abwehr zu finden. Beide Teams verteidigen kompakt und geschlossen.

Die Offensive: Stuttgarts Trio und Leverkusens Macht

Die Attraktivität der beiden Mannschaften hängt natürlich auch mit dem Personal auf dem Platz zusammen. Beide Teams verfügen über tolle Offensivreihen, mit allerdings sichtbaren Unterschieden.

Serhou Guirassy spielt beim VfB die Saison seines Lebens. 17 Tore in 14 Einsätzen sind absolut unglaublich und wären wohl die klare Nummer eins, wenn er nicht seit Sommer mit Harry Kane in einer Liga spielen müsste.

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Verlassen kann sich Guirassy vor allem auf zwei weitere Topspieler um sich herum, die ihm auch etwas Last abnehmen: Deniz Undav und Chris Führich. Undav steht bereits bei zwölf Scorerpunkten (neun Tore, drei Vorlagen), Führich (5/5) bei zehn.

Dieses Trio trägt die Schwaben offensiv, umso schmerzhafter wird Guirassys Abwesenheit während des Afrika-Cups sein. Denn auch wenn Undav dann ins Sturmzentrum rückt, fehlt ein verlässlicher vierter Mann.

Diese Probleme hat Leverkusen nicht, denn Alonso kann noch einmal auf eine ganz andere Kaderbreite zurückgreifen. Zum Vergleich: Zwölf Leverkusener Spieler haben in der Hinrunde der Bundesliga bereits getroffen, bei Stuttgart sind es sechs.

Dadurch lässt sich auch verschmerzen, dass Victor Boniface nach furiosem Saisonstart etwas abgekühlt ist. Der Nigerianer steht bei zehn Saisontoren, also deutlich hinter Guirassy, aber hat dafür auch sieben Vorlagen (Guirassy hat eine).

Generell hat sich Alonso offensiv ein mehrköpfiges Monster geschaffen. Gleich fünf (!) Spieler haben in dieser Hinrunde in der Bundesliga bereits zwölf oder mehr Scorerpunkte gesammelt. Die Stuttgarter haben zwei mit eben Guirassy und Undav.

Aber, und das ist eindrucksvoll: Selbst die Bayern haben nur zwei Spieler in dieser Größenordnung. Harry Kane, der 21 Tore und drei Vorlagen hat, sowie Leroy Sane mit jeweils acht Toren und Vorlagen.

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Bedeutet: Leverkusen ist die mit Abstand flexibelste Offensive der gesamten Liga, da auch Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo ohne Ende Scorerpunkte liefern.

© Nordphoto

Das verringert Abhängigkeiten von einzelnen Spielern. Die Rückkehr des lange verletzten Patrik Schick, der gegen Bochum einen lupenreinen Hattrick erzielte, ist hier noch gar nicht berücksichtigt.

Kommt der Tscheche so aus der kurzen Winterpause zurück, wie er hineingegangen ist, dürfte Leverkusen die Abstellung von Boniface zum Afrika-Cup nur wenig schmerzen. Es ist der wohl größte Unterschied zwischen Leverkusen und Stuttgart.

Die Defensive: Zwei Abwehrbosse und noch mehr

Defensiv eint Leverkusen und Stuttgart das Vorhandensein jeweils eines unumstrittenen Abwehrchefs. Bei der Werkself hat Jonathan Tah zu ganz alter Stärke zurückgefunden und ist einer der Hauptgründe für das rheinische Bollwerk.

Aufseiten der Stuttgarter ist Waldemar Anton eine der positiven Überraschungen der Hinserie, er glänzte quasi in jedem Spiel und hat sich längst durch seine Leistungen in den erweiterten Kreis der Nationalelf gespielt.

Beide tragen zudem dazu bei, ihre Nebenleute besser zu machen. Tah leitet Edmond Tapsoba und Odilon Kossounou wie ein Lehrer seine Schüler, bei Stuttgart spielt Dan-Axel Zagadou plötzlich so, wie es der BVB gerne ab und an gesehen hätte.

