Lamborghini Revuelto (2023): Alle Infos – vom Preis bis zum Motor ...

30 Mär 2023
Lamborghini Revuelto (2023): Preis, Motor, V12, Plug-in-Hybrid, Aventador, LB744
Über 1000 PS im Nachfolger des Lamborghini Aventador

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Lamborghini Revuelto (2023)

29.03.2023 —

6,5-Liter-V12-Sauger, drei Elektromotoren, 1015 PS Systemleistung und ein Design, das nur von Lamborghini stammen kann: Das ist der Revuelto. Erster Check!

Bild: AUTO BILD

Lamborghini Revuelto mit V12-Sauger plus drei ElektromotorenDas Monocoque des Revuelto heißt MonofuselageDas spektakuläre Design des Lamborghini RevueltoDer Innenraum des Lamborghini RevueltoDie Fahrleistungen des Lamborghini RevueltoDer Lamborghini Revuelto kostet mehr als ein Aventador SVJ

Lang lebe der V12! Pünktlich zum 60. Jubiläum enthüllt Lamborghini sein neues Flaggschiff. Der Name: Revuelto! Das Design: spektakulär! Die Technik: hochkomplex! AUTO BILD konnte sich den Nachfolger des Aventador bereits live anschauen!

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Was wir damit meinen? Ganz einfach: Auch eine Marke wie Lamborghini muss die immer strengeren Emissions-Vorgaben erfüllen. Lamborghini verfolgt dabei einen konkreten Plan: Bis 2025 sollen die Emissionen um 50 Prozent reduziert werden, bis 2030 gar um 80 Prozent. 

Schon mit der Präsentation des Huracán-Nachfolgers im Jahr 2024 soll die gesamte Produktpalette elektrifiziert werden, auch reine Elektromodelle sind längst beschlossene Sache. Wer jetzt denkt, dass die Zeiten von hochdrehenden Saugmotoren damit vorbei ist, der kennt Lamborghini aber schlecht.

Lamborghini Revuelto

Aus dieser Perspektive ist gut zu erkennen, dass der V12 keine Abdeckung erhält.

Bild: Automobili Lamborghini S.p.A.


Der neue Revuelto ist auf dem Papier zwar ein Plug-in-Hybrid, der sogar rein elektrisch fahren kann, doch mit einem ökofreundlichen Auto hat er praktisch nichts zu tun. Das weiß auch Lamborghini, weshalb sie augenzwinkernd nicht von einem PHEV, sondern von einem HPEV, einem High Performance Electric Vehicle, sprechen.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick

● Der Revuelto ist nach einem spanischen Kampfstier benannt
● Plug-in-Hybrid (PHEV)
● Batterie-Kapazität 3,8 kWh
● Kann auch elektrisch fahren
● 1015 PS Systemleistung
● 0-100 km/h in 2,5 Sekunden
● Topspeed über 350 km/h
● V12-Sauger plus drei Elektromotoren
● Der 6,5-Liter-V12 leistet 825 PS und dreht maximal 9500 U/min
● Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (erstmals beim V12-Flaggschiff)
● Allradlenkung
● Mehr Platz im Innenraum
● Neues Lenkrad mit vier Drehreglern
● Drei Displays
● Vier Fahrmodi plus drei Hybrid-Einstellungen
● Basispreis von etwa 500.000 Euro
● Die ersten zwei Produktionsjahre sind bereits ausverkauft

V12-Sauger plus drei Elektromotoren

Für alle Lambo-Fans besonders wichtig: Auch der Neue behält den frei saugenden V12, allerdings werden ihm in Summe drei Elektromotoren beiseitegestellt.

Das Herzstück ist der 6,5-Liter-V12-Motor. Er ist der leichteste und stärkste V12, den Lamborghini je produziert hat. Mit 218 Kilogramm ist er 17 Kilo leichter als der Motor des Aventador. Gleichzeitig konnte die Leistung von 780 PS und 720 Nm (Aventador Ultimae) auf 825 PS und 725 Nm gesteigert werden, was einer Literleistung von 128 PS entspricht.

