Tödliches Ironman-Unglück: Triathlon-Präsident verteidigt ...

5 Jun 2023
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Erstellt: 05.06.2023, 10:17 Uhr

Von: Jennifer Lanzinger, Martina Lippl

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Ironman Hamburg - Figure 1
Foto Merkur Online

Der Ironman in Hamburg wurde am Sonntag von einem tödlichen Unfall überschattet. Ein Motorrad kollidierte beim Rennen frontal mit einem Radfahrer. Der News-Ticker.

Athleten kritisieren den Veranstalter nach dem Vorfall: Die Strecke war an der Unfallstelle sehr eng.Immer mehr Details zum Ironman-Unglück werden bekannt: Es gab schon im Vorfeld Bedenken.Tödlicher Unfall bei Ironman Hamburg: Während des Rennens ereignete sich auf der Strecke ein schwerer Unfall.Dieser News-Ticker zum schrecklichen Unfall beim Ironman Hamburg wird regelmäßig aktualisiert.

Update vom 5. Juni, 10 Uhr: Nach dem tödlichen Unfall beim Ironman-EM in Hamburg wurde das Rennen am Sonntag (4. Juni) nicht abgebrochen. Das sorgte für Kritik und Unverständnis. Der Triathlon-Präsident Martin Engelhardt nimmt die Veranstalter in Schutz.

Nach tödlichem Unfall: Triathlon-Präsident verteidigt Veranstalter in Hamburg

„Sie waren natürlich auch über den Unfall und natürlich den Tod geschockt, haben aber in alle Richtungen überlegt, was jetzt die richtige Handlungsweise ist. Auf der Strecke waren über 2000 Leute. Wenn sie jetzt das ganze Rennen gestoppt hätten, wäre das relativ unkalkulierbar geworden, laut Aussagen von den hauptverantwortlichen Organisatoren“, sagte Engelhardt im Deutschlandfunk: „Deswegen hat man sich bei aller Entsetztheit, auch bei den betroffenen Leuten, dafür entschieden, eben das Rennen fortzuführen – bei allem Respekt vor dem tragischen Unfall, der da passiert ist.“ 

Dramatische Szenen beim Ironman in Hamburg: „Ich sah das Fahrrad in tausend Teile zerspringen“

Update vom 5. Juni, 9.45 Uhr: Bei einem Zusammenstoß beim Ironman Hamburg stirbt der Fahrer eines Bergleitmotorrads, ein Fahrradfahrer wird schwer verletzt. Bei dem Unfall zerbrach das betroffene Fahrrad in viele Einzelteile. „Ich war direkt neben dran und habe das Fahrrad gefühlt in tausend Teile zerspringen sehen“, berichtete der deutsche Teilnehmer Jan Frodeno. Warum das Fahrrad zerbrach, erklärt Doppel-Olympiasiegerin Kristina Vogel gegenüber der Bild. „Räder haben Sollbruch-Stellen. Es muss so doll gescheppert und so eine blöde Stelle am Rahmen getroffen haben, dass es zersprungen ist. Viel Wucht, blödes Treffen, sehr, sehr unglücklich“, so die Sportlerin, die seit einem Rad-Unfall 2018 im Rollstuhl sitzt.

„Wenn zweimal 50 km/h frontal aufeinanderprallen und sich an der Gabel treffen, wirken Kräfte, die sind gewaltig. Die Wucht des Unfalls hat sehr viel mit dem Winkel zu tun, in dem sich beide Fahrzeuge treffen. Es sind ja keine Autos mit Knautschzone, da bleibt da nicht viel übrig“, erklärt Ex-Radstar und Hobby-Triathlet Maximilian Levy der Bild.

Aufgrund des tragischen Unfalls mussten die Teilnehmer des Ironman Hamburg die Stelle über den Deich umfahren. © Sportschau/ARD/ScreenshotTödliches Ironman-Unglück: Unfälle laut Teilnehmer „abzusehen“ – es gab auch Bedenken im Vorfeld

Update vom 4. Juni, 20.28 Uhr: Zwischen zehn und 15 Motorräder sollen zum Zeitpunkt des Vorfalls an der Spitze des Feldes unterwegs gewesen sein. Neben Jan Frodeno, dem bestplatzierten Deutschen, äußern jetzt immer mehr Athleten Kritik an der Planung der Veranstaltung.

„Die Rad-Strecke war leider sehr voll. Von daher war es abzusehen, dass es Unfälle geben könnte“, sagt Profi-Teilnehmer Timo Schaffeld der Bild, „es waren sehr, sehr viele Athleten gerade auf der zweiten Runde, mit den ganzen Age-Groupern und den Profis, die in zweiter Reihe überholen mussten. Manchmal ging es gar nicht anders, auch in dritter Reihe. Sehr, sehr viele Media-Motorräder, wenig Kampfrichter-Motorräder.“

Die Athleten hätten an der Wendepunktstrecke immer Gegenverkehr gehabt. Zu den vielen Radfahrern seien dann auch noch die Kamera- und Begleitmotorräder gekommen. Zu eng. Es wäre vielleicht besser gewesen, eine große Runde ohne Wendepunkt zu wählen, sagt Schaffeld.