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Der Franzose ist sogar einer der zweikampfstärksten Spieler der gesamten Liga. Von allen Akteuren mit mindestens zehn Einsätzen ist nur der Mainzer Sepp van den Berg in dieser Kategorie besser.

Doch es wäre zu kurz gedacht, einzig auf die Abwehrzentrale zu schauen. Sowohl Bayer als auch Stuttgart haben etwas, das Thomas Tuchel bei den Bayern gerne hätte: eine "Holding Six".

Granit Xhaka ist womöglich der wichtigste Neuzugang in dieser Leverkusener Mannschaft. Er sorgt für Aggressivität, Stabilität und in wenigen, aber entscheidenden Momenten auch für offensive Impulse.

Ähnliches gilt für Atakan Karazor bei den Stuttgartern. Im Verbund mit Angelo Stiller lassen beide den ehemaligen Kapitän Wataru Endo längst vergessen. Ja genau, da war ja was. Wer spricht jetzt noch über den Japaner?

Die Torhüter: Nübel und Hradecky ragen heraus

Zu jeder guten Defensive gehört auch immer ein guter Torhüter. Das gilt auch für Leverkusen und Stuttgart. Nun ist immer die Frage: Hält die Abwehr die Bälle vom Keeper weg? Oder rettet der Schlussmann seine Vorderleute?

Die Wahrheit in einer guten Defensive liegt immer irgendwo in der Mitte. Ein Torwart, der kaum etwas hält, ist für keine noch so gute Abwehr eine Hilfe. Gleichzeitig kann kein Torhüter jeden Ball halten, den eine löchrige Abwehr durchlässt.

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Lukas Hradecky und Alexander Nübel spielen individuell jedenfalls auf einem hohen Niveau. Es dürfte kein Zufall sein, dass ausgerechnet diese beiden in Sachen gehaltene Bälle die Liga anführen.

© Kirchner-Media

Der Finne Hradecky steht bei einer sagenhaften Paradenquote von 80 Prozent, unter den Torhütern mit wenigstens zehn Einsätzen ist er damit die klare Nummer eins - gefolgt von Nübel, der 71,2 Prozent der Versuche auf seinen Kasten pariert hat.

Abwehrreihen, die selbst enorm stark spielen und dann auch noch auf einen starken Torhüter bauen können, sind ein guter Grundstock für jeden Verein.

Die Transferpolitik: (Fast) kein Flop auf beiden Seiten

Die Grundlage für jede gute Saison wird in der Transferphase im Sommer gelegt - zumindest ist das die Wunschvorstellung. In der Realität geht das aber gerne mal schief.

Auch die Stuttgarter haben in der Vergangenheit nicht nur Volltreffer gelandet, den vergangenen Transfersommer kann sich Sportdirektor Fabian Wohlgemuth aber genüsslich ans Revers heften.

Die chronisch klammen Schwaben mussten einen satten Überschuss erwirtschaften, verloren langjährige Leistungsträger wie Endo, Konstantinos Mavropanos und Borna Sosa - und stehen plötzlich besser da als zuvor.

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Angelo Stiller war mit mehr als fünf Millionen Euro nicht billig, aber genau der Spieler, den Trainer Hoeneß wollte und den er schon lange kannte. Hier war ein Flop ohnehin unwahrscheinlich.

Die Leihe von Undav war ein absoluter Volltreffer, ebenso das Leihgeschäft mit den Bayern für Nübel. Günstige Transfers wie Maximilian Mittelstädt, der in Stuttgart endlich wieder aufblüht, runden das Ergebnis ab.

Über Leverkusen muss man da gar nicht viel sagen. Was Simon Rolfes dort macht, fordert gehörigen Respekt. Einen Boniface hätten auch andere Klubs für 20 Millionen Euro holen können. Aber offenbar wollte keiner, weil Leverkusen etwas gesehen hat, was anderen entgangen ist. Pech für die anderen, Glück für Bayer 04.