Lamborghini Revuelto LB744 Motor

Antriebsstrang des neuen Lamborghini: Wo früher das Getriebe saß, ist jetzt die Batterie platziert.

Bild: Automobili Lamborghini S.p.A

Und als ob das nicht schon beeindruckend genug wäre, haben die Ingenieure das Drehzahllimit kurzerhand von 8700 auf 9500 U/min angehoben, was wiederum für einen noch emotionaleren Klang sorgen soll – denn der Sound ist ja schließlich die Parade-Disziplin von Lamborghini.

Lambo verspricht über 1000 PS Systemleistung

Doch der V12 bekommt im Nachfolger des Aventador noch Unterstützung: An der Vorderachse sitzen zwei Elektromotoren mit jeweils 110 kW, die die Vorderräder antreiben, der Revuelto besitzt also eine elektrische Vorderachse. Die Systemleistung geben die Italiener mit unglaublichen 1015 PS an. Ebenso beeindruckend: Bei etwa 30 Prozent mehr Leistung gelang es dennoch rund 30 Prozent Emissionen einzusparen.

Lamborghini Revuelto

Natürlich dürfen auch beim Revuelto die charakteristischen Scherentüren nicht fehlen. Die dritte Bremsleuchte ist ins Dach integriert.

Bild: Automobili Lamborghini S.p.A.


Im Vergleich zum Aventador wurde der V12 um 180 Grad gedreht, was daran liegt, dass das Getriebe quer hinter dem Motor (transversal) verbaut wurde. Ein Layout, das Lamborghini in der Vergangenheit erst zweimal verwendet hat – beim Miura und beim Rennwagen Essenza SCV12.

Neues Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe

Auch beim Getriebe entschied Lamborghini sich für eine Neuentwicklung. Anstelle des ISR-Siebengang-Getriebes setzen die Italiener beim Revuelto auf eine Achtgang-Doppelkupplung. Die Getriebe-Einheit e-DCT wiegt 193 Kilo und umfasst einen weiteren Elektromotor, der oberhalb des Getriebes sitzt und als Anlasser für den V12 und Generator für die Batterie fungiert. Diese wiederum sitzt im ehemaligen Getriebetunnel zwischen den Sitzen und bietet eine Kapazität von 3,8 kWh. 

Kein beeindruckender Wert, doch das neue Flaggschiff soll im "Città-Modus" rein elektrisch fahren können. Dazu ist hauptsächlich die elektrische Vorderachse verantwortlich, bei Bedarf kann der hintere Elektromotor jedoch auch Kraft an die Hinterräder abgeben, sodass er auch im Elektromodus über Allradantrieb verfügt. Die Gewichtsverteilung liegt bei guten 44/56 Prozent.

Das Monocoque heißt Monofuselage

Neues Auto, neues Chassis: Das aus der Luftfahrt inspirierte Monocoque des Revuelto hat Lamborghini "Monofuselage" getauft. Und auch hier wurde ein gewaltiger Aufwand betrieben: Die Carbon-Fertigung wurde eigens für den Bau des Revuelto modernisiert und von 9900 m2 auf 16.200 m2 vergrößert. Das Chassis wiegt gerade mal 188 Kilo (minus zehn Prozent) und soll im Vergleich zum Aventador eine über 25 Prozent höhere Torsionssteifigkeit besitzen.

Lamborghini Revuelto LB744 Motor

Aus der Vogelperspektive sieht man, dass die vordere Struktur des Monocoque aus Forged Composites besteht.

Bild: Automobili Lamborghini S.p.A


Ein weiteres technisches Highlight: Erstmals besteht die vordere Crashbox ebenfalls aus Carbon. Beim Aventador setzte Lamborghini noch auf eine Aluminium-Struktur. Jetzt kommen Forged Composites zum Einsatz. Neben einem Gewichtsvorteil kann die neue Struktur doppelt so hohe Kräfte wie bisher absorbieren.

