Gladbach-Stuttgart 1:3: Doppelter Demirovic bremst pressende ...

Erst abgemeldet, dann erfolgreich: Ermedin Demirovic traf gegen Gladbach doppelt. IMAGO/Eibner

Am 80. Geburtstag von Günter Netzer war die Stimmung bereits vor dem Anpfiff prächtig im Borussia-Park. Weil auf dem Rasen eine im Vergleich zum 2:0-Erfolg beim VfL Bochum unveränderte Fohlen-Elf direkt gut loslegte, blieb sie das auch weiterhin. Gladbach presste in der von Rekord-Schiedsrichter Felix Brych geleiteten Partie früh und zwang die Gäste aus Stuttgart so immer wieder zu Fehlern. Nübel musste sich schnell gegen Kleindienst strecken (6.).

Der VfB hatte in der Anfangsphase mitunter Probleme mit der Spielweise der Gladbacher, denn auch im letzten Drittel war die Borussia hellwach und immer schnell an den Gegenspielern - Platz gab es für die Stuttgarter Offensive nur selten. Dort stürmte Demirovic im Vergleich zum 3:3 gegen Mainz 05 in vorderster Front, Millot blieb auf der Bank. Außerdem ersetzten Vagnoman und Rieder Stenzel und Führich.

Als die Schwaben das Spiel des Gegners spiegelten und selbst einen Ballgewinn nahe des Strafraums hatten, wurde es direkt gefährlich. Undav scheiterte aber aus spitzem Winkel am gut reagierenden Omlin (16.).

Der VfB schien sich nun besser auf das Spiel der Borussia eingestellt zu haben, der Führungstreffer spielte den Gästen zudem noch in die Karten. Omlin wehrte einen Leweling-Schuss nach vorne ab, Undav staubte reaktionsschnell ab (21.).

Gladbach musste sich nach dem Gegentreffer erst etwas sortieren, fand aber schnell wieder zurück zu druckvollem Angriffsspiel. Nübel verhinderte mit einer Doppelparade gegen Kleindienst und Plea den schnellen Ausgleich (26.), nur um kurz darauf doch geschlagen zu sein. Nach einem Ballgewinn wurde Plea links im Strafraum freigespielt und köpfte zum 1:1 ein (27.).

Beim Torschützen selbst fiel der Jubel aber verhalten aus, denn er krachte mit Nübel zusammen und musste deshalb ausgewechselt werden (29.). Der für ihn gekommene Ngoumou fügte sich nahtlos und fast perfekt ein: Erst wurde sein Schuss gerade noch zur Ecke abgewehrt (30.), dann traf er aus kurzer Distanz die Kugel nicht richtig (32.).

Bis zur Pause blieb die Borussia ihrer Linie treu, was hieß: mutig pressen und in der Defensive den Gästen keinen Platz lassen. Trotz Feldvorteilen sprang aber kein weiterer Treffer heraus.

Nach Wiederbeginn blieb das Duell weiter intensiv, beide Teams wurden schnell vorstellig. Doch weder Honorats Scherenschlag (48.) noch Undavs Distanzversuch (50.) sorgten für richtig Gefahr.

Insgesamt war der Vizemeister aber nun besser im Spiel und setzte den einen oder anderen offensiven Akzent. Trotzdem hatte Stoßstürmer Demirovic einen schweren Stand, tauchte dann aber in Minute 58 entscheidend auf: Nachdem Rieder Netz nahe der Torauslinie düpiert hatte, spitzelte Demirovic die folgende flache Hereingabe ins kurze Eck. Kurz darauf hätte Undav bereits erhöhen können, scheiterte aber an Elvedis Rücken (61.). Nach der folgenden Rieder-Ecke holte Demirovic das Versäumte nach und stellte per Kopf auf 3:1 (61.).

Die Borussia fand in der zweiten Hälfte nicht mehr zurück zum druckvollen Spiel des ersten Durchgangs, auch weil der VfB die Partie nun im Griff hatte und sich defensiv vor allem Chabot immer wieder in zumeist über Ngoumou vorgetragene Vorstöße der Fohlen-Elf warf.

In der Schlussphase hatte der eingewechselte Führich zudem die Chance, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Der Pfosten verhinderte es (81.). Den Borussen gelang kein Comeback, den letzten Versuch setzte Hack in der Nachspielzeit neben das Tor (90.+1).

Die Borussia gastiert am kommenden Wochenende zum Samstagabendspiel (18.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Stuttgart ist am Tag darauf gegen Borussia Dortmund gefordert (17.30 Uhr). Zuvor wartet aber noch ein weiteres Highlight: der Champions-League-Auftakt bei Real Madrid (Dienstag, 21 Uhr).