Über Granit Xhaka haben wir schon gesprochen, er könnte der vielleicht wichtigste Transfer gewesen sein, weil er etwas mitbringt, das dem Kader zuvor fehlte - neben der gewissen Grundaggressivität auch die spielerische Balance. Auch sein Problem mit Gelben und Roten Karten hat er gelöst: vier Gelbe in 23 Pflichtspielen sind völlig im Rahmen, ja sogar eher unterdurchschnittlich.

Jonas Hofmann ist ein elementarer Bestandteil der Offensive und bislang jeden Cent seiner zehn Millionen Euro Ablöse wert. Die ablösefreie (!) Verpflichtung von Alejandro Grimaldo ist sowieso der vielleicht größte Transferklau seit Jahren.

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Ausgerechnet der teuerste Transfer des Sommers - Nathan Tella vom FC Southampton, der für über 23 Millionen Euro kam - war bislang das, was einem Flop am nächsten kommt.

Die größten Skandale des Max KruseMax Kruse beendet im Alter von 35 Jahren seine Karriere. Sportlich war er in seinen Glanzzeiten einer der besten Spieler der Bundesliga, doch abseits des Platzes sorgte er immer wieder für Schlagzeilen - auch negativer Art. ran blickt auf die "Skandalakte Kruse".© Jan Huebner

Freundin beleidigt! Kruse zofft sich mit pöbelndem UserNachdem ein User Kruses heutige Frau attackiert hatte, holte der damalige Union-Profi zum Gegenschlag aus. "Nur weil er das große Geld hat, bist du an seinem Arsch hängen hängengeblieben", schrieb der Pöbler in Richtung Kruses damaliger Freundin. Worte, die der ehemalige Nationalspieler nicht auf sich sitzen ließ. "Ich muss aufpassen, was ich sage, weil sonst würde ich sagen, dass er ein absoluter H****sohn ist. Aber das sage ich natürlich nicht. […] Lass meine Freundin aus dem Spiel!", polterte der Stürmer. Der User sendete dem Fußballer zwar später eine Entschuldigung, diese nahm Kruse aber nicht an.© Imago

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Kruse motzt über Autohaus Kruse war stets ein großer Autoliebhaber. Als er einen Lamborghini Urus (Kaufpreis zwischen 300.000 und 475.000 Euro) haben wollte, erkundigte er sich bei einem Luxus-Autohaus in der Nähe von Bremen nach dem Schlitten, zeigte sich kurz darauf aber entrüstet über den Kundenservice. "In jedem Autohaus sollte man versuchen, den Kunden glücklich zu machen. Gerade in gewissen Preiskategorien erwarte ich einen gewissen Service", macht der 33-Jährige seinem Ärger auf der Streaming-Plattform "Twitch" Luft, da er sich von einer Mitarbeiterin nicht korrekt behandelt fühlte. Immerhin: Das Autohaus entschuldigte sich im Anschluss beim Stürmer und versprach Besserung.© Imago Images

"Stark asoziale Aktion" - Kruse wettert gegen Berliner Polizei Auch die Berliner Polizei bekam einst ihr Fett weg. Der Grund: Kruse wurde geblitzt. Die Radarkontrolle erwischte ihn in einer 30er-Zone. Kruse ärgerte sich massiv, da der Blitzer unmittelbar hinter dem Verkehrsschild stand. Auf Instagram hatte er ein Foto von der Stelle, an der er geblitzt worden war, mit der Aufschrift "Schweine" gepostet und die "liebe Polizei" zur Überprüfung ihrer Blitzer-Praxis aufgefordert. "Sorry, aber fünf Meter nach einem Schild einen Blitzer hinzustellen, ist schon stark asozial", wetterte der Star via Instagram.© Getty Images / [email protected]

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Langer CoD-Stream vor dem Training Einst zockte Kruse das Videospiel "Call of Duty: Warzone" und streamte sein Hobby auch gleich auf der Plattform "Twitch" (li.). Neben seiner unaufgeräumten Wohnung sorgte besonders die Dauer des Events für Aufsehen: "Morgen früh ist Training", erklärte Kruse scherzhaft, als er den Stream gegen 1 Uhr morgens beendete. © Getty Images/tz.de/instagram.com/@max.kruse10/weser-kurier.de