Jetzt kommt offenbar eine Untersuchung auf den Veranstalter zu. Der Hamburger Sport-Stadtrat Christoph Holstein schreibt auf Instagram: „Selbstverständlich muss jetzt untersucht werden, ob die Rahmenbedingungen der Veranstaltung in irgendeiner Form zur Verursachung des Unfalls beigetragen haben.“ Er sei „schockiert“ und „tief betroffen“, heißt es zudem.

Ironman Hamburg - Figure 2
Foto Merkur Online

Update vom 4. Juni, 18.25 Uhr: Der verstorbene Motorradfahrer erlitt wohl ein Schädelhirntrauma und starke innere Blutungen, wie die Bild berichtet. Drei Notärzte hatten noch versucht, sein Leben zu retten. Auch ein Rettungshubschrauber der Bundespolizei wurde angefordert, doch die Maschine „Christoph 29“ kam zu spät.

Tödlicher Unfall bei Ironman in Hamburg: Motorradfahrer starb noch an der Unfallstelle

Update vom 4. Juni, 15.44 Uhr: Das sportliche Ergebnis beim Ironman in Hamburg wird von einem tragischen Zwischenfall überschattet. Ein Motorrad kollidierte auf der Radstrecke frontal mit einem Athleten. Der 70-jährige Motorradfahrer starb nach Angaben der Polizei noch an der Unfallstelle. Der 26-jährige Amateursportler wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Ein Kameramann, der auf dem Motorrad als Beifahrer unterwegs war, erlitt einen Schock und wurde leicht verletzt.

Das Rennen wurde trotz des Todesfalls fortgesetzt. Die ARD entschied sich, die Übertragung der Ironman-EM abzubrechen. Das EM-Gold ging an Denis Chevrot. Olympiasieger Jan Frodeno wurde Vierter.

„Es war unfassbar eng, eine völlige Farce“ – Olympiasieger Jan Frondeno erfährt erst nach dem Rennen von Tod des Motorradfahrers

„Es war unfassbar eng, eine völlige Farce. Ich war direkt nebenan und habe das Fahrrad in gefühlt tausend Teile zerspringen sehen. Ich weiß, dass das immer medial begleitet werden muss, aber die Athleten-Sicherheit muss vorgehen“, sagte der 41-Jährige. Er habe erst im Ziel erfahren, dass der Motorradfahrer nicht überlebt habe. Während des Rennens hieß es in einigen Medienberichten, Frodeno würde das Rennen abbrechen.

Die offizielle Siegerehrung fiel gedämpft aus. Die für den Abend geplante EM-Party wurde abgesagt.

Polizei Hamburg nennt Details zu Ironman-Unfall: Motorradfahrer (70) kracht frontal in Radfahrer und stirbt

Update vom 4. Juni, 13.57 Uhr: Beim Ironman Hamburg ist am Sonntagmorgen ein Motorradfahrer ums Leben gekommen. Der 70-Jährige verstarb noch am Unfallort, teilt die Polizei Hamburg mit. Bei dem Unfall während des Radrennens wurde zudem ein Triathlet (26) schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Der Kameramann (50), der als Beifahrer auf dem Motorrad saß, erlitt einen Schock und sei ebenfalls in eine Klinik transportiert worden.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei „ist es zu einer Frontalkollision zwischen dem Begleitmotorrad und einem entgegenkommenden Rennradfahrer gekommen“. Weiter heißt es: „Zur Unfallursache liegen noch keine weiteren Erkenntnisse vor.“ Die Ermittlungen dauerten an.

Die Polizei bestätigte zudem, dass Sportlerinnen und Sportler vor der Unfallstelle absteigen und diese über den Deich passieren mussten. Eine Sperrung der Rennstrecke im Bereich des Unfallortes sei „unumgänglich“ gewesen. Das Kriseninterventionsteam (KIT) des Deutschen Roten Kreuzes habe die psychosoziale Akutbetreuung von Augenzeugen und Ersthelfern übernommen.

Sicherheitsbedenken habe es offenbar schon vor dem Rennen an einigen Stellen der engen Radstrecke gegeben, berichtet der NDR. In der ARD-Liveübertragung hatte der frühere Ironman-Weltmeister Sebastian Kienle als Co-Kommentator gesagt: „Es sind viel zu viele Motorräder unterwegs.“ 

Der schwere Unfall geschah auf gerader Strecke parallel zum Deich. Gegen 8.40 Uhr kollidierte ein Begleit-Motorrad mit einem Rennradfahrer. In der Früh um 6.15 Uhr waren die ersten Athletinnen und Athleten gestartet.

Von dem schrecklichen Unfall auf der Strecke bekamen zwei ARD-Kommentatoren und ein Reporter offenbar nichts mit. Wie Merkur.de berichtet, witzelten sie über die Sportlerinnen und Sportler, die absteigen mussten und ihre Räder über den Deich schoben.

