Vermisstenfall Arian: Landwirt findet Leichnam auf Feld

4 Tage vor
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Stand: 26.06.2024, 18:32 Uhr

Von: Michael Krüger

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Ein Landwirt hat die Leiche eines Kindes auf einer Wiese im Kreis Stade entdeckt. Es ist zu befürchten, dass es sich um den vermissten Arian aus Bremervörde handelt.

Update um 12.11 Uhr:

Bremervörde - Die kriminaltechnische Untersuchung am Fundort der Kinderleiche ist mittlerweile abgeschlossen, berichtet die Polizei am Mittag. Der Leichnam sei während Mäharbeiten aufgefunden worden, jedoch wurde der unmittelbare Liegebereich ausgespart. Der Sohn des Landwirts, berichtet dieser in einem Video auf Bild.de, habe bereits am Sonntag eine Auffälligkeit bemerkt. Ein Mitarbeiter sei dann am Montag vor Ort gewesen und habe den Landwirt informiert. Dem Mitarbeiter sei klar gewesen, dass dort „etwas nicht stimme“. Der Landwirt habe dann die Polizei informiert. An der Leiche habe er das markante gelbe T-Shirt von Arian erkannt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Genauere Informationen werden nach Abschluss der gerichtsmedizinischen Untersuchung in Absprache mit der Ermittlungsgruppe Arian und der zuständigen Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, so die Polizei.

Die Meldung am Dienstagmorgen:

Bremervörde – Ein Landwirt hat am Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr bei Mäharbeiten auf einer Wiese im Bereich Behrste in der Gemeinde Estorf im Landkreis Stade den Leichnam eines Kindes gefunden. Die Polizei wartet zwar noch auf das rechtsmedizinische Gutachten, das im Laufe der Woche kommen soll, aber es ist zu befürchten, dass es sich um den vermissten Arian aus Bremervörde-Elm handelt. Der Leichnam wurde rund 300 Meter vom Gemeindeverbindungsweg Eikhof gefunden, heißt es. Zum Zeitpunkt der Verschwinden Arians war es sehr kalt und feucht nachts.  Der Fundort liegt rund 300 bis 500 Meter vom Fluss Oste und nur wenige Kilometer vom Wohnort des Jungen entfernt. „Die Ermittlungsgruppe Arian hält einen Zusammenhang mit dem seit April verschwundenen sechsjährigen Arian aus Elm bei Bremervörde für wahrscheinlich“, so der offizielle Polizei-Wortlaut.

Leichnam eines Kindes gefunden: Es könnte sich um den vermissten Arian handeln

Arian war am Abend des 22. April spurlos aus seinem Elternhaus verschwunden, während eines Fernsehabends mit der Familie soll er selbstständig sein Zuhause verlassen haben. Überwachungskameras zeigten den autistischen Jungen gut gelaunt in Richtung eines Rapsfeldes laufen - ganz in der Nähe seines Wohnhauses. Seitdem fehlte jede Spur von dem Sechsjährigen und stellte die Beteiligten vor ein Rätsel. Rund eine Woche lang hatten Einsatzkräfte und Helfer Tag und Nacht nach ihm gesucht. Bis zu 1.200 Menschen waren an der größten jemals in Deutschland gestarteten Suchaktion beteiligt. Spürhunde, Drohnen, Taucher, Helikopter und sogar ein Tornado der Bundeswehr kamen zum Einsatz - ohne den gewünschten Erfolg. Auch der Bereich, in dem jetzt der Leichnam gefunden wurde, war damals Teil des Suchgebiets.

Vermisster Arian: Polizei plant erneut Suchaktion

Das Ergebnis der Rechtsmedizin steht noch aus. Aber es ist zu befürchten, dass es sich bei der Kinderleiche um den vermissten Arian handelt. © Bodo Marks/dpaSuchaktionen nach dem vermissten Arian: Unglück galt stets als am wahrscheinlichsten

Drei Wochen nach dem Verschwinden gab es noch einmal eine große Suchaktion vor allem entlang des Flusslaufs der Oste bis zur Mündung in die Elbe, allerdings auch ohne Erfolg. Es wurden auch Aufträge an Experten von außen vergeben und die Ermittler bedienten sich der Expertise von Kollegen, perfekte Analysten von Daten zum Beispiel. „Es wäre grob fahrlässig, nicht Rücksprache zu halten mit Leuten, die aus Erfahrung sprechen können“, berichtete erst in der vergangene Woche Mark Müller, Leiter der fünfköpfigen Ermittlungsgruppe Arian, die weiterhin Hunderten Hinweisen nachging. So erläuterte ein Rechtsmediziner, dass ein Ertrunkener nach etwa drei Wochen wieder aufsteigen müsste - abhängig von der Außen- und Wassertemperatur. „Deshalb haben wir dann erneut mit Tauchern, Booten und Drohnen die Oste abgesucht“, erklärte der Zevener Polizeihauptkommissar.

Es gab zahlreiche Vermutungen, was mit Arian passiert sein könnte, die Polizei hatte stets betont, nichts auszuschließen. Allerdings schien die Hypothese eines Unglücks stets die wahrscheinlichste. An der Oste waren Fußspuren gefunden worden, des wegen galt es am wahrscheinlichsten, dass die autistische Junge ertrunken ist.

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