ChatGPT-Entwickler: Sam Altman wird wieder Chef von OpenAI

22 Nov 2023

Kommt zurück: Sam Altman

Foto: Lamkey Rod / CNP / ABACAPRESS / IMAGO

Wenige Tage nach seinem überraschenden Rauswurf wird Sam Altman (38) wieder Chef des ChatGPT-Entwicklers OpenAI. Außerdem wird der Verwaltungsrat erneuert, wie OpenAI mitteilte.

OpenAI - Figure 1
Foto manager-magazin.de

Es ist die nächste Wende in der Saga , die seit Tagen die Techwelt in Atem hält. Co-Gründer Altman war erst am Freitag völlig überraschend aus dem Unternehmen herausgedrängt worden ; gleichzeitig wurde auch der Co-Gründer und Chairman Greg Brockman (35) entmachtet. Ein Versuch, die beiden Geschassten wieder zu installieren, scheiterte am Sonntag am Widerstand des Gremiums. Die beiden hatten sich daraufhin am Sonntag entschlossen, zum OpenAI-Investor Microsoft zu gehen. Doch das Unternehmen war nicht zur Ruhe gekommen.

Intern drohten rund 700 der 770 Mitarbeiter von OpenAI, Altman zu folgen – was praktisch das Ende der Firma bedeutet hätte. Gleichzeitig machten die kleineren Investoren der Firma Druck und drohten mit Klagen. Sogar Microsoft-Boss Satya Nadella (56) zeigte sich offen für eine Rückkehr.

Nun ist es soweit. Altman erklärte über die Online-Plattform X: "Ich freue mich, zu OpenAI zurückzukehren." Und Brockman schrieb dort, man würde nun stärker und vereinter sein als jemals zuvor; er werde noch in der Nacht wieder mit dem Programmieren beginnen.

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Auch der Verwaltungsrat wird nun neu formiert. Zunächst wird er aus vier Personen bestehen. Als einziges der alten Mitglieder wird Quora-CEO Adam D'Angelo (39) seinen Posten behalten. Als Chairman soll künftig Bret Taylor (43) agieren; der frühere Meta-CTO war vor der Übernahme von Twitter durch Elon Musk (52) auch Chairman des Kurznachrichtendiensts sowie Co-CEO von Salesforce. Daneben wird der erfahrene Starökonom und Politiker Larry Summers (68) ins Board rücken.

Microsoft-CEO Nadella begrüßte den Umbau: "Wir glauben, das ist der erste Schritt auf einem Weg zu einer stabileren, besser informierten und effektiveren Unternehmensführung."

Richtungsstreit bei OpenAI

Hintergrund für den Rausschmiss der beiden Führungsfiguren war ein Richtungsstreit bei OpenAI. Einige Führungskräfte wie Chefwissenschaftler und Co-Gründer Ilya Sutskever (36) – bisher ebenfalls Mitglied im Verwaltungsrat – waren der Ansicht gewesen, dass Altman die Software mit Künstlicher Intelligenz zu schnell und mit einem zu kommerziellen Ansatz auf den Markt bringen wollte. Diese Meinung fand auch die Mehrheit bei den drei anderen, unabhängigen Verwaltungsratsmitgliedern. Sutskever hatte seine Rolle beim Sturz Altmans bereits am Sonntag bereut und den Aufruf zu dessen Rückkehr mit unterzeichnet.

OpenAI war 2015 als eine Non-Profit-Organisation gegründet worden – mit der Mission, Künstliche Intelligenz im Interesse aller zu entwickeln. Als jedoch klar wurde, dass mit Spenden die nötigen Milliarden-Investitionen nicht aufzutreiben wären, wurde zusätzlich eine gewinnorientierte Firma mit Altman an der Spitze gebildet. Dieser holte 2019 unter anderem Microsoft als Investor an Bord und sicherte OpenAI damit den Zugang zur nötigen Rechenleistung. Der Konflikt zwischen den beiden Ansätzen wurde aber immer tiefer.

Der Chatbot ChatGPT kann Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren. Seine Veröffentlichung vor rund einem Jahr löste einen KI-Hype aus. OpenAI wurde damit zu einem Vorreiter bei der Technologie. Microsoft ging einen milliardenschweren Pakt mit der Firma ein, um deren Technologie in Produkte des Konzerns zu bringen. Andere Tech-Schwergewichte wie Google, Amazon und der Facebook-Konzern Meta stellten Konkurrenz-Software vor.

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