Ironman-Unglück: Motorradfahrer kracht in Sportler und stirbt – Polizei spricht über Unfallhergang

Update vom 4. Juni, 12 Uhr: Wie es zu dem tragischen Zwischenfall beim Ironman Hamburg kam, ist zunächst noch unklar. Alle Spuren und auch Zeugenaussagen müssten ausgewertet werden, erklärte der zuständige Einsatzleiter Curt Wenzel der Polizei in der ARD. Auf gerader Strecke auf der Deichstraße ist ein Begleit-Motorrad mit Fahrer und dem Kameramann als Beifahrer mit einem Radfahrer frontal zusammengestoßen. Der Motorradfahrer verstarb noch an der Unfallstelle. Der Radfahrer wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Auch der Kameramann sei verletzt worden und ansprechbar. Der Kameramann habe jedoch entgegen der Fahrtrichtung gesessen und könne zum Unfallgeschehen nichts sagen, so Wenzel.

„Hintergründe bei dem Kradfahrer, ob das vielleicht medizinisch vor bedingt war, ist rein spekulativ“, so Wenzel. Auch, ob es vielleicht ein Ausweichverhalten gegeben habe, „weil es eigentlich eine gerade Strecke ist“.

Update vom 4. Juni, 11.21 Uhr: Das Unglück beim Ironman Hamburg ereignete sich auf dem Gauerter Hauptdeich im Hamburger Stadtteil Spadenland. Es handelt sich um eine gerade Strecke am Deich.

Der Fahrer eines Begleitmotorrads ist während eines Rennes mit einem Teilnehmer auf der Radstrecke frontal gegen 8.45 Uhr zusammengestoßen. Der Einsatzleiter der Polizei bestätigte der ARD-„Sportschau“, dass der Motorradfahrer noch an der Unfallstelle gestorben sei.

Nach dem Unfall stand das Rennen kurzzeitig vor dem Abbruch. Problematisch ist laut Medienberichten der enge Streckenverlauf in der Hansehauptstadt, die nach dem tragischen Ereignis beim Rennen zu „unfassbare und kuriose Szenen“ führten (siehe Erstmeldung). 

Tödlicher Unfall bei Ironman in Hamburg: Athleten weichen über Deich aus

Nur neun Teilnehmer konnten das Rennen regulär fortsetzen. Alle anderen mussten an der Unfallstelle pausieren. Einige Athleten schoben ihre Räder über den Deich und setzten so das Rennen fort. Das ist auch auf Aufnahmen zu sehen.

Die Ironman-Teilnehmer müssen ihre Räder an der Unfallstelle über den Deich tragen. © Screenshot/ARD

Auf der zweiten Runde des Radrennens mussten die Fahrer erneut an der noch nicht geräumten Unfallstelle vorbei, berichtet Sportschau.de. Alle Teilnehmer mussten demnach vor der Unfallstelle vom Rad absteigen und es über den Deich schieben und danach wieder aufsteigen. Für etliche Radfahrer sei die Streckenänderung „völlig überraschend“ gekommen, heißt es. Sie seien überhaupt nicht informiert worden.

Ironman Hamburg: Tödlicher Unfall überschattet Mega-Event

Update vom 4. Juni, 10.46 Uhr: Ein tödlicher Unfall erschüttert die Triathlon-EM in Hamburg. Ein Begleit-Motorrad ist mit einem Radfahrer kollidiert. Der Motorradfahrer ist inzwischen verstorben. Der Amateursportler schwer verletzt. Auch ein Kameramann, der sich als Beifahrer auf dem Motorrad befand, ist verletzt. Das Rennen wird laut Sportschau.de fortgesetzt. Die ARD-Liveübertragung vom Großevent wurde beendet.

Ironman in Hamburg: Motorradfahrer kracht in Teilnehmer und stirbt – ARD bricht Übertragung ab

Hamburg – Ein Motorradfahrer ist um 8.45 Uhr beim Hamburger Ironman mit einem Radfahrer kollidiert. Der Motorradfahrer wurde dabei tödlich verletzt. Das bestätigte der Einsatzleiter der Polizei der ARD während der Live-Übertragung. Der Radfahrer sei durch den Aufprall schwer verletzt worden.

Ironman in Hamburg: Motorradfahrer rast in Teilnehmer und stirbt

Wie die Sportschau berichtet, stand das Rennen kurz vor dem Abbruch. Trotzdem sei der Ironman nicht abgebrochen worden. Stattdessen sollen die Fahrer an der noch nicht geräumten Unfallstelle vorbeigelotst worden sein, berichtete auch 24hamburg.de. Wie die Sportschau weiter berichtet, sollen die Fahrer hierfür zunächst von ihren Fahrrändern abgestiegen und nach dem passieren der Unfallstelle wieder aufgestiegen sein. Demnach seien viele Fahrer vor dem passieren der Unfallstelle uninformiert gewesen.

„Unfassbare und kuriose Szenen. Und das bei einer Europameisterschaft. Das habe ich noch nie gesehen“, zitiert die Sportschau Triathlon-Experte Sebastian Kienle in der ARD. Um etwa 10.20 Uhr stieg auch die ARD aus der Berichterstattung über den Ironman in Hamburg aus.

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