The Day Before: Studio schließt – Käufer fordern Rückzahlung ...

12 Dez 2023
Die Entwicklung von The Day Before wird eingestellt (Abbildung: Fntastic)

Die Skeptiker hatten Recht: The Day Before ist eine leere Hülle – nach nur einer Woche gibt Hersteller Fntastic auf.

The Day Before - Figure 1
Foto GamesWirtschaft

Wer glaubt, im Games-Business schon alles erlebt zu haben, ist am Tag nach The Day Before schlauer: Knapp 40 € haben die Käufer auf der Plattform Steam in die Early-Access-Version eines der meisterwarteten PC-Action-Spiele investiert – nur um festzustellen, dass das gelieferte Spielerlebnis nicht dem entspricht, was das Studio Fntastic seit Jahren versprochen und beworben hatte. Nämlich ein Zombie-Survival-Open-World-Action-Rollenspiel, das an die Spielwelt von The Last of Us und The Division angelehnt ist – zumindest ließen darauf Trailer (YouTube), Beschreibungen und Vorab-Bilder schließen.

In der Praxis ist davon jedoch wenig bis nichts zu sehen; vielmehr strotzt das Ergebnis vor technischen Problemen, wesentliche Features fehlen komplett. Die meistgenutzte Vokabel in den mehr als 20.000 (!), mehrheitlich „äußerst negativen“ Kunden-Rezensionen und Social-Media-Reaktionen lautet demzufolge: Scam – also Betrug.

Nach einem Sturm der Entrüstung hat das Entwicklerteam am gestrigen Montag angekündigt, dass der Geschäftsbetrieb nach acht Jahren eingestellt wird: The Day Before sei „finanziell gescheitert“ – es gebe keine Rücklagen, um die Entwicklung fortzusetzen. Die Einnahmen würden dazu verwendet, um Verbindlichkeiten bei Partnern abzutragen.

Wörtlich heißt es: „Wir bitten um Entschuldigung, falls wir euren Erwartungen nicht entsprochen haben. Wir haben alles in unserer Macht Stehende getan, aber leider haben wir unsere Fähigkeiten überschätzt. Die Entwicklung von Spielen ist eine unglaubliche Herausforderung.“ 

Die Kundschaft gibt sich mit damit nicht zufrieden, sondern sieht sich vielmehr getäuscht. Steam hat im ersten Schritt dafür gesorgt, dass The Day Before nicht mehr erworben werden kann – Fntastic wiederum beteuert, an den Spiele-Verkäufen nicht zu partizipieren. Man bemühe sich vielmehr, den Kaufbetrag zu erstatten, unabhängig von der Spielzeit. In der Tat mehren sich Meldungen, wonach ‚Refunds‘ im großen Stil stattfinden.

Skeptiker sehen sich in ihrer Einschätzung bestätigt: Denn entlang der Entwicklung gab es regelmäßig Berichte, die erhebliche Zweifel an Studio und Produkt aufkommen ließen. Das Team hatte sich gegen die Anschuldigungen in Stellungnahmen verwahrt. Mittlerweile hat Fntastic die offiziellen Kanäle (Facebook, Instagram, LinkedIn etc.) sowie bereits veröffentlichte Trailer vom Netz genommen.

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