Mette Frederiksen erleidet bei Angriff leichtes Schleudertrauma - der ...

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Politik
Update Angreifer betrunken? Mette Frederiksen erleidet leichtes Schleudertrauma

08.06.2024, 12:54 Uhr Artikel anhören

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Einen Tag nach der Attacke auf die dänische Regierungschefin wird bekannt, dass Mette Frederiksen leicht verletzt wurde. Warum ein 39-Jähriger sie angriff, ist aber weiter unklar. Vor Gericht sagt er, das sei keine Absicht gewesen. Doch vorerst muss er in Haft.

Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ist nach einem Angriff im Krankenhaus untersucht worden. "Der Schlag hat ein leichtes Schleudertrauma verursacht", teilte ihr Büro mit. Sie sei ansonsten in guter Verfassung, aber durch den Vorfall erschüttert. Frederiksens Teilnahme an mehreren Veranstaltungen am Samstag wurde abgesagt.

Ein verdächtiger 39-Jähriger soll derweil vorerst in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, der Politikerin mit der Faust einen Schlag auf den Oberarm versetzt zu haben. Ein Gericht habe nun eine Inhaftierung bis zum 20. Juni angeordnet, meldete die dänische Nachrichtenagentur Ritzau. Der Mann bestreitet seine Schuld. Die Polizei geht derzeit nicht von einem politischen Motiv aus.

Der Mann habe wahrscheinlich unter Drogen- und Alkoholeinfluss gestanden, meldete Ritzau unter Berufung auf die Polizei. Der Verdächtige sei polnischer Staatsbürger und schon länger in Dänemark. Vor Gericht habe er bestritten, etwas gegen Frederiksen zu haben. Sie sei eine "richtig gute Ministerpräsidentin", sagte er nach Angaben von Ritzau während des Gerichtstermins.

Der Richter sei der Ansicht, dass der Verdächtige gewusst habe, wer Frederiksen sei. Es bestehe der begründete Verdacht, dass er Gewalt gegen eine Person des öffentlichen Dienstes verübt habe. Die Polizei teilte auf X mit, ihre Leithypothese sei derzeit nicht, dass der Fall politisch motiviert sei.

Frederiksen war nach Angaben ihres Büros am Freitag von einem Mann auf einem Platz im Zentrum von Kopenhagen geschlagen worden. Nach Angaben eines Augenzeugen wurde sie anschließend von Personenschützern weggebracht. Sie sei in der Lage gewesen zu gehen und es habe keine Anzeichen von äußeren Verletzungen gegeben. Der Mann wurde festgenommen. Weder die Polizei noch das Büro der Ministerpräsidentin haben sich bislang zu den Absichten des Angreifers geäußert oder ob er bewaffnet war.

Gute Wünsche aus ganz Europa

Frederiksen sei von dem Angriff schockiert gewesen, teilte ihr Büro mit. Die 46-Jährige ist auch Chefin der dänischen Sozialdemokraten. In Dänemark findet am Sonntag die Europawahl statt. Im Vorfeld der EU-weit abgehaltenen Wahlen kam es auch in anderen Ländern zu Übergriffen auf Politiker, etwa in Deutschland. Mitte Mai wurde der slowakische Ministerpräsident Robert Fico bei einem Attentat schwer verletzt.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die Nachrichten über den Angriff auf Frederiksen hätten sie schockiert. "Ich verurteile diese verachtenswerte Tat, die allem widerspricht, woran wir in Europa glauben und wofür wir kämpfen. Ich wünsche Ihnen Kraft und Mut - ich weiß, dass Sie von beidem viel haben." Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson betonte: "Ein Angriff auf eine demokratisch gewählte Regierungschefin ist auch ein Angriff auf unsere Demokratie."

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teilte auf der Plattform X mit: "Der Angriff, dessen Ziel die dänische Ministerpräsidentin war, ist untragbar. Ich verurteile diese Tat entschieden und richte Wünsche der schnellen Erholung an Mette Frederiksen." Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erklärte, der Angriff auf Frederiksen sei eine "unerträgliche Gewalttat, die einen Angriff auf das Herz demokratischer Werte darstellt".

Quelle: ntv.de, mli/rts/dpa

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