Streitpunkt Amateur-Fußball: Was wird getan gegen ...

22 Nov 2023
Fußball
Wie sollen Schiedsrichter konkret geschützt werden?

Die gelbe oder orangefarbene Weste wirkt auf den ersten Blick wie ein Alibi-Kleidchen, sie ist aber wichtig, erklärt Dr. Thaya Vester. Sie signalisiert dem Schiedsrichter sofort, wo er Hilfe bekommt. Auch, wenn es darum geht, zunächst nur Schreihälse zu beruhigen.

Thüringer Fußballverband schult Ordner

Ein bisschen Begleitschutz auf dem Weg in die Kabine ist mitunter auch gefragt. Der Thüringer Fußballverband schult aktuell die Ordner, da geht es um Deeskalationsstrategien, wie man Rudel auflöst und auch rechtliche Fragen spielen eine Rolle. Stichworte Hausrecht und Rauswurf.

Weil auch bei Nachwuchsspielen mittlerweile eine Ordnerpflicht herrscht und das nicht mehr nur auf dem Papier, steigt der Bedarf an Ehrenamtlichen in den Vereinen. Die müssen nun geschickt versuchen, den Fokus von der Backschürze auf die Warnweste zu lenken. Denn bei Lichte betrachtet tritt das Problem im Nachwuchsbereich ja nur auf, weil die Eltern da sind. Wenn die dann auch gleich noch zur Lösung beitragen können, ist auch ihren eigenen Kindern geholfen. Doch nicht jeder bringt die besten Voraussetzungen mit.

Es gibt durchaus ein paar Anforderungen, die man erfüllen sollte. Dazu gehört unter anderem, dass sie nüchtern sein müssen, so traurig es ist.

Soll heißen: Ein Ordner oder eine Ordnerin sollte auch weder Bier- noch Sektflasche in der Hand haben. Was direkt zu der Frage führt, ob die fröhlichen Stammtische am Spielfeldrand oder die Kippe in der Hand wirklich das optimale Rahmenprogramm für ein Kinderfußballspiel sind.

Müsste man nicht auch die Eltern schulen?

Man müsste und man macht es auch. Mitunter stellt sich nämlich die Frage, wer eigentlich wen erzieht. Wenn sich Kinder zu wehren beginnen, wegen der verbalen Einwürfe vom Spielfeldrand, ist der Punkt gekommen, vielleicht einfach mal die Klappe zu halten.

Mit kleinen grünen Kärtchen, überreicht durch die Kinder, und analogen Plakaten an den Sportplätzen wollen DFB und Thüringer Fußballverband auf die Grundregeln aufmerksam machen. Die Vorstellung der Idee mit den Karten war übrigens bereits 2018. Es gibt sie in sechs Sprachen mit fünf leicht verständlichen Bitten.

Danken statt Zanken.Vergnügen statt Rügen.Loben statt Toben.Erlebnis statt Ergebnis.Vorbild statt Fuchsteufelswild.

Wer sich in auch nur einem Punkt wiedererkennt, muss doch zugeben, dass die Karte schon direkt was gebracht hat.

Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten
Die beliebtesten Nachrichten der Woche