Streik beim ADAC: Was das für Kunden und Mitglieder bedeutet

Stand: 15.04.2024, 18:45 Uhr

Von: Simon Stock

KommentareDrucken

Verdi hat Beschäftigte des ADAC Westfalen für Dienstag, 16. April, zum Streik aufgerufen. Was das für Kunden und Mitglieder bedeutet.

Dortmund - Verdi NRW kämpft aktuell an mehreren Fronten. Im öffentlichen Nahverkehr von Nordrhein-Westfalen kann die Gewerkschaft nach einer eindeutigen Urabstimmung jederzeit einen unbefristeten Streik aufrufen. Am Dienstag stehen Busse und Bahnen in einigen Städten still. Am selben Tag (16. April) treten nach Angaben von Verdi erstmalig Beschäftigte des ADAC Westfalen e.V. ganztägig in den Streik.

Betroffen von dem Ausstand ist nach Gewerkschaftsangaben vom Montagnachmittag die Hauptgeschäftsstelle an der B1 in Dortmund. Verdi „hatte bereits im Jahr 2023 die Geschäftsführung zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Die Verhandlungstermine wurden durch den Arbeitgeber ignoriert“, heißt es in einer Mitteilung. Mit dem Streikauftakt am Dienstag soll nun der Druck erhöht werden.

Der Gewerkschaft stößt übel auf, dass der ADAC die bisherige Tarifbindung an den Tarifvertrag des Versicherungsgewerbes gekündigt habe - „mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern“. Karsten Braun, Fachgruppenleiter Besondere Dienstleistungen von Verdi NRW: „Es ist unanständig, dass ein so erfolgreich aufgestellter Betrieb, der seit Jahren gute Ergebnisse zu vermelden hat, den Beschäftigten einen Tarifvertrag und damit regelmäßige Lohnerhöhungen verweigert.“

Verdi hat den ADAC Westfalen mit dem Streikaufruf auf dem falschen Fuß erwischt. „Wir wurden gerade von der Ankündigung etwas überrascht“, sagte Sprecher Till Westermann auf Nachfrage von wa.de. Vieles war am frühen Montagabend noch unklar. Etwa, wie viele der gut 200 Beschäftigten in der Hauptgeschäftsstelle Mitglied bei Verdi sind oder wie groß die Auswirkungen auf den Kundenverkehr vor Ort in Dortmund sind. „Wenn man in der Geschäftsstelle eine Vignette kaufen oder eine Reise buchen möchte, geht das vielleicht nicht“, so Westermann. Genaueres wisse man aber erst am Dienstagmorgen.

ADAC-Mitglieder, die mit einer Panne auf der Autobahn liegen bleiben oder deren Auto nicht anspringt, müssen sich aber keine Sorgen machen. „Mitgliederleistungen wie die Pannenhilfe bleiben von dem Streik unberührt“, sagte Westermann. Auch die Telefonzentrale sei weiterhin besetzt. Beides wird nicht über den ADAC Westfalen organisiert.

Am 16. April wird es ab 10 Uhr vor dem Hauptgeschäftsgebäude des ADAC Westfalen an der Stadtkrone Ost zu einer Streikversammlung geben.