Dani Alves zu viereinhalb Jahren Haftstrafe verurteilt

22 Feb 2024

Das Urteil im Fall Dani Alves ist gefallen. Der ehemalige Profi des FC Barcelona erhielt eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren wegen sexueller Aggression.

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Foto kicker

Dani Alves am 5. Februar vor Gericht. IMAGO/Agencia EFE

Am Donnerstag wurde das Urteil vom Gericht der Sektion 12 der Audiencia de Barcelona bekanntgegeben. Der Prozess hatte nach drei langen Verhandlungstagen am 7. Februar geendet, 15 Tage später steht nun das Urteil fest. Dani Alves erhielt neben der Haftstrafe weitere fünf Jahre auf Bewährung, muss sich neun Jahre und sechs Monate von dem Opfer fernhalten und 150.000 Euro Schadensersatz zahlen.

Dani Alves befindet sich bereits sei dem 20. Januar 2023 in Untersuchungshaft. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Brasilianer in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 2022 in einem privaten Raum eines Nachtclubs in Barcelona eine Frau sexuell genötigt hat. Der ehemalige Profi hatte zunächst jeden sexuellen Kontakt bestritten und später behauptet, dass die Beziehungen einvernehmlich waren. Die Anklägerin blieb bei ihrer Aussage.

Die Staatsanwaltschaft hatte für den 40-Jährigen neun Jahre Haft gefordert, die Privatanklägerin das Maximum von zwölf Jahren. Die Verteidigung beantragte zunächst einen Freispruch und dann eine Strafminderung, die mit dem hohen Alkoholkonsum von Alves in der Tatnacht begründet wurde. Alves' Frau hatte vor Gericht ausgesagt, dass ihr Ehemann sehr betrunken nach Hause gekommen sei.

Mehrere Berufungsoptionen für Alves

Ganz abgeschlossen ist der Fall aber noch nicht. Nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von Barcelona kann die Verteidigung noch Berufung beim Obersten Gerichtshof von Katalonien einlegen und anschließend auch noch beim Obersten Gerichtshof Spaniens. Eine vorläufige Freilassung wurde bisher vom Gericht systematisch abgelehnt, da ein hohes Risiko bestehe, dass der Spieler mithilfe seines Vermögens untertaucht. Zudem existiert kein Auslieferungsvertrag mit seinem Heimatland Brasilien.

Laut Marca waren für die drei Sitzungen des Gerichts in Barcelona mehr als 270 Journalisten akkreditiert und konnten den Prozess über eine geschlossene Fernsehanlage mitverfolgen. Mehr als zwei Dutzend Zeugen und Sachverständige wurden gehört. Sowohl zwei Begleiterinnen der jungen Frau als auch Polizisten, Ärzte und Mitarbeiter des Nachtclubs sagten aus, die junge Frau habe nach dem Vorfall "unter Schock" gestanden.

In Spanien gilt seit Mai 2022 der Grundsatz "Solo Si es Si", also "Nur ein Ja ist ein Ja". Nur ein klares Einverständnis beider Seiten legalisiert sexuellen Kontakt, alles andere ist Vergewaltigung.

las

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