Nkunkus Jokertor kommt zu spät: Chelsea verliert in Wolverhampton

Matt Doherty erzielt das 2:0 für die Wanderers. IMAGO/Sportimage

Bei den Wolves, die nach dem 0:3 bei West Ham drei Punkte weniger auf dem Konto hatten als die Blues, stellte Trainer Gary O'Neil zweimal um: Stammkeeper José Sa (nach Schulterverletzung) stand wieder für Bentley im Tor und Ait Nouri rückte für Bellegarde ins Team.

Chelsea hatte zuletzt einem 2:0-Sieg gegen Sheffield in der Meisterschaft im League Cup gegen Newcastle einen 4:2 im Elfmeterschießen folgen lassen und damit das Viertelfinale des League Cup erreicht. Mauricio Pochettino baute auf ein neues Trio: Gusto, Ugochukwu und Broja kamen für Badiashile, Caicedo und Fernandez zum Zug.

Chelsea riss im Molineux Stadium das Geschehen in der Anfangsphase an sich. Die Pochettino-Elf verzeichnete vielversprechende Kombinationen, aber letztlich keine zwingende Torchance, auch weil gegen die meist kompakte Wolves-Abwehr Jackson in aussichtsreicher Position die Ballannahme misslang (21.). 

Die Wanderers kamen offensiv vorerst über Ansätze nicht hinaus, erst bei Sarabias abgefälschtem Freistoß versprühten die Gastgeber Gefahr (32.). In derselben Minute mussten die Blues eigentlich führen: Sterling luchste Joao Gomes den Ball ab und marschierte mit zwei Mitspielern Richtung Tor. Statt querzulegen entschied er sich zum Abschluss und scheiterte an José Sa.

Kurz vor dem Wechsel wachte Wolverhampton auf, wurde in seiner besten Phase endlich zwingender - doch auch der durchgebrochene Hwang hatte sein Visier nicht genau genug eingestellt (45.).

Die Wanderers machten nach Wiederanpfiff da weiter, wo sie aufgehört hatten. Joao Gomez (47.) und Toti (48.) verpassten das 1:0, ehe Lemina gegen die unachtsame Chelsea-Defensive nach Sarabias Ecke im Getümmel ohne hochzuspringen  einnicken durfte (51.).

Die Londoner waren sichtlich angeknockt, Pochettino reagierte. Der Coach brachte Mudryk sowie den langen verletzten Nkunku (Premier-League-Debüt) und damit sofort neuen Schwung (59.). Nun drückten die Blues auf den Ausgleich, Toti  (64.) und Dawson (65.) bewahrten ihr Team bei Abschlüssen von Nkunku und Sterling vor dem 1:1. 

Danach fanden die Wanderers zwar kaum noch Entlastung, stellten sich aber nach und nach besser auf das variablere Angriffsspiel der Gäste ein. Die Blues rannten an, verzweifelten aber zunehmend und verzettelten sich immer häufiger. 

Wolverhampton wähnte sich nach aufopferungsvoller Defensivarbeit und Dohertys Jokertor im Ziel (90.+3), hatte die Rechnung aber ohne Nkunku gemacht, der es mit seinem ersten Premier-League-Treffer noch einmal spannend machte (90.+6). 

Der Anschluss kam allerdings zu spät und somit hielten beide Serien: Wolverhampton verlor keines seiner letzten sieben Heimspiele (4/3/0), Chelseas nunmehr vier Auswärtspartien in Folge.

Wolverhampton hat mit den Blues nach Punkten gleich gezogen und ist am Mittwoch in Brentford am Ball, Chelsea erwartet zur gleichen Zeit Crystal Palace (Anpfiff jeweils um 20.30 Uhr).