Philipp Amthors Polit-Comeback: Neue Rolle bei der CDU

Polit-Neustart Philipp Amthor soll CDU-Mitgliederbeauftragter werden

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Philipp Amthor soll neuer Mitgliederbeauftragter der CDU werden. Das erfuhr der stern aus CDU-Kreisen. Der 31-jährige Bundestagsabgeordnete bestätigte auf Anfrage, dass er auf dem Bundesparteitag Anfang Mai in Berlin für das Amt kandidieren wird. Gegenkandidaten gibt es bislang keine.

"Es geht nicht um einen neuen Posten, davon habe ich bereits reichlich", sagte Amthor dem stern. Vielmehr habe sich die Kandidatur aus seiner intensiven Mitarbeit am neuen CDU-Grundsatzprogramm ergeben. "Ich könnte in der neuen Rolle sicher dazu beitragen, dass uns unsere Parteibasis auch nach Verabschiedung des neuen CDU-Grundsatzprogramms regelmäßig weitere inhaltliche Impulse gibt. Denn dort gibt es viel Expertise und ungehobene Schätze."

Konkret stellt sich Amthor unter anderem vor, zur Diskussion in regionalen CDU-Verbänden regelmäßig "Leitfragen" zu aktuellen Themen – etwa zur Zukunft des Rentensystems oder zur Migration – an die Basis zu vermitteln und die Rückmeldungen als "Seismograph für die Bundespolitik zu nutzen". Man könne dies auch in Form eines Wettbewerbs machen: "Welche Verbände sind die aktivsten? Welche Ideen sind am kreativsten?"

Ist der klassische Stammtisch für die Basisarbeit ein Auslaufmodell? Nein, sagt Amthor: "Örtliche Stammtische muss es weiter geben, aber viele Mitglieder treten nicht nur wegen Stammtischen, sondern vor allem wegen politischer Inhalte in die CDU ein. Dafür wollen wir noch bessere und neue Angebote schaffen." Dafür werde man auch verstärkt digitale Instrumente einsetzen. 

Keine Veranstaltung mit Erotik-Model Schäfer geplant

Veranstaltungen mit prominenten Neu-Mitgliedern wie dem Erotik-Modell Micaela Schäfer und dem Schauspieler Julian Stoeckel plant Amthor vorerst nicht: "Aber ich freue mich über inhaltliche Anregungen aller Mitglieder. Und es ist doch auch gut, dass wir eine vielfältige Mitgliedschaft haben."

Mitgliederbeauftragte werden vom Parteitag gewählt und fungieren als Ansprechpartner für die Parteimitglieder. Sie berichten regelmäßig an den Vorstand, gehören diesem auch an. Bislang hatte den Posten der niedersächsische Bundestagsabgeordnete Henning Otte inne. Nach Angaben seines Landesverbands räumt er den Posten für Amthor, kandidiert aber als Beisitzer für den Bundesvorstand. 

Er habe das Amt "mit Herzblut" ausgeübt, sagte Otte dem stern. Nun gebe er "den Staffelstab in dem Wissen weiter, das wir auf einem sehr guten Weg für die CDU Deutschlands sind". Er selbst wolle sich in Zukunft noch stärker dem von ihm mitgegründeten “Netzwerk Nationale Sicherheit“ widmen. Dieses kümmert sich vor allem um Landes- und Kreisverbände der CDU, in deren Gebiet große Bundeswehr-Standorte liegen.

Nach dem Absturz zeigte er Demut

Wird Amthor wie erwartet Mitgliederbeauftragter der Bundespartei, wäre dies Teil eines spektakulären Comebacks. 2020 berichtete der "Spiegel" über die Verwicklungen des Nachwuchsstars der CDU in einen Lobbyskandal, in dessen Folge Amthor sein Direktmandat für den Bundestag verlor und auf eine geplante Kandidatur für den CDU-Landesvorsitz in seinem Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern verzichtete. In den Bundestag zog er zwar über die Landesliste wieder ein, seine Karriere schien trotzdem irreparabel beschädigt. Doch Amthor gab sich demütig und arbeitete fleißig ohne höhere Funktionen weiter mit, was auch Parteichef Friedrich Merz auf- und gefiel. 

Der Posten des Mitgliederbeauftragten dürfte dafür auch eine Art Belohnung sein. Auch in seinem Heimatverband hat sich Amthor wieder rehabilitiert. Hier wurde er am Samstag zum neuen Generalsekretär gewählt.

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