Fußball Vereine Sachsen-Anhalt: Aufregung um HFC und FCM ...

13 Jan 2024
Fussball
Kein Halt vor einer Kirchentür

Beklebt werden Strommasten, Wartehäuschen, Elektrokästen, Verkehrs- und Ortseingangsschilder, Dachrinnen, Garagentore, Gartenzäune und wie im vergangenen Jahr in Köthen geschehen auch eine Kirchentür. Uwe Kretschmann, Jugendreferent der Landeskirche Anhalt, sagt: "Den Tätern sind selbst Gotteshäuser nicht heilig." Auch Köthens Pfarrer Martin Olejnicki äußert sich dazu: "Ich meine, die Graffitis kennt man in der Stadt. Aber das an der Kirche war eine neue Qualität. Das hat uns schon enttäuscht."

Das Entfernen kostet Kommunen Geld

Köthens Bürgermeisterin Christina Buchheim (Die Linke) sagt, das sei ein großes Problem in der Stadt. Es habe auch bisher nichts gebracht, sich mit der Fan-Hilfe der Vereine in Verbindung zu setzen, um zu sensibilisieren, wie groß der Beseitigungsaufwand für die Kommunen ist, und um ins Gespräch zu kommen. Buchheim sagt, es gehe auch darum, für ein schönes Stadtbild zu sorgen.

Ohne eine Zusage der Fans ist keine Besserung in Sicht. Denn wenn die Stadt aufwändig gereinigt wird, dauert es nur kurze Zeit, bis es wieder beim Alten ist. Großpaschlebens Ortsbürgermeister Gernot Panitz (Die Linke) sagt, vielerorts im Kreis Anhalt-Bitterfeld blieben die Gemeinden auf den Kosten zum Entfernen von Graffiti und Aufklebern sitzen. "Das kostet alles Geld und es ist kein Geld da", so Panitz. Bei der Restaurierung der Kirchentür wurde die Kirche unterstützt. Zumindest die Kirchentür sei vorerst sicher. Das habe der Fan-Club dem Pfarrer versprochen.

Ich meine, die Graffitis kennt man in der Stadt. Aber das an der Kirche war eine neue Qualität. Das hat uns schon enttäuscht.

Täter werden fast nie zur Verantwortung gezogen

Die Ermittler tun sich schwer. Gefasst werden Täter fast nie, heißt es dazu von der Dessauer Polizeiinspektion. So aber kann es nicht weitergehen, sagt Uwe Kretschmann. Der Jugendreferent schlägt vor, dass die Reinigungskosten auch dem Verein auferlegt werden müssen. Der müsse das dann an seine Kunden bzw. Fans weitergeben. Dass man zu seinem Verein steht, kann man laut Kretschamnn auch woanders zeigen. Und Köthens Pfarrer bittet darum, entweder einzuschreiten oder auch die Polizei zu rufen, wenn man so etwas beobachtet.

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