Arian gefunden? DNA-Abgleich soll Identität von Kinderleiche klären

7 Tage vor

Stand: 25.06.2024 16:20 Uhr

Bei der auf einer Wiese im Landkreis Stade gefundenen Kinderleiche könnte es sich um Arian handeln. Ein DNA-Abgleich soll nun die Identität bestimmen. Die Polizei will derweil die eigenen Suchmaßnahmen rekonstruieren.

"Die 'Ermittlungsgruppe Arian' geht mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich um den vermissten sechsjährigen Arian aus Elm bei Bremervörde handelt", sagte Sara Mehnen, Sprecherin der Polizei Rotenburg dem NDR Niedersachsen. Gewissheit gebe es aber erst, wenn die Ergebnisse des DNA-Abgleichs vorliegen. Der Leichnam soll nun in der Rechtsmedizin in Hamburg untersucht werden, um die Identität zu klären. Mit einem Ergebnis ist laut Polizei erst Ende der Woche zu rechnen. Dann wollen die Beamten in Absprache mit der Staatsanwaltschaft genauere Informationen bekannt geben.

Landwirt äußert sich bestürzt über Leichenfund

Ein Landwirt hatte den leblosen Körper laut Polizei am Montagnachmittag beim Mähen im wenige Kilometer entfernten Behrste-Estorf (Landkreis Stade) auf einer Wiese gefunden. Der Fundort der Kinderleiche liege im Gebiet der damaligen Suche nach Arian, so die Polizei weiter. Der Landwirt selbst versteht nach eigenen Angaben nicht, warum die Einsatzkräfte die Leiche nicht gefunden haben. "Die sind da überall gewesen", sagte der 54-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Die Suche in dem Bereich und welche Kräfte wann daran beteiligt waren, sei dokumentiert worden, sagte Sprecherin Mehnen dem NDR Niedersachsen. Die Polizei arbeite nun daran zu rekonstruieren, warum die Leiche bei den Suchmaßnahmen in diesem Gebiet nicht entdeckt wurde.

"Ermittlungsgruppe Arian" untersuchte Fundort

Mitarbeitende der "Ermittlungsgruppe Arian" und die Tatortgruppe der Polizeiinspektion Stade haben den Fundort der Leiche kriminaltechnisch untersucht. Das habe bis spät in die Nacht gedauert, sagte ein Polizeisprecher dem NDR Niedersachsen. Die Arbeiten vor Ort seien mittlerweile abgeschlossen, hieß es am späten Vormittag. Auch die Kinderleiche wurde vor Ort untersucht. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gebe es keine Hinweise auf Fremdverschulden, sagte Polizeisprecherin Mehnen. Woran die Polizei das festmacht, sagte sie nicht.

Mitte Mai wurde zuletzt nach Arian gesucht

Arian war am 22. April aus seinem Elternhaus in Bremervörde-Elm verschwunden. Rund eine Woche hatten Einsatzkräfte sowie Helferinnen und Helfer Tag und Nacht nach dem Jungen gesucht. Zeitweise waren bis zu 1.200 Menschen beteiligt. Polizeisprecher van der Werp hatte Mitte Juni gesagt, es handelte sich um eine der größten jemals in Deutschland durchgeführten Suchaktionen. Dann stellte die Polizei die groß angelegte Suche ein. Seitdem wertet die "Ermittlungsgruppe Arian" Hinweise und Spuren aus. Zuletzt wurde Mitte Mai noch einmal für zwei Tage nach Arian gesucht.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 25.06.2024 | 15:00 Uhr

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