"MC Max" polarisiert am Millerntor Mit dem Pseudonym "MC Max" sorgte Kruse beim FC St. Pauli zum ersten Mal für Aufsehen. In einem Video, das auf Facebook schnell die Runde machte, rappte der Stürmer halbnackt über Sexpraktiken mit Prostituierten. "Aus solchen Dingen lernt man. Das wird mir im Nachhinein keiner mehr übelnehmen", erklärte Kruse einige Jahre später gegenüber dem Kölner "Express". © 2009 Getty Images

Das "hässlichste Auto der Bundesliga" Drei Jahre später wechselte Kruse vom SC Freiburg nach Mönchengladbach und mit ihm sein 450-PS-starker Maserati. Diesen ließ der Stürmer in Tarnfarben umlackieren und wurde so unfreiwillig zum Gespött der Bundesliga. "Mir gefällt es. Ich bin ein totaler Auto-Freak", verteidigte Kruse seinen Sportwagen, der in den sozialen Netzwerken unter anderem als "hässlichstes Auto der Bundesliga" bezeichnet wurde. © weser-kurier.de/bremen

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Damenbesuch kostet WM-Titel Nach Informationen der "Sport Bild" soll Kruse im Rahmen des Länderspiels gegen die englische Nationalmannschaft im November 2013 Damenbesuch in seinem Hotelzimmer empfangen haben. Ein Mitglied der sportlichen Leitung soll von dem Vorfall Wind bekommen haben und die Dame daraufhin aufgefordert haben, das Hotel zu verlassen. Nach dem angeblichen Verstoß gegen den DFB-Verhaltenskodex strich Bundestrainer Joachim Löw den Stürmer aus dem Kader für die WM 2014. "Ich kann das so nicht bestätigen. Es ist nichts passiert und schon gar nichts, was mit meiner Nichtnominierung in Zusammenhang stehen könnte," wehrte sich Kruse damals gegen die Vorwürfe. © 2013 Getty Images

Erfolge als Pokerspieler Während der anschließenden Sommerpause machte sich Kruse zum ersten Mal als ambitionierter Pokerspieler einen Namen. Bei einem Turnier in Las Vegas erspielte der Stürmer rund 36.000 Euro, im Februar 2015 gewann er im Rahmen von "TV Total" sogar 50.000 Euro. Im Oktober 2015 kam ihm sein ungewöhnliches Hobby allerdings teuer zu stehen… © twitter.com/iMiaSanMia

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Kruse verliert 75.000 im Taxi In einem Berliner Taxi verlor Kruse 75.000 Euro, die er vermutlich in einer abendlichen Pokerrunde gewonnen hatte. Der Stürmer erstattete anschließend Anzeige wegen Diebstahls, wodurch der Vorfall erst bekannt wurde. Der VfL Wolfsburg, Kruses damaliger Verein, brummte ihm im März 2016 wegen "unprofessionellem Verhalten" eine Strafe von rund 25.000 Euro auf. Doch es sollte noch dicker kommen… © 2016 Getty Images

Geburtstagsparty sorgt für Aufsehen …, denn im März 2016 überschlugen sich die Ereignisse um den damals 28 Jahre alten Nationalspieler. Kruse feierte seinen Geburtstag in einem Berliner Nachtclub und wurde gegenüber einer Reporterin der "Bild"-Zeitung handgreiflich, nachdem er von ihr mehrmals ungefragt fotografiert worden war. "Natürlich war ich irgendwann genervt und habe dann vielleicht unpassend reagiert", wurde der Stürmer danach zitiert. Zudem soll Kruse der Reporterin das Handy entrissen und die geschossenen Fotos gelöscht haben. © imago/Philipp Szyza

