„Geilster Sänger“: Pocher holt Xavier Naidoo auf die Bühne

8 Tage vor

Auf der Bühne Oliver Pochers hat Xavier Naidoo seinen ersten Auftritt seit rund vier Jahren hinlegen dürfen. Der bekennende Rassist, Verschwörungserzähler und Ex-Star-Musiker wurde mit den Worten „Er ist einfach der geilste Sänger, den wir in Deutschland haben“ begrüßt. Bei Pochers Auftritt in Saarbrücken durfte der 52-Jährige seinen Song „Ich kenne nichts“ darbieten.

Xavier Naidoo - Figure 1
Foto Rolling Stone

Vor zwei Jahren versuchte sich Naidoo an einem Versuch der Entschuldigung für seine wirren Gedanken zu Adenochrom, seine Theorien zu Reichsbürger und Querdenkern. Half alles nichts. Zuvor hatte er einen Clip mit antisemitischen Verschwörungsmythen veröffentlicht; er flog daraufhin aus der DSDS-Jury. Das Bundesverfassungsgericht urteilte 2021: Er darf „Antisemit“ genannt werden.

Sein Entschuldigungsvideo

Nachdem sich Naidoo auf Instagram in einem dreiminütigen Video für die Verbreitung seiner  Ansichten entschuldigt hatte, entbrannte in den sozialen Medien ein Meinungsstreit: Meint der Sänger, ein Corona-Leugner, es wirklich ernst – oder fehlt es ihm momentan einfach an Einnahmen?

Anstoß zur Selbstreflexion durch den Ukraine-Krieg

„Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage“, verkündete Naidoo in dem Video. Er gab zu, sich auf „Irrwegen“ befunden zu haben und „verstörende Äußerungen“ getätigt zu haben. Mithilfe seines Umfelds hätte er es jedoch geschafft, sich selbst zu reflektieren, indem er sich „kritischen Fragen zu Äußerungen von mir in der Vergangenheit“ stellte.

Anlass zu den „kritischen Fragen“ sei unter anderem der russische Krieg gegen die Ukraine gewesen. Naidoos Frau, und damit ein Teil seiner Familie, käme aus der Ukraine, weshalb der Soulsänger von den dortigen Ereignissen „bestürzt und aufgerüttelt“ worden sei. Zuletzt hatte er allerdings noch propagandistische Radiosender aus Russland über Telegram gestreamt.

Weitere Infos gibt es erst, wenn der Krieg vorüber ist

Sein Management bestätigte 2022 seine Begründung auf Anfrage von RTL: „Ein Beweggrund für die Video-Botschaft war der furchtbare Krieg in der Ukraine, der Xavier Naidoo wie dargelegt auch sehr persönlich betrifft.“ Ein persönliches Statement des Musikers sei nicht zu erwarten, erklärte das Management außerdem. „Private Hilfsmaßnahmen für Familie, Freunde und andere Hilfsbedürftige aus der Ukraine verlangen aktuell seine ganze Aufmerksamkeit und haben oberste Priorität für ihn“, heißt es. „Weitere Erläuterungen zu den Hintergründen“ gäbe es demnach erst, wenn sich die Lage in der Ukraine beruhigt habe. Das ist nun zwei Jahre her.

Freund Olli steht ihm bei

Pocher unterstützte Naidoo nun. Möglicherweise betrachtet er den Schmusebarden als Drogenopfer: „Ja, Xavier Naidoo hat in der Corona-Zeit hier und da eine schwierige Phase gehabt. Das ist halt so, wenn du die ein oder andere Tüte zu viel rauchst. Dass es eine Ikea-Tüte ist, konnte ja keiner ahnen.“ Wie „Bild“ wissen will, sei Naidoo ohne Gage aufgetreten, das Ganze sei nicht geplant gewesen und ein Freundschaftsdienst – Naidoo sang 2010 bei der Hochzeit von Pocher und Sandy Meyer-Wölden.

Die Zeitung sprach auch mit Manager-Dino Thomas Stein. „Ich glaube, dass der Auftritt bei Oliver Pocher für Xavier Naidoo von Nutzen ist. Es ist an der Zeit, dass er sich wieder zeigen kann. Ich bin sicher, viele Fans warten nur darauf. Wenn Xavier dann einen so prominenten Fürsprecher wie Oliver Pocher hat, ist der Weg für ein Comeback schon geebnet.“

Und für Pocher sei das Ganze auch ganz gut: „Er kann mittlerweile machen, was er will. Man weiß ja, dass er immer polarisiert und die Leute wären enttäuscht, wenn das nicht so wäre. Insofern wird Oliver Pocher die Kritik an diesem Auftritt von Xavier bewusst vorher einkalkuliert haben, aber ebenso die positiven Reaktionen.“

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