Hertha gibt den Sieg in der Nachspielzeit aus der Hand

1 Mär 2024
2:2 gegen den Tabellenzweiten Kiel - Hertha gibt den Sieg in der Nachspielzeit aus der Hand

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Hertha - Figure 1
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Audio: rbb24 Inforadio | 01.02.2024 | Guido Ringel | Bild: imago images/Andreas Gora

Lange Zeit sah es so aus, als könne Hertha BSC den Abstand auf den Tabellenzweiten Holstein Kiel auf sechs Punkte verkürzen. Doch ein Strafstoß in der nahezu letzten Minute machte den Heimsieg zunichte.

Kiels Ausgleich fällt nach Videobeweis in der achten Minute der Nachspielzeit Hertha mit der jüngsten Startelf der Saison Haris Tabakovic zum fünften Mal mit mehr als einem Tor Statt sechs weiterhin neun Punkte Rückstand auf Kiel

Zum Auftakt des 24. Spieltags der zweiten Fußball-Bundesliga hat Hertha BSC vor rund 47.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion gegen Holstein Kiel ein 2:2 (2:0) erreicht. Beide Tore für das Team von Trainer Pal Dardai erzielte Stürmer Haris Tabakovic (17. und 45. Minute). Für die Gäste trafen Finn Porath (81.) und Timo Becker (90. +8). Nach dem Heimerfolg verbleiben die Berliner zwar auf Rang acht der Tabelle, mit nun sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz drei.

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2. Fußball-Bundesliga - Hertha könnte mit Sieg gegen Holstein Kiel noch einmal träumen

Bei Hertha BSC ist der Bundesliga-Aufstieg kein Muss, aber ein Traum. Am Freitagabend treffen die Berliner auf Holstein Kiel. Ein Sieg über den Tabellenzweiten würde Hertha auf sechs Punkte heranbringen.

Tabakovic nimmt Gast-Geschenk an

Die jüngste Hertha-Startelf dieser Zweitliga-Saison begann mit viel Tempo und hatte gleich in der ersten Spielminute einen ersten Abschluss zu verzeichnen. Die Volley-Abnahme von Flügelstürmer Fabian Reese ging jedoch ein gutes Stück neben das Tor. Das Tempo blieb hoch, Chancen jedoch waren in der Folge Mangelware. Kiel, das beste Auswärtsteam der Liga, bestimmte das Geschehen. Hertha hingegen lauerte auf Umschaltmomente und griff erst ab der Mittellinie an.

Dass die Gastgeber in der 17. Minute durch Haris Tabakovic in Führung gingen, hatte jedoch wenig mit Taktik und viel mit Philipp Sander zu tun. Der Kieler Kapitän spielte den Ball nach eigenem Einwurf vollkommen unnötig in die Füße des Hertha-Stürmers, der nur noch an Holsteins Schlussmann Timon Weiner vorbei zu gehen brauchte, um aus wenigen Metern zum 1:0 einzuschieben. In der Folge kombinierten sich die Kieler immer wieder gut zwischen die eng stehenden Ketten der Berliner. Doch entweder fehlte den Norddeutschen bei Distanzschüssen die Präzision oder aber die Herthaner bekamen im entscheidenden Moment doch noch ein Abwehr-Bein dazwischen.

Hertha - Figure 2
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Quasi mit dem Halbzeitpfiff und der ersten, herausgespielten Torchance des Abends erzielte erneut Tabakovic das 2:0 für die Hertha. Nach schöner Halbfeldflanke von der linken Seite durch Palko Dardai scheiterte der Schweizer zunächst aus rund elf Metern mit einer Volleyabnahme an Kiels Torhüter. Den folgenden Abpraller aus fünf Metern jedoch versenkte Tabakovic zu seinem 13. Saisontor.

Kenny an die Latte

Die zweite Halbzeit schließlich zeigte ein unverändertes Bild. Kiel bestimmte das Spielgeschehen, hatte deutlich mehr Ballbesitz aber kaum klare Torchancen. Hertha lauerte auf Umschalt-Momente, kam dabei aber nicht über Ansätze hinaus. Insbesondere der erst 18-jährige Startelf-Debütant Ibrahim Maza wusste dabei allerdings immer wieder mit gelungenen Einzelaktionen zu überzeugen. Die beste Chance auf einen weiteren Treffer bot sich zunächst durch einen Freistoß von Rechtsverteidiger Jonjoe Kenny. Der Freistoß des Engländers aus rund 30 Metern flatterte jedoch nur an die Latte (59.).

In der Folge war es zweimal Fabian Reese, der nach Solo-Läufen im Umschaltspiel die Vorentscheidung verpasste. Sowohl in der 67. als auch in der 70. Minute warn die Abschlüsse des Ex-Kielers jeweils zu unpräzise. In der 79. Minute scheiterte der eingewechselte Jeremy Dudziak nach schönem Dribbling mit einem zu mittigem Abschluss aus elf Metern. Im Gegenzug dann war es eben jener Dudziak, der einen Distanzschuss von Finn Porath unhaltbar für Berlins Torhüter Tjark Ernst zum 1:2 für Kiel abfälschte und die Partie noch einmal spannend machte.

Anschließend hielten die Berliner der Schlussoffensive der Gäste stand, ehe Linus Gechter in der Nachspielzeit bei einem Klärungsversuch den Fuß von Kiels Patrick Erras traf und Schiedsrichter Dankert nach Videobeweis auf Strafstoß entschied. Den fälligen Elfmeter verwandelte Becker sicher zum Endstand.

Stimmen zum Spiel

Pal Dardai: "Ich glaube die Referees haben einen guten Job gemacht heute. Daran liegt es nicht. Wir müssen ein drittes, viertes, fünftes Tor schießen. Wir hatten genug Umschaltsituationen gehabt. Die Spieler, die reingekommen sind, haben nicht die Qualität der Startelf. Das müssen wir akzeptieren."

Haris Tabakovic: "Das ist extrem bitter und nicht das erste Mal in der Saison, dass wir am Ende Punkte liegen lassen. (...) Ich bin sehr, sehr dankbar, dass das Knie hält. Am Ende bin ich glücklich über jedes Tor, das ich erziele. Aber es tut sehr weh, dass wir nicht die Punkte mitnehmen, dass wir diese Kontermöglichkeiten, die wir hatten, dass wir die nicht zu Ende gespielt haben. Dann ist es immer ein Kampf. Am Ende sind wir dumm."

Fabian Reese: "Fühlt sich an wie eine Niederlage. Wir hatten die Chancen, das 3:0 zu machen. Wir hatten Riesen-Räume und sie nicht genutzt. (...) Wir haben in der Halbzeit gesagt, ein 2:0 ist ein trügerisches Ergebnis. (...) Der letzte Pass fehlte, die letzte Überzeugung fehlte und hinten der letzte Schritt."

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Sendung: rbb24, 01.03.2024, 22 Uhr

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