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Aus beim DFB Wenige Tage später folgte der nächste Skandal: Im Internet verbreitete sich ein Video, das Kruse halbnackt mit seinem erigierten Penis zeigte. Daraufhin strich Bundestrainer Löw den Wolfsburger aus dem DFB-Kader für die Testspiele gegen Italien und England. Wie der DFB später mitteilte, habe sich Kruse unprofessionell verhalten und sei seiner Vorbildfunktion als Nationalspieler nicht nachgekommen. Er verpasste die EM 2016 und spielte nie mehr für die A-Nationalmannschaft.© imago images

Schlammschlacht mit Fenerbahce Im Sommer 2019 verließ Kruse die Bundesliga und wechselte zu Fenerbahce Istanbul in die Türkei. Aufgrund ausbleibender Gehaltszahlungen löste der Stürmer seinen Dreijahresvertrag im März 2020 vorzeitig auf, es folgte eine Schlammschlacht zwischen Kruse und dem Verein aus der türkischen Metropole. Beide Parteien reichten Klage gegen den jeweils anderen ein, Fenerbahce verklagte den Stürmer sogar auf eine Summe von 18 Millionen Euro.© 2019 Getty Images

Trotz Corona: Kruse fordert Fans zum Kartenspielen auf Neben seinem nächtlichen Videospiel-Stream sorgte Kruse in seinen ersten Monaten bei Union Berlin auch anderweitig für Aufsehen. Im Oktober forderte er seine Follower auf "Instagram" heraus, in einer Shisha-Bar gegen ihn Karten zu spielen. "Und wer mich schlägt, bekommt was. Ich sag mal – mindestens 50, 100 Euro", erklärte Kruse und spielte anschließend einige Runden mit anwesenden Fans. Trotz ansteigender Corona-Infektionen spielten alle Anwesenden ohne Mund-Nasen-Schutz. © imago images/Instagram/@maxkruse10

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In der Bundesliga stand Tella nur einmal länger als zehn Minuten auf dem Platz: im ersten Saisonspiel gegen Darmstadt, da waren es 18 Minuten. Immerhin in der Europa League gehörte er immer zur Startelf, wenn auch ohne nachhaltigen Eindruck. Aber: Der Sprung von England nach Deutschland ist ohnehin kein einfacher und Tellas Positionen werden derzeit einfach mit Qualität besetzt, gegen die er nicht anzukommen scheint.

Aber wenn der Rest der Transfers so einschlägt, kann man sich einen Fehlgriff auch mal leisten. Und wer weiß, vielleicht startet Tella in der Rückrunde ja noch durch. In dieser Offensive und mit diesem Trainer ist alles denkbar..

Das Fazit: Die Gesamtpakete passen

Die Erfolgsgeschichten in Leverkusen und Stuttgart sind das Ergebnis herausragender Arbeit. Beide Klubs haben eine attraktive Lösung für den Trainerstuhl gefunden, was sich auf dem Spielfeld bemerkbar macht.

Sowohl Alonso als auch Hoeneß holen das Maximum aus ihrem Kader heraus, der von den Verantwortlichen beider Klubs im Sommer in Zusammenarbeit mit den Trainern perfekt zusammengestellt wurde.

Das Gesamtgebilde wirkt bei Leverkusen jedoch etwas sicherer, da sich die Last auf mehrere Schultern des Kaders verteilt. Stuttgart ist extrem abhängig von drei Spielern.

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Und so spricht sehr viel dafür, dass Bayer auch in der Rückrunde ganz oben bleiben wird. Ob auch Stuttgart diese Position halten kann, wird davon abhängen, wie Guirassy den Afrika-Cup verkraftet - und ob er danach überhaupt noch VfB-Profi ist.

Allerdings haben die Stuttgarter den Vorteil, ihre Lösung auf der Trainerbank womöglich auf Jahre gefunden zu haben. Natürlich würde auch Leverkusen gerne lange, lange Zeit auf Alonso bauen. Doch der Wechsel zu Real Madrid oder einem anderen europäischen Spitzenklub scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.

Fans beider Klubs sollten den Moment daher genießen. Wie nachhaltig dieser Erfolg mit Blick auf die kommenden Jahre ist, muss sich zeigen.

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