Formel-1-Liveticker: Das Rennen in Melbourne live!

24 Mär 2024
Formel 1

10:18 Uhr

Wollte Alonso einen Unfall provozieren?

Ebenfalls eine wichtige Aussage der Rennkommissare: Sie betonen, dass sie "nicht über ausreichende Informationen verfügen", um feststellen zu können, ob Alonso Russell mit seiner Fahrweise in einen Unfall treiben wollte.

Denn Alonso hat, das haben wir ja gerade schon erklärt, natürlich grundsätzlich das Recht, eine Kurve früher anzubremsen. Allerdings habe er es dabei salopp gesagt übertrieben, stellen die Rennkommissare klar.

"Und nach Ansicht der Rennkommissare fuhr er damit auf eine Art und Weise, die angesichts der sehr hohen Geschwindigkeit an dieser Stelle der Strecke zumindest 'potenziell gefährlich' war", halten die Stewards fest.

10:11 Uhr

Telemetrie "überführte" Alonso

Gehen wir die lange Begründung einmal Stück für Stück durch und schauen uns die Kernpunkte an. Entscheidend ist, dass Alonso in der entsprechenden Kurve laut der Telemetrie 100 Meter früher als zuvor im Rennen gebremst hat.

Außerdem habe er an einem für ihn ungewöhnlichen Punkt gebremst und heruntergeschaltet. Anschließend habe er wieder Gas gegeben, nur um dann ein weiteres Mal zu lupfen.

Alonso selbst betonte in der Anhörung, er habe zwar bewusst früher gebremst, was nicht verboten ist, sich dabei allerdings verschätzt.

Dadurch kam es laut den Rennkommissaren zu einer "erheblichen und ungewöhnlichen Annäherungsgeschwindigkeit zwischen den Fahrzeugen".

10:05 Uhr

Die Begründung der Strafe im Wortlaut

"Car 63 (George Russell) was following Car 14 (Fernando Alonso) approximately 0.5 seconds behind as the cars approached turn 6. Alonso explained to the stewards that he intended to approach turn 6 differently, lifting earlier, and with less speed into the corner, to get a better exit."

"Russell explained to the stewards that from his perspective, Alonso’s manoeuvre was erratic, took him by surprise and caused him to close distance unusually fast, and with the resulting lower downforce at the apex of the corner, he lost control and crashed at the exit of the corner. There was no contact between the cars."

"Telemetry shows that Alonso lifted slightly more than 100m earlier than he ever had going into that corner during the race. He also braked very slightly at a point that he did not usually brake (although the amount of brake was so slight that it was not the main reason for his car slowing) and he downshifted at a point he never usually downshifted."

"He then upshifted again, and accelerated to the corner before lifting again to make the corner. Alonso explained that while his plan was to slow earlier, he got it slightly wrong and had to take extra steps to get back up to speed."

"Nonetheless, this manoeuvre created a considerable and unusual closing speed between the cars. In considering the matter the stewards focused solely on the wording of the regulation which states 'At no time may a car be driven unnecessarily slowly, erratically or in a manner which could be deemed potentially dangerous to other drivers or any other person.' (Art 33.4)"

"Specifically, in this case, the stewards have not considered the consequences of the crash. Further, the stewards considered that they do not have sufficient information to determine whether Alonso’s manoeuvre was intended to cause Russell problems, or whether as he stated to the stewards that he simply was trying to get a better exit."

"Should Alonso have the right to try a different approach to the corner? – yes. Should Alonso be responsible for dirty air, that ultimately caused the incident? – no. However, did he choose to do something, with whatever intent, that was extraordinary, ie lifting, braking, downshifting and all the other elements of the manoeuvre over 100m earlier than previously, and much greater than was needed to simply slow earlier for the corner? - yes by his own account of the incident he did, and in the opinion of the stewards by doing these things, he drove in a manner that was at very least 'potentially dangerous' given the very high speed nature of that point of the track."

"This season, the FIA Formula 1 penalty guidelines, including for this breach have been reset and increased to a baseline of a 10s penalty. In addition, when there is some aggravating circumstance, we consider a Drive Through Penalty."

"In this case we consider that Alonso affirmatively choosing to perform an unusual manoeuvre at this point to be an aggravating circumstance, as opposed to a simple mistake. The stewards therefore order a drive through penalty, which will be converted to 20 seconds added to Car 14’s elapsed time, along with three penalty points."

10:02 Uhr

Durchfahrtsstrafe und drei Strafpunkte

Alonsos Manöver wurde von den Rennkommissaren mit einer Durchfahrtsstrafe und drei Strafpunkten sanktioniert. Weil das Rennen aber bereits beendet war, wurde die Strafe nachträglich in eine 20-Sekunden-Zeitstrafe umgewandelt.

In der Begründung heißt es, Alonsos Manöver sei "unberechenbar" und damit potenziell gefährlich gewesen, daher die Strafe. Die komplette Begründung gibt es gleich!

