Üble Fake-News um Michelle Obama: Nein, sie ist kein Mann

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Stand: 04.07.2024, 18:30 Uhr

Von: Andreas Schmid

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Barack und Michelle Obama auf einem älteren Foto. Links das Original, rechts eine Fälschung, bei der Michelles Gesichtszüge verfremdet wurden. © Screenshots X (Montage)

Der US-Wahlkampf wird schmutzig. Im Internet kursieren abermals abenteuerliche Behauptungen rund um Michelle Obama. Die ehemalige First Lady kennt „den sumpfigen Teilen des Internets“.

Michelle Obama - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

Im Internet kursieren Bilder von Michelle Obama, die sie zusammen mit ihrem Mann Barack Obama zeigen. Sie trägt eine Kurzhaarfrisur und hat männliche Gesichtszüge. Unter den in sozialen Medien geposteten Bildern taucht obendrein die abstruse Behauptung auf, Michelle Obama sei in Wahrheit ein Mann und heiße Michael. Dabei handelt es sich um Fake News. Die Bilder wurden bearbeitet, wie unter anderem die Faktenchecker der Nachrichtenagentur Reuters nachgewiesen haben.

Die Thematik ist nicht neu, nimmt rund ein halbes Jahr vor der US-Wahl aber noch einmal an Fahrt auf. Vor allem seit der amtierende US-Präsident Joe Biden im Wahlkampf derart schwächelt, dass nun sogar erste Demokraten seinen Rückzug als Präsidentschaftskandidat fordern. Michelle Obama gilt vielen Demokraten als Lichtgestalt und wird als potenzielle Gegenkandidatin für Donald Trump ins Spiel gebracht. In aktuellen Umfragen liegt sie sogar vor Donald Trump.

Michelle Obama: „Ich habe von den sumpfigen Teilen des Internets gehört“

Politische Gegner versuchen daher, Michelle Obama zu diskreditieren. Sie wird in Verschwörungserzählungen mal als Mann, mal als „Trans Woman“ bezeichnet. Der rechtskonservative Podcaster Jason Whitlock etwa behauptete 2023, Michelle Obama wolle ihre wahre Geschlechtsidentität verheimlichen. Auch andere Kommentatoren greifen diese Erzählung auf. Michelle Obama sei als Michael LaVaughn Robinson geboren. Mitunter wird auch die Behauptung in den Raum gestellt, Barack Obama sei homosexuell und deshalb mit einem Mann zusammen.

Michelle Obama griff diese Anschuldigungen schon in ihrem 2018 erschienenen Buch „Becoming“ auf. Darin heißt es: „Ich habe für Fotos mit Leuten gelächelt, die meinen Mann im nationalen Fernsehen mit schrecklichen Namen beschimpfen, aber trotzdem ein gerahmtes Andenken für ihren Kaminsims haben wollen. Ich habe von den sumpfigen Teilen des Internets gehört, die alles über mich infrage stellen, bis hin zu der Frage, ob ich eine Frau oder ein Mann bin.“

Dieses Bild zeigt Barack und Michelle Obama an Weihnachten, vermutlich Anfang der 1990er Jahre. Links das Original, rechts die Fälschung, bei der Michelle abermals maskuliner gemacht wurde. © Screenshot Facebook/Reddit (Montage)US-Wahl: Ersetzt Michelle Obama Joe Biden und wird Präsidentin?

Michelle Obama wird immer wieder als Präsidentschaftskandidatin ins Spiel gebracht. OB sie tatsächlich für die Demokraten zur US-Wahl antritt, ist mehr als fraglich. Die ehemalige First Lady hat in der Vergangenheit konsequent betont, dass sie kein politischer Mensch sei und nie Interesse am Präsidentenamt gehabt habe.

Das hat sie übrigens auch an ihre beiden gemeinsamen Töchter Malia (25) und Natasha (23) weitergeben, wie Vater Barack jüngst bekannt gab. „Michelle hat ihnen so früh eingebläut, dass sie verrückt wären, in die Politik zu gehen“, erklärte der Ex-Präsident laut dem Promi-Portal People bei einer Spendenveranstaltung Ende Juni. „Es wird nie passieren.“ (as)

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