Streik an Flughäfen in Deutschland: Verspätungen und Flugausfälle

31 Jan 2024
Streik Flughafen

Reisende haben es derzeit nicht leicht. Noch an diesem Donnerstag werden viele Flughäfen in Deutschland bestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hat zum Streik aufgerufen.

Sicherheitspersonal bestreikt elf deutsche Flughäfen

Mehr als 1100 Flugausfälle und Verspätungen

Streik bei der Airline: Das sind Ihre Rechte

Viele Fluggäste müssen sich diesen Donnerstag auf Unannehmlichkeiten einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat, nachdem bereits für Freitag, 2. Februar, ein fast landesweiter ÖPNV-Streik geplant ist, nun auch die 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheitsbranche aufgerufen, ihre Arbeit ab dem frühen Morgen des 1. Februar niederzulegen. Enden soll der Streik um Mitternacht.

Reisende, die für Donnerstag einen Flug gebucht haben, sollten sich frühzeitig mit ihrer Airline in Verbindung setzen und prüfen, ob ihr Flug stattfindet und ob es zu Verspätungen kommt.

Streik: Verspätungen und Flugausfälle

Streiken werden Mitarbeitende der Luftsicherheit. Sie kontrollieren unter anderem die Passagiere und das Gepäck. Legen sie ihre Arbeit nieder, ist der Betrieb der Sicherheitsbereiche an den Flughäfen nicht mehr möglich. Die Folge: Der Flugverkehr wird deutschlandweit massiv beeinträchtigt oder in Teilen sogar lahmgelegt.

Der Flughafenverband ADV erwartet, dass voraussichtlich mehr als 1100 Flüge ausfallen oder verspätet stattfinden. Betroffen seien rund 200.000 Passagiere.

Keine Flüge in Hamburg, Hannover und Berlin

An den Flughäfen in Hamburg, Hannover und Berlin werden am Donnerstag keine Passagierflüge starten. Das teilten die Flughafengesellschaften mit. Am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) fallen damit 170 Starts aus, in Hamburg wurden 126 Abflüge annulliert. In Hannover sind es 35 Starts und 34 Landungen. Betroffen von dem Streik sind auch Bremen, Hannover, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart.

Bayern: Keine Streiks in Nürnberg und München

In München, Nürnberg sowie an einigen kleineren Airports wie etwa Memmingen sind die Passagierkontrollen nicht vom Streik betroffen, wie Verdi mitteilte. Dennoch kann es aufgrund ökonomischer Entscheidungen der Airlines und wegen der Auswirkungen durch die Streiks an anderen Airports zu Verspätungen oder Flugausfällen kommen. Betroffen sein könnten unter anderem Verbindungen nach Frankfurt. Zudem ist denkbar, dass Flugzeuge von Frankfurt nach Nürnberg ausweichen, falls diese dort nicht landen können.

München und Nürnberg werden nicht bestreikt, weil für die Beschäftigten dort eine andere Tarifstruktur gilt.

Streik an Flughäfen: Was Reisende wissen sollten

Wenn ein Flug wegen eines Streiks annulliert wird oder sich verspätet, haben Reisende Anspruch auf Unterstützungsleistungen, Verpflegung und Unterbringung. Diese Ansprüche können sie bei der Fluggesellschaft geltend machen.

Grundsätzlich gilt: Bei der Annullierung oder Verspätung von Flügen haben Fluggäste einen Anspruch auf Entschädigung. Die Airline kann die Zahlung nur dann verweigern, wenn außergewöhnliche Umstände vorliegen. Darunter versteht man Umstände, die für die Airline nicht beherrschbar sind. Das kann zum Beispiel auch ein Streik sein.

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Lufthansa bietet Umbuchungsmöglichkeiten

Lufthansa* bietet ihren Kunden und Kundinnen umfangreiche Umbuchungsmöglichkeiten bis zum 8. Februar an. An den Flughäfen Frankfurt, Hamburg, Bremen, Berlin, Leipzig, Dresden und Erfurt sollten die Passagiere m Streiktag nicht zum Flughafen kommen, da ein Einstieg dort nicht möglich sei, warnte das Unternehmen am Mittwoch in ihrer App. Dies gelte auch für Kunden, deren Lufthansa-Reise mit dem Zug beginne und die in Frankfurt ins Flugzeug steigen wollten.

Das Unternehmen forderte Kunden auf, die Flüge über die App selbstständig umzubuchen oder sich an ein Service-Center zu wenden. Es sei für sämtliche Passagiere, die für Donnerstag nach Frankfurt gebucht sind, ab sofort möglich, ihre Flugscheine in ein Ticket der Deutschen Bahn* umzutauschen. Im Transitbereich seien für ankommende Passagiere längere Warte- und Umsteigezeiten zu erwarten.

Die für den 1. Februar in Frankfurt geplanten Langstreckenflüge werden jedoch größtenteils stattfinden, wie die Fluggesellschaft mitteilte. Auch Zu- und Abbringerflüge für Umsteiger sollen angeboten werden.

Auch Eurowings vom Streik betroffen

Auch die Lufthansa-Tochter Eurowings* bittet Passagiere, sich über ihre Flüge zu informieren und sie gegebenenfalls umbuchen zu lassen. Ein angepasster Flugplan, über den die Passagiere informiert werden, soll in Kürze veröffentlicht werden. Ursprünglich waren 270 Flüge für Donnerstag geplant.

Mit Material von dpa.

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