Top-Star in Top-Form: Warum Havertz zur Gefahr für Tuchel wird ...

24 Mär 2024
Top-Star in Top-Form: Warum Havertz zur Gefahr für Tuchel wirdAuf einmal lieben ihn die Engländer

Havertz erzielte in den vergangenen vier Ligaspielen je ein Tor für den FC Arsenal

Havertz - Figure 1
Foto SportBILD

Von: Axel Hesse

23.03.2024 - 12:57 Uhr

Auf einmal schwärmen sie von Kai Havertz (24). Zuletzt lobte Arsenal-Legende Ian Wright (60) den deutschen Nationalspieler, der im vergangenen Sommer vom Stadt-Rivalen FC Chelsea gekommen war, als „big-game-player“. Wright: „Er taucht niemals ab in den großen Spielen, sondern erfüllt seine Aufgabe.“

Havertz, der Chelsea 2021 unter Trainer Thomas Tuchel (50) mit seinem Treffer im Finale gegen Manchester City (1:0) zum Sieg in der Champions League geschossen hatte, macht auch für Arsenal die wichtigen Tore. Zuletzt hat er in der Premier League in der 86. Minute zum 2:1 gegen Brentford getroffen und seine Mannschaft wieder an die Tabellenspitze geschossen. In der Königsklasse trifft er im Viertelfinale auf den FC Bayern und Tuchel.

Der FC Arsenal ist in Top-Form, liegt in der Liga mit 64 Punkten vor Liverpool und Jürgen Klopp (ebenfalls 64 Punkte) und vor Manchester City mit Trainer Pep Guardiola (63 Punkte). Der Dreikampf um den Titel ist komplett offen. Arsenal holte zuletzt acht Liga-Siege in Folge.

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Havertz hat in den vergangenen vier Spielen jeweils getroffen. In zwei Spielen legte er zudem noch je ein Tor vor. Der Deutsche hat im roten Trikot der Gunners sein Top-Level erreicht. Noch besser als unter Tuchel. Damit hat er die Herzen der Fans erobert.

Havertz - Figure 2
Foto SportBILD
„60 Millionen aus dem Fenster geworfen...“

Nach dem Sieg gegen Brentford sang das ganze Stadion den WM-Hit von 2010: „Waka Waka“ von Shakira (47) – mit umgeschriebenem Text. Im Emirates Stadium heißt es nun: „Waka waka, eh, eh. 60 million down the drain – Kai Havertz scores again.“ Auf Deutsch: „60 Millionen aus dem Fenster geworfen – Kai Havertz trifft immer weiter.“

Das ist eine Anspielung auf seine Basis-Ablöse von über 60 Millionen Pfund – und eine Abrechnung mit den vielen Kritikern. Es gab kaum einen Fußball-Experten in England, der sich in den ersten Monaten nicht mit Schimpf-Tiraden über Havertz versucht hätte zu profilieren.

Der ehemalige Liverpool-Profi Graeme Souness (70) etwa ätzte schon im Sommer: „Nicht alle Ausgaben von Arsenal ergeben für mich Sinn. Sie haben 75 Millionen Euro für Kai Havertz hingelegt. So viel Geld gibt man doch nicht für das aus, was er in den letzten drei Spielzeiten bei Chelsea gezeigt hat.“ Dann legte er nach: „Sie haben das Geld in der Hoffnung ausgegeben, dass Mikel Arteta aus ihm etwas anderes herausholen kann, als (die Ex-Trainer; d. Red.) Frank Lampard, Thomas Tuchel und Graham Potter es geschafft haben. Viel Glück dabei, Mikel.“

Arteta (41) ließ sich nicht von seinem (Meister-) Plan mit Havertz abbringen. Er baute voll auf den ehemaligen Leverkusener. Weil er um die technische und mentale Stärke seines Einkaufs wusste. Weil er sah, wie die Mitspieler ihn angenommen haben und welchen Rückhalt er während der schwierigen Startphase innerhalb der Mannschaft hatte.

Havertz - Figure 3
Foto SportBILD
Arteta: „Es ist unmöglich, Kai nicht zu lieben"

Nach seinem ersten Pflichtspieltor für Arsenal Ende September 2023 beim 4:0 in Bournemouth stürzte sich das komplette Team vor Freude auf Havertz. Als die Kritik noch lauter wurde, konterte Arteta: „Ich liebe ihn.“ Nach außen galt Arteta damit als stur, intern aber als konsequent. Havertz reibt sich auf, hilft hinten aus. Er übernimmt Verantwortung wie zuletzt im Achtelfinale der Champions League im Elfmeterschießen gegen Porto. Havertz verwandelte, Arsenal steht erstmals seit 2010 im Viertelfinale der Königsklasse – gegen Bayern.

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In der neuen Hochphase mit Havertz erweiterte Arteta sein Bekenntnis zu seinem Wunschspieler: „Es ist unmöglich, Kai nicht zu lieben“, sagte der Spa­nier. Er freut sich über die Unterstützung der Fans für seinen Offensiv-Star, den er in den vergangenen Wochen wieder als Mittelstürmer aufgestellt hat. „Das ist es, was mit guten Leuten passiert“, frohlockte Arteta, nachdem das Stadion für Havertz gesungen hatte. „Kai ist ein außergewöhnlicher Spieler. Die Leute sehen sein Tempo. Sie sehen, dass er intelligent ist. Sie sehen, dass er sich für die Mannschaft einsetzt.“

Seine Top-Form hilft nicht nur Arsenal im Meisterkampf, sondern vielleicht auch Bundestrainer Julian Nagelsmann (36). Er sucht die beste deutsche Elf für die Heim-EM. Vielleicht ist Havertz im Juni der deutsche Mittelstürmer mit der besten EM-Form.

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