Der hintere Teil des Chassis besteht weiterhin aus Aluminium. Allerdings verzichtet der Revuelto auf die Pushrod-Aufhängung des Aventador und setzt stattdessen auf eine Multilenker-Hinterachse.

So kann nur ein Lambo aussehen

Über das Carbon-Monocoque hat das Team um Design-Chef Mitja Borkert eine Karosserie gezeichnet, wie sie nur von Lamborghini stammen kann. Senior Exterieur Designer Nelson Simões erklärt, dass man sich beim Revuelto für einen "Spaceship-Look" entschieden habe. Was Sie nicht sagen!

Lamborghini Revuelto

Die Front des Revuelto erinnert stark an den nur 63 Mal gebauten Sián.

Bild: Automobili Lamborghini S.p.A.

Wie alle aktuellen Modelle sieht auch das neue V12-Flaggschiff aus, als wäre es nur mit dem Geodreieck gezeichnet wurden. Die einzig runden Elemente im Exterieur sind die Radhausausschnitte.

Die extrem weit heruntergezogene Front erinnert an den nur 63 Mal gebauten Sián, was hauptsächlich an der Leuchteinheit im Y-Style liegt. Die Tagfahrlicht-Signatur wurde so scharf wie möglich designt und zieht den ohnehin nicht gerade schmalen Revuelto noch weiter in die Breite. 

Was auf den ersten Blick nicht auffällt, der Revuelto hat in allen Dimensionen zugelegt: Er ist länger, breiter und auch höher als der Aventador. Zudem haben die Italiener den Anpressdruck signifikant verbessern können – und das ohne riesigen Heckflügel. Die Zauberwörter heißen: aktive Aerodynamik. 

Oberhalb der markanten Endrohre befindet sich ein elektrisch ausfahrbarer Spoiler, und eine Etage tiefer besitzt der Revuelto einen massiven Diffusor, der stark an den des Centenario erinnert. Kleiner Downer: Auch wenn es in den Fingern gejuckt hat: Auf einen Soundcheck des neuen V12-Saugers mussten wir leider verzichten.

Nur echt mit Scherentüren

Dafür durften wir uns das Cockpit des Revuelto schon mal genauer anschauen. Die erste Überraschung gibt es schon beim Einstieg, der fällt nämlich, gemessen am Aventador, einfacher aus. Natürlich verzichtet auch der Revuelto nicht auf die Scherentüren – sie sind schließlich das Markenzeichen der V12-Topmodelle –, allerdings schwingen die Schweller jetzt mit auf.

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Lamborghini Revuelto (2023)


Der Innenraum ist modern. An einigen Stellen haben die Italiener aber sogar etwas zurückgeschraubt: So wurden die Darstellungen im 12,3 Zoll großen Digitalinstrument vereinfacht, was beim Ablesen hilft. Dennoch hat Lamborghini seinen neuen Supersportwagen in das Jahr 2023 geholt: Das vertikale 8,4-Zoll-Display in der Mittelkonsole ist Teil des neuen HMI und reagiert blitzschnell. 

Und: Inhalte können jetzt einfach vom einen auf den anderen Bildschirm gewischt werden. Ganz neu: Es gibt jetzt ein 9,1 Zoll großes Display für den Beifahrer. Das hat man sich offenbar in Maranello abgeschaut.

Auch für Menschen über 1,85 Meter

Displays und Connectivity – alles schön und gut, aber in meinen Augen bei einem Supersportwagen nicht entscheidend. Entscheidend ist, dass Lamborghini auf seine Kunden gehört hat, und die haben sich im Cockpit vor allem mehr Platz gewünscht. Genau hier haben sie angesetzt und abgeliefert.

