Insolvenz der Modekette: Esprit-Geschäfte in Bremen nicht betroffen

16 Mai 2024

Esprit - Figure 1
Foto WESER-KURIER

Von der Insolvenz des Modekonzerns Esprit ist nicht jedes Geschäft betroffen, weil eine Reihe davon in Eigenregie von selbstständigen Händlern nur unter dem Namen Esprit mit Ware des Labels betrieben wird.

Esprit hat zwar für seine Europagesellschaft und sechs deutsche Töchter Insolvenz beantragt, doch die Bremer Standorte sind davon nicht betroffen, weil sie wie viele andere nicht Esprit selbst gehören. Kahnert/dpa

Am Mittwoch hat die Modekette Esprit Insolvenz beantragt. Davon betroffen sind jedoch nicht die Esprit-Geschäfte im Weserpark und in Vegesack und damit auch nicht die Beschäftigten. Denn diese Standorte gehören sogenannten Franchisenehmern, die ihren eigenen Laden unter dem Namen von Esprit betreiben. "Unser Geschäft im Weserpark läuft gut, gerade erst der vergangene verkaufsoffene Sonntag war ein voller Erfolg", sagt die Ladeninhaberin Kristina Holter. Damit brauche sich auch ihr Team von zehn Beschäftigten keine Sorgen zu machen.

Holter hat noch weitere Modegeschäfte an anderen Standorten, an denen auch andere Marken als Esprit verkauft werden. Sollte es also wirklich nicht mit Esprit weitergehen, hätte sie einen Plan B, inwiefern am Weserpark Mode anderer Marken verkauft werde.

Sinkende Umsätze im Esprit-Konzern

Doch auch wenn der Modekonzern Esprit in finanzielle Schieflage geraten ist, klingen die ersten Nachrichten danach, dass es weitergehen werde. Die bisherige Geschäftsführerin Man Yi Yip wird laut der Mitteilung aus dem Unternehmen ausscheiden. Die Rechtsanwälte Christian Gerloff und Christian Stoffler sollen die Leitung übernehmen und den Modekonzern sanieren. Esprit habe seit „seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen“ gelitten, sagte Gerloff. Betroffen von der Insolvenz sind wesentliche Teile des europäischen Geschäftes. Die Esprit-Töchter in Belgien und in der Schweiz hatten bereits im März 2024 Insolvenz angemeldet.

Esprit - Figure 2
Foto WESER-KURIER

Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens mit seinen rund 1500 Beschäftigten in Deutschland solle bis auf Weiteres weitergehen. Ziel sei, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft zukunftsfähig auszurichten, teilte das Unternehmen mit. Gespräche mit einem interessierten Finanzinvestor seien bereits geführt worden. Die Verhandlungen über den Erwerb der Markenrechte für Europa befinden sich demnach in einem fortgeschrittenen Stadium.

"Outlet in Brinkum gehört Esprit selbst"

Deutschland ist der wichtigste Markt für den Konzern. Bundesweit gibt es nach Unternehmensangaben 57 Filialen – doch nicht alle Geschäfte gehören dem Unternehmen. "Nur das Esprit-Outlet in Brinkum gehört Esprit selbst, alle anderen Standorte in Bremen und der Region gehört Franchisenehmern", sagte Kristina Holter dem WESER-KURIER.

Entsprechend ist auch der Esprit-Standort in Bremen-Vegesack nicht von der Insolvenz betroffen, für den der Geschäftsführer von Leffers Vegesack, Werner Pohlmann, zuständig ist: "Ich gehe davon aus, dass es bei Esprit weitergehen wird." Deshalb macht sich Pohlmann auch keine Gedanken über einen "Plan B". Und sollte das doch notwendig werden, womit er aber nicht rechnet, hätte er sofort als Alternative die Kleidung anderer Marken parat, um die Fläche zu bespielen. Dafür ist Pohlmann lang genug erfolgreich im Geschäft zusammen mit seinem Team.

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