Iran-Israel-News: Gegenschlag Israels im Fokus - Netanjahus ...

16 Tage vor
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Stand: 15.04.2024, 15:14 Uhr

Von: Bedrettin Bölükbasi, Franziska Schwarz

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Iran Israel Angriff - Figure 1
Foto Frankfurter Rundschau

Der Iran hat erstmals seinen erklärten Feind Israel direkt angegriffen. International wird ein Gegenschlag gefürchtet. Der News-Ticker zum Nahost-Konflikt.

Das Wichtigste in diesem News-Ticker
Diskussion über Israels Reaktion nach Iran-Angriff - Das Kriegskabinett rund um Netanjahu führt eine „hitzige Debatte“ über einen möglichen Gegenschlag.Bundesregierung bestellt iranischen Botschafter ein - Die Bundeswehr hat bei der Abwehr der iranischen Angriffe geholfenUSA und Israel arbeiteten bei Abwehr mit arabischen Ländern - Saudi-Arabien und die Emirate unterstützten Israel gegen den IranIsraels Kriegskabinett will über Antwort an Iran beraten - Das Kabinett ist offenbar entschlossen zum GegenschlagGroßbritannien fordert Israel zu Verzicht auf Gegenschlag auf - „Wir drängen darauf, dass sie nicht eskalieren.“Ex-CIA-Direktor spekuliert auf „verdeckte“ Reaktion Israels - „Sie können eine ganze Reihe von Aktionen durchführen.“Nahost-Krieg: Die Lage an der Front - Karten zeigen, wie sich die Situation im Gazastreifen entwickelt.

Update vom 15. April, 15.12 Uhr: Dass der Iran ein Atomprogramm führt, sorgt den Westen schon seit Jahren. Nach dem Angriff auf Israel stellt sich mehr denn je Frage, ob Teheran bereits in Besitz von Atomwaffen sein könnte. Zwar beteuerte der Iran immer wieder, nicht an einer Atombombe zu bauen, jedoch schenkt Experte Ulrich Schlie diesen Aussagen keinen Glauben: „Der Iran steht, nach allem, was wir wissen, unmittelbar vor der Bombe“, so der Professor für Sicherheits- und Strategieforschung am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie an der Universität Bonn im Gespräch mit IPPEN.MEDIA.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Reaktion Jordans, dem jüdischen Staat Israel bei der Raketenabwehr zu helfen, bezeichnete Schlie indes als „bemerkenswert“. Sie zeige, „wie sehr ein Flächenbrand gefürchtet wird“. Schlie verwies auch diplomatische Deutungsspiele: „Wenn jetzt der Luftraum wieder freigegeben wird, soll dies auch als Signal der Entspannung gewertet werden.“

Diskussion über Israels Reaktion nach Iran-Angriff

Update vom 15. April, 14.10 Uhr: Das israelische Kriegskabinett befindet sich offenbar in schwierigen Diskussionen über eine Antwort auf den Angriff des Iran. Unter Berufung auf zwei israelische Beamte berichtete der US-Sender CNN von einer „hitzigen Debatte“ darüber, wie und wann man auf den Angriff antworten solle.

Benny Gantz, ein Schlüsselmitglied des Kabinetts und Oppositionspolitiker, fordere jedenfalls eine schnelle Antwort. Seine Befürchtung: Je mehr Zeit man verliert, desto schwieriger wird es sein, internationale Rückendeckung für einen Gegenschlag zu sichern. Bereits jetzt rufen mehrere Länder, darunter auch die USA, zur Deeskalation auf. Einige Mitglieder des rechten Flügels der israelischen Regierung wie etwa Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir fordern eine schwere, militärische Antwort auf iranischem Boden.

Die israelischen Beamten sagten dem US-Sender CNN, eine der militärischen Optionen sei ein Angriff auf eine iranische Einrichtung ohne menschliche Opfer. So will man offensichtlich eine Botschaft senden, aber gleichzeitig keinen neuen Pfad der Eskalation öffnen. Israelischen Medienberichten zufolge werden auch diplomatische Konsequenzen in Betracht gezogen.

Eine iranische Rakete wird auf Israel abgefeuert. © TelegramBundesregierung bestellt iranischen Botschafter ein

Update vom 15. April, 13.20 Uhr: Die Bundesregierung hat den iranischen Botschafter in Berlin wegen der Angriffe auf Israel einbestellt. Das teilt ein Sprecher des Auswärtigen Amts mit. Das Gespräch finde „zur Stunde“ statt.

Indes wurde bekannt: Die Bundeswehr hat bei der Abwehr der iranischen Angriffe auf Israel drei französische Kampf-Jets aufgetankt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigt in Berlin entsprechende Informationen des Spiegels. Die Tankvorgänge seien im Rahmen des mandatierten Einsatzes „Inherent Resolve“ erfolgt und mandatskonform gewesen, betont der Sprecher. Der internationale Einsatz „Inherent Resolve“ dient dem Kampf gegen die radikal-islamische Organisation Islamischer Staat vor allem im Irak. Die Bundeswehr ist an dem Einsatz beteiligt.

Vor Angriff auf Israel: Hat der Iran die USA zuvor benachrichtigt?