09:56 Uhr

Strafe für Alonso

Das Urteil ist da: Fernando Alonso bekommt 20 Strafsekunden! Damit fällt er zwei Positionen zurück. Mehr gleich bei uns.

09:48 Uhr

Williams: Reifenverschleiß bei Albon zu hoch

Als Elfter verpasste Williams die Punkte heute ganz knapp. Dave Robson erinnert: "Da wir bis heute keine nennenswerten Runs mit viel Benzin absolviert hatten, begannen wir das Rennen mit dem Rücken zur Wand."

"Wir wussten, dass Graining ein Problem sein würde, vor allem nachdem der vorgeschriebene Reifendruck am Freitagabend erhöht wurde. Wir haben jedoch nicht genug getan, um das Problem zu entschärfen", gesteht er.

Die Folge sei gewesen, "dass Alex zwischen Graining an der Front und dem Abbau der Hinterreifen feststeckte." Zudem betont Robson: "Das Auto war an diesem Wochenende im Renntrimm nicht schnell genug":

Dadurch habe Albon zu aggressiv fahren müssen, "was den Abbau beschleunigte und dazu führte, dass wir nicht mit den Autos kämpfen konnten, mit denen wir in der Lage sein sollten, Rennen zu fahren."

"Dass dies ausgerechnet in einem Rennen geschieht, in dem so viele schnelle Autos ausfallen, ist noch frustrierender, denn es gibt keinen Grund, warum wir mit mehr Erfahrung vom Freitag nicht mit Yuki um P8 hätten kämpfen können", ärgert er sich.

Zur Erinnerung: FT2 musste Albon nach seinem Crash zuvor in FT1 komplett auslassen.

09:35 Uhr

Strafe für Sauber

Passend dazu bekommen wir gerade die Meldung, dass Sauber auch noch eine Geldstrafe kassiert hat. Das Team muss 5.000 Euro zahlen, weil man während eines Stopps von Bottas eine Radmutter verloren hat.

Wörtlich heißt es im Urteil:

"Das Team verlor während eines Boxenstopps die Kontrolle über eine Radmutter, was während des Rennens zu einer potenziell gefährlichen Situation in der Boxengasse führte."

Zum Glück passierte letztendlich nichts, die Strafe gibt es aber natürlich trotzdem.

09:26 Uhr

Sauber: Punkte wären sicher drin gewesen!

Bei Sauber ruinierte wieder einmal ein verpatzter Boxenstopp die Chance auf Punkte. Teamvertreter Alessandro Alunni Bravi betont: "Zuallererst müssen wir uns bei unseren Fahrern entschuldigen, vor allem bei Valtteri."

Der Finne habe im ersten Teil des Rennens gezeigt, "dass er mit den Top-10-Fahrern mithalten kann und dank eines guten Starts und einer starken Pace ganz klar um einen Platz in den Punkterängen kämpfte."

"Wie wir vor dem Rennen gesagt haben, haben wir Maßnahmen zur Entschärfung unseres Boxenstopp-Problems ergriffen, die die Situation verbessert haben, aber, wie wir gesehen haben, das Problem nicht vollständig gelöst haben."

Bottas habe "ein etwas anderes" Problem als bei den ersten beiden Rennen gehabt, das aber trotzdem in Verbindung zu den vorherigen Schwierigkeiten stehe. Sein Rennen habe es auf jeden Fall "komplett ruiniert", so Alunni Bravi.

In der Tat lag Bottas, der am Ende 14. wurde, vor seinem Stopp unter anderem vor den beiden Haas-Piloten. Und die landeten ja beide in den Punkten.

09:11 Uhr

Perez: Zu lange hinter Russell festgesteckt

Der Mexikaner erklärt, dass sein Rennen "etwas anders" ausgesehen hätte, wenn er keine Gridstrafe bekommen und von P3 ins Rennen gegangen wäre. Dann im ersten Stint habe er zu lange hinter George Russell festgesteckt.

Doch auch davon abgesehen sei es einfach "ein sehr schlechtes Wochenende" gewesen. "Wir haben es nie geschafft, mit dem Auto ins Fenster zu kommen, um während der Stints nach den Reifen zu schauen", so Perez.

Die Balance habe nie wirklich gepasst, betont er. Auf den Defekt von Verstappen angesprochen erklärt er übrigens: "Damit hatte ich keine Probleme. Ich hatte andere Probleme."

08:58 Uhr

Sainz: "Würde allen empfehlen, den Blinddarm zu entfernen!"

Nur 16 Tage nach seiner Blinddarm-OP fährt Carlos Sainz zum makellosen Sieg beim Australien-GP. "Ich würde allen Fahrern empfehlen, den Blinddarm entfernen zu lassen, dann fährt man scheinbar schneller", scherzt der Ferrari-Pilot nach der Zieldurchfahrt.

Ganz so einfach, wie es von außen aussah, war es allerdings nicht: "Fünf bis zehn Runden vor dem Ende war ich etwas erschöpft", berichtet Sainz und erinnert: "Ich lag sieben Tage im Bett, das war für die körperliche Fitness nicht hilfreich."

