Lokführergewerkschaft GDL: Streiks bei der Deutschen Bahn wieder ...

4 Mär 2024

Erneute Verhandlungen zwischen der Bahn und der GDL sind zuletzt gescheitert. Fahrgäste müssen ab diesem Montag wieder damit rechnen, dass es zu längeren Streiks kommt.

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Aktualisiert am 4. März 2024, 7:39 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, akm 197 Kommentare

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Lokführergewerkschaft GDL

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Kommt nun der nächste Streik? Berufspendlern und Urlaubern drohen in den kommenden Tagen erneute Einschränkungen. © Sina Schuldt/​dpa

Nach dem erneuten Scheitern der Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn sind ab diesem Montag wieder Streiks auf der Schiene möglich. Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, will am Vormittag über das weitere Vorgehen informieren, wie die GDL mitteilte. Ob er dabei bereits einen konkreten Streikzeitraum nennen wird, ist offen.

Aufgrund der vor rund vier Wochen wieder aufgenommenen Verhandlungen hat die Gewerkschaft zugesagt, bis einschließlich diesen Sonntag auf weitere Streiks bei der Deutschen Bahn zu verzichten. Diese Phase endet nun. 

Die Gespräche sind bereits am vergangenen Donnerstag ohne Ergebnis abgebrochen worden. Fahrgäste müssen ab diesem Montag wieder jederzeit damit rechnen, dass es zu längeren Streiks und zu erheblichen Einschränkungen im Schienenverkehr kommen kann.

Seit Monaten ringen die GDL und Deutsche Bahn um einen neuen Tarifvertrag. Streitpunkt ist dabei die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Eine erste Verhandlungsphase im November hatte die GDL bereits für gescheitert erklärt und daraufhin nach einer Urabstimmung zu zwei längeren Streiks aufgerufen. Fern-, Regional- und Güterverkehr in Deutschland kamen über Tage hinweg weitgehend zum Erliegen.

Streit über Kommunikation nach außen

Den jüngsten Arbeitskampf beendete die GDL dann überraschend vorzeitig und kam mit der Bahn Anfang Februar zu erneuten Verhandlungen hinter verschlossenen Türen zusammen. Vier Wochen lang wurde anschließend auch mit externen Vermittlern – dem ehemaligen Bundesminister Thomas de Maizière sowie Schleswig-Holsteins Ministerpräsidenten Daniel Günther (beide CDU) – verhandelt. An die Öffentlichkeit drang in dieser Zeit nichts. Am vergangenen Donnerstag verkündete die Bahn schließlich, die GDL habe die Verhandlungen abgebrochen.

Die Gewerkschaft dementierte das nicht, warf der Bahn aber vor, sich nicht an die Absprachen zur Kommunikation nach außen gehalten zu haben. "Diese Informationen sind gezielt vom DB-Management durchgestochen worden, um es dann der Gewerkschaftsseite anzuhängen", teilte die Gewerkschaft mit.

Gescheitert sind die Verhandlungen der Deutschen Bahn zufolge an der Kernforderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit. Die Bahn lehnt das ab, hat in den Wochen zuvor aber Lösungen im Rahmen bestehender Arbeitszeit-Wahlmodelle vorgeschlagen.

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