Isfahan - das Zentrum der iranischen Atomforschung

13 Tage vor
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Mutmaßlicher Angriff auf den Iran Isfahan - das Zentrum der iranischen Atomforschung

Stand: 19.04.2024 11:20 Uhr

Die Universitätsstadt Isfahan gilt als Zentrum der iranischen Kernforschung. Aber auch Drohnen werden dort produziert, die Russland für Angriffe auf die Ukraine nutzt.

1984 begann der Iran mit der Inbetriebnahme des Forschungszentrums in der Nähe der Universitätsstadt Isfahan. Bis dahin hatte Staatsoberhaupt Ajatollah Ruhollah Khomeini die Atomenergie für "unislamisch" erklärt und sämtliche Forschungsarbeiten untersagt. Nach dem Ende des Iran-Irak-Krieges 1988 suchte das Land verstärkt nach ausländischen Partnern.

Inzwischen betreibt der Iran in der Anlage drei kleine von China gelieferte Forschungsreaktoren, die auch zur Produktion von Brennstäben dienen. In den Anlagen von Isfahan kann Uran in das gasförmige Uranhexafluorid umgewandelt werden - ein notwendiger Ausgangsstoff für angereichertes Uran, das zum Bau von Atombomben benötigt wird.

In Isfahan befinden sich außerdem eine große Luftwaffenbasis der Armee und eine Fabrik zum Bau von Drohnen, die auch von der russischen Armee zum Angriff auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine genutzt werden. Montiert werden die Drohnen in mehreren Hangars am Flughafen der Stadt.

In den vergangenen Jahren hat der Iran eine große Drohnen-Produktion aufgebaut. So hat die Iran Aircraft Manufacturing Industrial Company (HESA) hat eine ganze Palette von recht einfachen Kamikazedrohnen bis hin zu modernen Tarnkappendrohnen entwickelt und exportiert die Waffen in zahlreiche Länder. Drohnen kommen verstärkt in militärischen Konflikten weltweit zum Einsatz.

Atomabkommen gescheitert

Die USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland sowie Russland und China hatten 2015 ein Atomabkommen mit dem Iran geschlossen. Es sollte verhindern, dass Teheran Atomwaffen entwickelt. 2018 stiegen die USA unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus. Daraufhin hielt sich auch der Iran schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen. Die Verhandlungen über eine Wiederbelebung des Abkommens blieben seither ergebnislos.

Zuletzt hatte sich der Chef der Internationalen Atombehörde (IAEA), Rafael Grossi, besorgt angesichts einer deutlich gestiegenen Menge an angereichertem Uran geäußert, über das der Iran verfügt. Grossi rief den Iran dazu auf, bei der Überwachung des iranischen Atomprogramms durch seine Organisation wieder "vollständig zu kooperieren".

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