Bombenentschärfung heute in Mainz - Evakuierung läuft

3 Tage vor

Die Fliegerbombe in Mainz ist entschärft. Nach knapp zwei Stunden hat der Kampfmittelräumdienst nun grünes Licht gegeben. Die Menschen, die ihre Wohnungen verlassen mussten, können wieder zurück.

Bombenentschärfung Mainz - Figure 1
Foto SWR

Um genau 14:10 Uhr meldete der Kampfmittelräumdienst, dass die Bombe entschärft ist. Nach Angaben der Stadt war die Entschärfung der rund 500 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe herausfordernd. Die Fliegerbombe hatte noch einen intakten Zünder, der zudem auch noch schwer zugänglich war. Trotzdessen verliefen die Arbeiten laut Stadt ohne Komplikationen.

Die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Stadt heben nun die Absperrungen wieder auf. Dann können die Menschen wieder in ihre Wohnungen zurück. Diejenigen, die noch in der Betreuungsstelle in Mainz-Mombach untergebracht sind, werden mit Bussen zurückgefahren.

Evakuierung verlief ohne Zwischenfälle

Wie die Stadt mitteilt, verlief die Evakuierung weitgehend reibungslos. Die meisten hatten ihre Wohnungen vor 9 Uhr verlassen. Nur in einigen wenigen Fällen mussten die Einsatzkräfte laut Stadt die Bewohner vehement dazu auffordern, dass sie das Gebäude verlassen.

Außerdem fanden die Einsatzkräfte in einer Wohnung einen neunjährigen Jungen, der alleine war. Nach Angaben der Polizei waren seine Eltern beim Arzt und kamen nicht mehr rechtzeitig zurück. Der Junge wurde daraufhin zur Wache gebracht, wo ihn seine Eltern abgeholt haben.

Knapp 10.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen

Den gesamten Donnerstagvormittag über hatten die Einsatzkräfte die etwa 9.500 betroffenen Menschen aus ihren Wohnungen geholt. Auch das SWR-Funkhaus und mehrere Schulen mussten für die Entschärfung geräumt werden.

Bombenentschärfung Mainz - Figure 2
Foto SWR
Mainz
Sendungen aus Ü-Wagen Entschärfung von Fliegerbombe in Mainz - auch SWR evakuiert

Wegen der Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Mainz ist auch das SWR-Funkhaus geräumt worden. Programm wird aus Übertragungswagen gesendet.

Schon früh am Morgen war die Feuerwehr durch die betroffenen Bereiche gefahren und hatte die Bewohner per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Um sicherzugehen, dass alle Gebäude leer sind, hatte die Feuerwehr auch noch einmal an jeder Wohnungstür geklingelt. Zusätzlich war ein Polizeihubschrauber im Einsatz, der die Evakuierung von der Luft aus beobachtet hat.

Etwa 100 Menschen in Betreuungsstelle in Mainz

Bis zum Mittag waren etwa 100 Menschen in die eingerichtete Betreuungsstelle in Mainz-Mombach gekommen. In der Halle gab es Sitzplätze, aber auch Feldbetten, auf denen sich die Leute ausruhen konnten. Auch einen Raum für Haustiere gab es dort.

Bis die Bombe entschärft war, bekamen die Menschen hier auch Essen und Getränke. Viele der betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner waren aber auch bei Freunden untergekommen oder haben sich bis zur Entschärfung der Bombe einen Platz in einem Café oder Restaurant gesucht.

Züge fahren wegen Bombenentschärfung nicht

Bis die Bombe entschärft ist, werden an allen Mainzer Stationen (Hauptbahnhof, Mombach und Römisches Theater) keine Züge fahren können. Grund dafür ist, dass das Stellwerk in Mainz, von wo aus der Zugverkehr in und um die Landeshauptstadt gesteuert wird, in der Gefahrenzone liegt. Die Bahn informiert auf ihrer Homepage, welche Züge davon betroffen sind. 

Drei Meter hoher Schutzwall aus Sandsäcken rund um Bombe

Die britische Weltkriegsbombe wurde nach Angaben der Stadt am Dienstagnachmittag bei Bauarbeiten in der Nähe des Alten Jüdischen Friedhofs im Mainzer Stadtteil Hartenberg-Münchfeld gefunden.

Um den Fundort der Bombe am Alten Jüdischen Friedhof in Mainz wurde ein Schutzwall aus Sandsäcken errichtet. SWR Jaron Dengel

Um die Entschärfung bestmöglich vorzubereiten, wurde bereits am Mittwoch ein fast drei Meter hoher Schutzwall aus rund 120 Tonnen Sand um den Fundort der Bombe errichtet. Dadurch war es möglich, den Evakuierungsradius auf 500 Meter zu begrenzen. Außerdem hatte ein Führungsstab gemeinsam mit vielen Ämtern, Behörden und Unternehmen den Plan für den heutigen Großeinsatz mit weit über 300 Einsatzkräften erarbeitet. Im Einsatz waren unter anderem Beschäftigte des Brand- und Katastrophenschutzes, der Polizei, der Johanniter und des Technischen Hilfswerks.

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