Update vom 15. April, 12.40 Uhr: Hat der Iran die USA vor dem Angriff auf Israel benachrichtigt? Diese Frage ist weiterhin Gegenstand von Debatten. Ein iranischer Beamter sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, Teheran habe Washington über diplomatische Kanäle wie etwa die Türkei, Katar oder die Schweiz darüber aufgeklärt, wann der Angriff stattfinden werde. Ein hochrangiger US-Beamter sagte im Gegenzug, dies sei nicht wahr. Der Iran habe weder mitgeteilt, wann der Angriff stattfinden werde, noch über die Ziele aufgeklärt. Die Erklärung des US-Beamten: Da der Schaden in Israel sehr gering ist, wolle der Iran jetzt zurückrudern und behaupte daher, wichtige Informationen ohnehin im Voraus mitgeteilt zu haben.

USA und Israel arbeiteten bei Abwehr mit arabischen Ländern

Update vom 15. April, 12.05 Uhr: Die israelische Armee hat gemeinsam mit Verbündeten wie die USA und Großbritannien 99 Prozent aller Drohnen und Raketen, die aus dem Iran abgefeuert wurden, abgeschossen. Gegenüber der US-Zeitung Wall Street Journal teilten US-Beamte nun mit, dass dies auch dank der Zusammenarbeit mit arabischen Ländern wie Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emirate geglückt ist.

Demnach haben die zwei Länder iranische Angriffspläne in die Hände bekommen und an die USA geschickt, ihren Luftraum für Kampfflugzeuge geöffnet, Radardaten bereitgestellt und teils sogar mit ihren eigenen Soldaten ausgeholfen. Die USA würden sich seit Jahren bemühen, einen umfassenden Luftabwehrschirm im Nahen Osten in Zusammenarbeit mit arabischen Verbündeten zu schaffen, erklärten die Beamten.

Russland äußert sich nach Iran-Angriff auf Israel: „Äußerst besorgt über die Eskalation“

Update vom 15. April, 11.40 Uhr: Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat Russland alle Staaten der Region zur „Zurückhaltung“ aufgerufen. „Wir sind äußerst besorgt über die Eskalation der Spannungen in der Region und rufen alle Länder in der Region auf, Zurückhaltung zu üben. Eine weitere Eskalation ist in niemandes Interesse“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag vor Journalisten.

Israels Kriegskabinett will über Antwort an Iran beraten

Update vom 15. April, 11.25 Uhr: Das israelische Kriegskabinett soll Regierungskreisen zufolge am Nachmittag erneut über das weitere Vorgehen nach dem iranischen Angriff beraten. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe für 13.00 Uhr (14.00 Uhr Ortszeit) eine weitere Sitzung einberufen, sagt ein Regierungsvertreter.

Das Kriegskabinett, dem neben Netanjahu, auch Verteidigungsminister Joaw Gallant, Ex-Verteidigungsminister Benny Gantz und mehrere Berater angehören, hatte bereits am Sonntagabend beraten. Allerdings war das Treffen ohne eine Entscheidung, wie man auf den iranischen Angriff antworten soll, zu Ende gegangen. Der US-Sender CNN berichtete, dass das Kriegskabinett zum Gegenschlag entschlossen sei. Die Zeit und der Umfang müssten jedoch noch festgelegt werden. Demnach wurde das israelische Militär damit beauftragt, alle Optionen für eine Antwort auf den Angriff auf den Tisch zu legen.

Israel äußert sich nach Angriffen des Iran: „Rote Linie überschritten“

Erstmeldung vom 15. April: Tel Aviv – Der Iran hat erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik seinen erklärten Erzfeind Israel direkt angegriffen. Nun behält sich der jüdische Staat eine militärische Reaktion vor. Der Iran habe „jede rote Linie überschritten“, sagte Israels Vertreter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan. Sein Land habe nun wiederum das Recht, Vergeltung zu üben.

Großbritannien fordert Israel zu Verzicht auf Gegenschlag auf

Der britische Außenminister David Cameron hat Israel indes aufgefordert, auf Vergeltungsmaßnahmen zu verzichten. Das Vorgehen der Teheraner Führung sei ein fast völliger Fehlschlag gewesen und man solle sich weiterhin auf die Vereinbarung einer Waffenruhe im Gazastreifen konzentrieren.

Angriff auf Israel: US-Militär fängt bei Attacke des Iran mehr als 80 Drohnen ab

Das US-Militär hatte nach eigenen Angaben mit Unterstützung von Zerstörern des US European Command am Samstag und Sonntag mehr als 80 Drohnen und mindestens sechs ballistische Raketen mit Ziel Israel abgefangen und zerstört. Die Geschosse seien vom Iran und Jemen aus abgefeuert worden, teilt das US Central Command (Centcom) auf X mit. „Centcom ist weiterhin bereit, Israels Verteidigung gegen diese gefährlichen Aktionen des Irans zu unterstützen.“

Der Angriff mit mehr als 300 Drohnen und Raketen, die größtenteils aus dem Iran abgefeuert wurden, hat nur geringen Schaden angerichtet. Die meisten Geschosse wurden von Israels Abwehrsystem „Iron Dome“ und mit Hilfe der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Jordaniens abgefangen.

Ex-CIA-Direktor spekuliert auf „verdeckte“ Reaktion Israels

Der ehemalige CIA-Direktor und Ex-General David Petraeus teilte seine Einschätzungen zu der Eskalation mit CNN. „Das ist eine sehr große Sache“, sagte er dem US-Sender. Er war der Meinung, Israel könne nun „eine ganze Reihe von Aktionen durchführen, die nicht unbedingt alle offen erfolgen müssen“. So könnte das Land etwa im Cyberspace auch „verdeckt“ gegen den Iran vorgehen.

Nahost-Krieg: Die Lage an der Front

(Redaktion mit Nachrichtenagenturmaterial)

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