Streik bei Post und DHL aktuell: Wie lange, wann und wo gestreikt wird

20 Jan 2023
Streik bei Post und DHL aktuell Millionen Briefe und Pakete bleiben liegen - Streik geht am Samstag weiter

Am Freitag wurde bei der Post gestreikt. Samstag sind die Zusteller dran. Kommen trotzdem Briefe und Pakete bei mir an? Wie lange soll der Streik dauern? Hier gibt es alle Infos.

20. Januar 2023, 18:05 Uhr

Berlin

Werden trotz des Streiks bei Post und DHL Briefe und Pakete zugestellt? Hier gibt es alle Infos zum Poststreik am 20. und 21.1.2023.

Werden trotz des Streiks bei Post und DHL Briefe und Pakete zugestellt? Hier gibt es alle Infos zum Poststreik am 20. und 21.1.2023. © Foto: Carsten Rehder/dpa

Bei der Post wurde am Freitag, den 20.01.2023 gestreikt. Die Dienstleistungswerkschaft Verdi hat seit Donnerstagabend zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Am Samstag geht der Streik bei den Zustellern weiter. Die Kunden interessiert vor allem: Werden heute trotzdem Briefe und Päckchen über Post und DHL verteilt? Hier gibt es alle Infos zum Poststreik:

Poststreik aktuell: Warum wird gestreikt?

Die Gewerkschaft Verdi fordert derzeit für mehr etwa 160.000 Beschäftigte der Post höhere Löhne. Doch die zweite Verhandlungsrunde mit der Post ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Deshalb wurden die Post-Beschäftigten jetzt zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Rund 140 000 der 160 000 Tarifbeschäftigten verdienten zwischen 2108 und 3090 Euro monatlich. Dieser Teil der Mitarbeiter könne Reallohnverluste nicht verkraften, argumentieren die Arbeitnehmervertreter. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 habe bei 2 Prozent gelegen.

Wie lange soll der Streik bei der Post dauern?

Der aktuelle Streikaufruf dauert von Donnerstag 17 Uhr und ganztägig für den Freitag. Für Samstag, den 21.01. hat Verdi die Zusteller zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Bereits am Donnerstag und Freitag hatten nach Verdi-Angaben rund 15 000 Beschäftigte in den Brief- und Paketzentren ganztägig gestreikt. Laut Post kann es deshalb zu tagelangen Verzögerungen bei der Zustellung kommen.

Wie die Deutsche Presse-Agentur dpa meldet, sind auch für die nächsten Tage weitere Streiks bei der Post angekündigt. Die nächste Verhandlungsrunde im Tarifstreit soll erst am 8. und 9. Februar stattfinden.

Welche Regionen sind vom Poststreik betroffen?

Der Streikaufruf bei der Post gilt bundesweit. Es sind also alle Regionen von den Arbeitsniederlegungen betroffen.

Trotz Streik bei der Post: Kommen trotzdem Briefe und Päckchen?

Wer Freitag oder Samstag auf Briefe und Pakete wartet und diese per Post oder DHL zugestellt werden soll, wird am Freitag und auch am Samstag leer ausgehen. Je nach Ende der Streikaktivitäten vor Ort sei es möglich, dass Briefe und Pakete mit einigen Tagen Verzögerung erst in der ersten Hälfte der kommenden Woche ausgeliefert werden können, teilte die Deutsche Post am Freitag in Bonn mit.

Von den Warnstreiks seien bundesweit rund 2,3 Millionen Paketsendungen betroffen, berichtete die Deutsche Post. Dies entspreche etwa einem Drittel der durchschnittlichen Tagesmenge. Betroffen seien auch rund 13 Millionen Briefsendungen, was etwa einem Viertel der durchschnittlichen Tagesmenge entspreche.

Wie ist/war die Beteiligung am Poststreik?

„Insgesamt sind bisher rund 16.700 Beschäftigte dem Streikaufruf gefolgt, das heißt rund ein Drittel der aktuell heute anwesenden Beschäftigten“, sagte ein Postsprecher. Die Gewerkschaft Verdi gab die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Warnstreiks seit Donnerstagabend mit 15.000 an. Die Deutsche Post betreibt in Deutschland 82 Briefzentren, 38 Paketzentren sowie zwei internationale Postzentren. Es würden alle Paketzentren und nahezu alle Briefzentren seit Donnerstagabend ganztägig bestreikt, sagte ein Verdi-Sprecher. Punktuell gebe es bundesweit auch Warnstreiks in der Brief- und Paketzustellung.

Post hat zu wenige Filialen

Und noch ein anderes Problem sorgt bei der Post aktuell für Schlagzeilen. Die Post hat zu wenige Filialen auf dem Land. Wie die Bundesnetzagentur mitteilte, gebe es derzeit in Deutschland circa 140 „unbesetzte Pflichtstandorte“. Einer Verordnung zufolge muss es in jeder Gemeinde mit mehr als 2000 Einwohnern mindestens eine Postfiliale geben, für größere Kommunen gibt es weitere Vorgaben. Diese Pflicht erfüllt die Post an besagten Standorten nicht. Im Verhältnis zu den rund 13 000 stationären Einrichtungen, die die Post bundesweit hat, ist der Anteil der 140 unbesetzten Standorte gering. Mit Filiale gemeint sind in den allermeisten Fällen externe Partner - etwa Kioske oder Supermärkte, die auch einen Postschalter haben.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche