Spanien steht im EM-Finale – Frankreich verliert frühe Führung

Frankreich verliert frühe Führung Spanien steht im EM-Finale – 16-jähriger Yamal wird jüngster EM-Torschütze

Von Frank Pleyer | 09.07.2024, 22:53 Uhr | Update vor 2 Std.

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Foto noz.de - Neue Osnabrücker Zeitung

In einem packenden Halbfinale hat sich Spaniens Nationalmannschaft gegen Frankreich durchsetzen können und sich somit für das EM-Finale am Sonntag qualifiziert. Für die wohl eindrucksvollste Szene hat der erst 16-jährige Lamine Yamal gesorgt.

Das nennt man Selbstvertrauen. Während andere Trainer um ihre Aufstellung oft bis zuletzt ein großes Geheimnis machen, ging Luis de la Fuente einen anderen Weg. Bereits zwei Stunden vor dem Halbfinale war seine Anfangs-Formation bekannt. Dieses Selbstvertrauen spiegelte seine Mannschaft im EM-Halbfinale auch auf dem Feld wider. Am Ende bejubelten die Spanier nach einem 2:1 (2:1)-Erfolg den Einzug ins Finale am Sonntag (21 Uhr), während die französische Star-Truppe um Kylian Mbappé wie auch schon 2021 vorzeitig abreisen muss.

Frankreich nutzt gleich erste Torchance für Führungstreffer

Die Spanier hätten schon nach kurzer Zeit vorne liegen müssen. Sie hatten gleich eine Riesenchance. Youngster Lamine Yamal flankte maßgenau auf Fabian, der aus vier Metern das Leder per Kopf über das Tor setzte (5.). Eine frühe Führung hätte Frankreich gezwungen, seine defensive Grundausrichtung aufzugeben. So aber spielte das Team von Trainer Didier Deschamps zunächst weiter auf Konter.

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Der erste gefährliche Angriff ließ die französischen Fans jubeln. „Les Bleus“, die bis zu diesem Spiel noch kein Turnier-Tor aus dem Spiel heraus erzielt hatten, zeigten kurz darauf, dass es der bislang so uninspiriert wirkende Star-Sturm besser kann. Superstar Kylian Mbappé agierte diesmal als Vorbereiter. Seine butterweiche Flanke aus dem Stand vollendete der sträflich freie Ex-Frankfurter Randal Kolo Muani per Kopf zur Führung des Vize-Weltmeisters. Da wirkte die neuformierte spanische Abwehr, bei der die gelb-gesperrten Verteidiger Daniel Carvajal und Robin Le Normand fehlten, reichlich unsortiert (9.).

Kolo Muani bringt per Kopfball sein Team in Führung. Jedoch hält die Führung nicht lange. Foto: IMAGO/ANP

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16-jähriger Yamal schießt sich in die Rekordbücher

Aber die Iberer haben ja noch ihren Wunderknaben. Als Yamal nicht angegriffen wurde, zog der 16-Jährige mit feinem Innenrist-Effet aus knapp 20 Metern ab. Unerreichbar für Torhüter Mike Maignan flog der Ball vom Innenpfosten ins Netz (21.).

Mit einem unhaltbaren Schuss über den Pfosten ins Tor hat sich Spaniens Lamine Yamal ins Rekordbuch als jüngster EM-Torschütze gebracht. Foto: dpa/Sven Hoppe

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Und es kam noch besser für das Team von de la Fuente. Die französische Abwehr brachte wenige Minuten später den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Der Leipziger Dani Olmo jagte das Leder so scharf nach innen, dass Jules Koundés Rettungsversuch im eigenen Tor landete (25.) - 2:1.

Dani Olmo brachte Spanien in Führung. Foto: dpa/Christian Charisius

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Nach dem Rückstand hatte die Furia Roja eiskalt per Doppelschlag das Spiel gedreht. Und ließ, anders als noch im Viertelfinale, als man sich nach der Führung gegen die deutsche Elf zurückzog, diesmal nicht nach beim Versuch, Offensiv-Aktionen zu kreieren. Weil Frankreich nun aufmachen und mehr als in den bisherigen Turnier-Spielen zeigen musste, entwickelte sich in dieser Phase abwechslungsreiche Partie.

Mbappé kaum torgefährlich

Eine Rettungstat von Maignan weit vor dem Tor gegen Nico Williams sorgte nach dem Seitenwechsel für ein erstes Raunen auf den Rängen. Ein Problem bei Frankreich: Mbappé strahlte kaum Torgefahr aus. Sein Versuch in der Endphase, als er nach einem Konter eine gute Schuss-Chance hatte, flog übers Tor, so dass die meisten Angriffe seines Teams lange über die rechte Seite liefen. Zumindest bei einem Flitzer, der mit ihm ein Selfie machen wollte, stand der künftige Real-Stürmer nach wie vor hoch im Kurs (59.). Frankreich drängte, der Ex-Dortmunder Ousmane Dembelé scheiterte aus schwierigem Winkel an Simon (60.).

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Konnte bis auf die Vorlage zum Führungstreffer keine Chance wirklich nutzen: Kylian Mbappé (2. v. l.). Foto: dpa/Christian Charisius

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Die spanische Abwehr hatte sich indes längst gefangen und stand nun sehr kompakt. Wirklich brenzlig wurde es selten, weil Mbappé & Co. die Ideen im Spielaufbau fehlten. Linksverteidiger Theo hatte noch die beste Chance, jagte den Ball aber weit übers Tor (76.). Auf der anderen Seite ging noch weniger. Die spanische Offensive brachte nun bis auf einen Weitschuss von Yamal (81.) kaum noch nennenswerte Entlastungsangriffe zustande. Die anfangs packende Partie verflachte, Yamal war noch der auffälligste Akteur, bevor die Spanier schließlich den Final-Einzug feiern konnten.

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