Im Revuelto können auch über 1,85 Meter große Menschen vernünftig sitzen. In Zahlen bedeutet das im Vergleich zum Aventador: 26 Millimeter mehr Kopffreiheit und – noch entscheidender – 84 Millimeter mehr Beinfreiheit, die ausschließlich auf den verlängerten Radstand (plus 79 Millimeter) zurückzuführen sind. 

In den Kofferraum passen zwei Trolleys

In den Kofferraum sollen jetzt übrigens zwei Trolleys passen. Überprüfen konnten wir das allerdings nicht, denn beim Vorserienauto in der Farbe "Arancio Apodis" ließ sich der Kofferraum nicht öffnen. Zudem gibt es mehr Ablagen, und hinter den Sitzen kann im Zweifel auch noch Gepäck verstaut werden. So steht dem nächsten Alpen-Roadtrip nichts im Wege!

Lenkrad mit vier Drehreglern

Besonders stolz sind sie in Sant'Agata auf das neue Lenkrad, das vom Rennwagen Essenza SCV12 inspiriert ist und vollständig auf Touchflächen verzichtet. Stattdessen besitzt es vier haptisch schöne Drehschalter. Hierüber lassen sich Fahrmodi, Lift, Hybrid- und Spoiler-Einstellungen vornehmen. Im Revuelto gibt es vier Fahrmodi (Città, Strada, Sport und Corsa) plus drei Hybrid-Einstellungen, sodass sich 13 unterschiedliche Kombinationen ergeben.

Über 350 km/h Topspeed

Für den Elektromodus haben sich die Italiener noch eine Besonderheit einfallen lassen: ein künstlicher Sound, der ein Mix aus V12 und Kampfjet sein soll. Wie das klingt? Keine Ahnung, auch hier blieb uns Lamborghini einen Soundcheck schuldig.

Dafür verraten die Italiener bereits Fahrleistungen: 0-100 km/h in 2,5 Sekunden, Topspeed über 350 km/h und auf der Rennstrecke soll der Revuelto ohne Semislicks schneller sein als ein Aventador SVJ – das klingt vielversprechend. 

Zu den bisher genannten technischen Highlights kommen noch Allradlenkung (bis zu drei Grad) und eine in Kooperation mit Brembo entwickelte Bremsanlage mit Zehnkolben-Sätteln und 410 Millimeter großen Scheiben an der Vorderachse hinzu.

Der Revuelto ist bis 2025 ausverkauft

Wenig überraschend: So viel Hightech gibt es bei Lamborghini nicht zum Schnäppchenpreis. Eine offizielle Zahl gibt es zwar noch nicht, aber der Revuelto soll mehr kosten als ein Aventador SVJ. Der Einfachheit halber rechnen wir also mal mit 500.000 Euro.

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Lamborghini Aventador Ultimae Roadster (2023): Test - Preis - Motor

Letzte Fahrt im Lamborghini Aventador

Bild: Automobili Lamborghini S.p.A.

Das ist aber sowieso zweitrangig, denn der Revuelto ist für die Jahre 2024 und 2025 bereits ausverkauft. Die ersten Kundenfahrzeuge sollen gerade noch so im letzten Quartal 2023 ausgeliefert werden. Sobald die Kapazitäten voll ausgeschöpft sind, sollen pro Tag sieben Revuelto gebaut werden. 

Gefertigt wird das neue V12-Topmodell übrigens im ältesten Teil der Fabrik. Dort, wo auch bereits Miura und Countach von Hand gebaut wurden. In diesem Sinne: Lang lebe der V12 – zumindest in dieser Generation!

Jan Götze

1015 PS, drei Elektromotoren, Allrad, Doppelkupplung, aber für mich lebt der Revuelto vom V12-Sauger! In der heutigen Zeit einen 6,5-Liter-V12, der 9500 U/min dreht, auf den Markt zu bringen – das kann nur Lamborghini! Wenn die Italiener ihr Versprechen halten und der Revuelto auch in puncto Emotionen abliefert, wird er ein würdiger Nachfolger des jetzt schon legendären Aventador!

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