Gil Ofarim: Nun war es doch ein Einzelfall
Die Lüge Gil Ofarims über einen antisemitischen Vorfall darf nicht instrumentalisiert werden. Doch sie zeigt, dass reflexhafte Solidarität nach hinten losgehen kann.
29. November 2023, 15:11 Uhr
Artikel hören
Gil Ofarim hat gelogen. Er wurde nicht, wie er in einem Instagram-Video vor zwei Jahren behauptet hatte, von einem Mitarbeiter eines Leipziger Vier-Sterne-Hotels antisemitisch diskriminiert. Ofarim hatte berichtet, er sei von einem Hotelmitarbeiter wegen seiner Davidstern-Kette beim Einchecken benachteiligt worden. Das stimmt nicht, wie er gestern am Landgericht Leipzig zugab, wo er unter anderem wegen Verleumdung angeklagt war. Warum Ofarim gelogen hat, wissen wir nicht.
Einen "Bärendienst" habe Ofarim tatsächlichen Antisemitismus-Opfern in Deutschland erwiesen, schreiben Kommentatoren auf X. Doch der Begriff passt nicht, denn bei einem Bärendienst hat jemand gute Absichten, die nach hinten losgehen und Schaden verursachen.