Seine kompletten Aussagen könnt ihr hier nachlesen!

08:47 Uhr

Hülkenberg: Endlich klappt es auch im Rennen

Aus deutscher Sicht erfreulich war natürlich der neunte Platz von Nico Hülkenberg, der verrät: "Das erste VSC hat mir geholfen und ich habe bei jedem meiner Stopps an der Boxenausfahrt ein Auto überholt."

Das Auto habe sich "besser als gestern im Qualifying" angefühlt, "was anders ist als im vergangenen Jahr", erinnert Hülkenberg. Denn da ging es für Haas im Rennen regelmäßig nach hinten - und heute klar nach vorne.

Weil auch Teamkollege Kevin Magnussen am Ende noch einen Punkt abstaubte, brachte Haas zum ersten Mal seit Spielberg 2022 beide Autos in die Top 10. "Das VSC hat mir nicht geholfen, aber auf der anderen Seite hat es Nico geholfen", so der Däne.

Auch er betont: "Vergangenes Jahr wachten wir am Renntag auf und wussten, dass es nicht gut werden würde. Heute bin ich mit der Gewissheit aufgewacht, dass wir eine Chance haben würden, zu kämpfen. Und es stimmte!"

08:35 Uhr

Glock: Das war Absicht von Alonso

Der Experte sagt bei Sky über den Zwischenfall: "Alonso bremst sehr früh und lässt Russell auflaufen. Die Idee von Alonso war, Russell auf dem falschen Fuß zu erwischen, ihn zu verlangsamen und dann früh am Gas zu sein, um eine Lücke zu öffnen."

"Das war so extrem, dass Russell damit überhaupt nicht gerechnet hat. Er ist viel zu nah rangekommen und hat Abtrieb verloren. Alonso fährt die Ellbogen aus und nutzt den Graubereich, um sich einen Vorteil zu verschaffen", so Glock.

"Er weiß schon, was er mit seiner Erfahrung machen muss", so der Experte, der ja viele Jahre in der Formel 1 selbst gegen den Spanier gefahren ist.

08:25 Uhr

Den Russell-Crash ...

... gibt es hier nochmals im Video. In seiner Medienrunde hat er übrigens auch noch einmal verraten, dass er nach seinem Abflug ein wenig Panik hatte. "Es war nicht angenehm, mitten in einer Hochgeschwindigkeitskurve auf der Rennstrecke zu stehen", so Russell.

Es habe dann "zehn oder 15 Sekunden" gedauert, bis das virtuelle Safety-Car eingesetzt wurde. "Das hört sich nicht nach viel an, aber innerhalb von zehn Sekunden können drei Autos um die Ecke kommen", betont Russell.

"Und wenn man mit 250 Sachen in die Kurve fährt und das Auto in der Mitte der Straße steht, habe ich mir wirklich Sorgen gemacht", verrät er. Zum Glück ist nichts passiert.

08:15 Uhr

Leclerc gibt zu: Sainz war einfach besser

Der Monegasse wurde Zweiter hinter seinem Teamkollegen und lobt: "Carlos hatte ein unglaubliches Wochenende." Er selbst dagegen habe vor allem "im zweiten Stint mit dem ersten harten Reifen" Probleme gehabt.

"Ich habe die Reifen nicht gut gemanagt", gibt er zu. Der letzte Stint sei dann "positiver" gewesen, aber eine echte Gefahr für seinen Teamkollegen war er nicht. Er gesteht auch selbst, dass er "nicht wirklich" die Chance zu einer Attacke gehabt habe.

"Im ersten Stint mussten wir uns nach hinten verteidigen, deshalb mussten wir etwas früher stoppen. Und von diesem Moment an war Carlos sehr schnell, und ich hatte mit meinen Reifen zu kämpfen", so Leclerc.

Er habe daher bereits bei seinem ersten Stopp gewusst, dass er heute keine Chance gegen Sainz haben würde. "Er hat diesen Sieg definitiv verdient", betont Leclerc und stellt klar, er freue sich für ihn und das ganze Team.

08:02 Uhr

Den Ausfall von Verstappen ...

07:54 Uhr

Piastri nicht sauer wegen Stallorder

Zur Erinnerung: Der Australier ließ seinen Teamkollegen nach dem ersten Stopp freiwillig vorbei, bekam die Position später aber nicht mehr zurück. Er betont nun jedoch, dass er überhaupt kein Problem damit habe.

Piastri erklärt: "Für mich war es absolut fair. Er hat sich gestern vor mir qualifiziert, ist beim ersten [Stint] etwas länger gefahren und hat mich eingeholt und war zu diesem Zeitpunkt des Rennens schneller."

"Zu diesem Zeitpunkt war ich an Leclerc dran und Lando hat uns beide eingeholt. Ich habe also ehrlich gesagt gehofft, dass er an mir vorbeigeht und Charles einholt. Aber für mich war das absolut fair", stellt er noch einmal klar.

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