3:0 gegen Frankfurt: VfB Stuttgart hat Europapokal sicher

14 Apr 2024

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Schwaben gehen auf die Reise

Eintracht Frankfurt - Figure 1
Foto Schwäbische
3:0 gegen Frankfurt: VfB Stuttgart hat Europapokal sicher

Stuttgart / Lesedauer: 4 min

Beim VfB ist der Jubel groß: Mit dem 3:0 gegen Eintracht Frankfurt ist der Europapokal sicher.

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IMAGO/Julia Rahn/IMAGO/Pressefoto Baumann)

„Nach all der Scheiße, geht´s auf die Reise“: Stuttgart bejubelt die Rückkehr nach Europa - und steht vor einem ungewissen Sommer.

Veröffentlicht:14.04.2024, 11:34

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Nach Schlusspfiff ging ein Jubelschrei durch die Arena, die Spieler lagen sich in den Armen und feierten mit ihren Fans. Das souveräne 3:0 des VfB gegen Eintracht Frankfurt bedeutete gleichzeitig die sichere Teilnahme an der Europa-League: Platz 5 ist den Schwaben bereits sicher, die Königsklasse immer wahrscheinlicher.

Schon rund 20 Minuten vor dem Ende hatten die VfB-Fans in der Cannstatter Kurve ihre Chöre angestimmt: „Nach all der Scheiße, geht´s auf die Reise“. Vor elf Jahren hatte der VfB zuletzt Europa League gespielt, vor 14 Jahren zuletzt Champions League. Dazwischen: jede Menge „Scheiße“, unter anderen zwei Abstiege sowie die Relegation im vergangenen Jahr.

„63 Punkte werden nicht reichen“

Als VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach dem Spiel zum Interview kam, waren die Gesänge immer noch lautstark zu hören. Der Sportdirektor schien sichtlich gerührt von der Qualifikation des VfB Stuttgart für den internationalen Wettbewerb. „Fans und Umfeld haben danach gelechzt“, sagte Wohlgemuth. „Im Zusammenhang, wie diese Fans und diese Stadt den Verein leben, ist das schon außergewöhnlich. Man sieht den Glanz und den Stolz in den Augen.“

Dieses Jahr braucht man verdammt viele Punkte, um die Champions-League zu erreichen.

Sebastian Hoeneß

Doch Platz fünf kann nur noch das Minimalziel einer beeindruckenden Saison des VfB Stuttgart sein. Die Schwaben stehen mit nun 63 Punkten nach wie vor auf dem dritten Platz, der Vorsprung auf Leipzig und Dortmund beträgt weiterhin sieben Zähler. „Wir haben das erste kleine Ziel erreicht, jetzt gehen wir step by step“, erklärte VfB-Kapitän Waldemar Anton nach dem Spiel. VfB-Trainer Sebastian Hoeneß ergänzte: „Dieses Jahr braucht man verdammt viele Punkte, um die Champions-League zu erreichen. 63 Punkte werden nicht reichen.“

Souveräne Vorstellung gegen die Eintracht

Der Grund dafür ist die starke Konkurrenz: Am Samstagnachmittag hatten sowohl Dortmund als auch Leipzig ihre Spiele gewonnen. Umso mehr freute sich Hoeneß über die souveräne Reaktion seiner Mannschaft auf dem Platz: „Sie sind großartig mit den anderen Ergebnissen und dem Druck umgegangen.“

Tatsächlich hatte sein Team von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen lassen, die Punkte gegen ersatzgeschwächte Frankfurter im eigenen Stadion zu behalten. Der frühe Doppelschlag des Stürmerduos Serhou Guirassy (11.) und Deniz Undav (17.) stellte die Weichen früh auf Sieg, mit dem 3:0 durch Jamie Leweling (37.) war die Partie noch vor der Pause entschieden.

Guirassy stellt Vereinsrekord auf

Das Tor von Guirassy bedeutete gleichfalls einen neuen VfB-Vereinsrekord. Mit 25 Treffer ist der 28-Jährige nun der erfolgreichste VfB-Torjäger in einer Bundesligaspielzeit. Die bisherige Bestmarke von 24 hatte Mario Gomez aus der Saison 2008/09 gehalten. „Stolz“, kommentierte Guirassy den Rekord auf Instagram. Und auch sein Trainer zeigte sich voll des Lobes: „Ein Stück weit gehen da die Superlative aus.“

Durch die Teilnahme am internationalen Wettbewerb hat sich die Wirtschaftlichkeit des Vereins verändert.

Fabian Wohlgemuth

Sorgen, dass Guirassy nach der Saison gehen könnte, mache er sich momentan nicht. Aktuell sei er „einfach froh, so einen großartigen Spieler im Team zu haben.“ Fest steht aber: Im Sommer wird sich beim VfB einiges tun, so ist beispielsweise die Zukunft aller drei Torschützen ungewiss: Guirassy hat eine Ausstiegsklausel, Undav und Leweling sind nur ausgeliehen.

Wirtschaftlichkeit hat sich verändert

Ein Argument für einen Verbleib in Stuttgart könnte da der Europapokal sein. „Durch die Teilnahme am internationalen Wettbewerb hat sich die Wirtschaftlichkeit des Vereins verändert. Aber so ganz große Sprünge können wir trotzdem nicht machen“, sagte Wohlgemuth. Wie besonders der Europapokal auch für die Spieler ist, weiß man bei der Eintracht nur zu gut.

Wir müssen anerkennen, dass der VfB in dieser Saison einfach besser ist als wir.

Dino Toppmöller

Über mehrere Spielzeiten begeisterten die Frankfurter in der Europa-League, gekrönt vom Titel vor zwei Jahren. Ruhmreiche Momente, welche die Eintracht am Samstag fast restlos vermissen ließ. Trainer Dino Toppmöller richtete enttäuscht seine Glückwünsche nach Stuttgart. „Sie haben sehr hohe Qualität. Wir müssen anerkennen, dass der VfB in dieser Saison einfach besser ist als wir.“

Erster Titel seit 2007 noch dieses Jahr?

Ob der Höhenflug des VfB wirklich in der Königsklasse endet, werden die kommenden Wochen zeigen. Sogar die Vizemeisterschaft ist greifbar - das Duell mit den punktgleichen Bayern steht noch aus. In diesem Fall wäre für die Schwaben sogar die Teilnahme am Supercup möglich. Bereits vor den Europapokal-Nächten würde sich so die Chance auf den ersten Titel seit 2007 bieten.

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