Attentat in Magdeburg: Das ist über den mutmaßlichen Täter bekannt

3 Stunden vor
Magdeburg

Zu den Motiven gibt es noch keine Erkenntnisse: "Wir kennen noch keine Hintergründe zur Tat, wir ziehen alles in Betracht", sagte eine Polizeisprecherin. Der 50 Jahre alte mutmaßliche Täter wurde noch in der Nacht vernommen. Das Auto, mit dem er in die Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast war, hatte er Behördenangaben zufolge geliehen.

Nach MDR-Informationen soll der mutmaßliche Täter in der saudischen Exil-Community eine durchaus prominente Figur sein und als Ansprechpartner für Asylsuchende, insbesondere Frauen, gegolten haben. Äußerungen, die der Mann bis zuletzt in sozialen Medien getätigt haben soll, liefern Hinweise darauf, dass er sich möglicherweise verfolgt gefühlt haben könnte. Demnach positionierte er sich im Netz extrem islamkritisch und fürchtete eine Islamisierung Deutschlands.

Wie MDR-Recherchen zeigen, ist der mutmaßliche Täter offenbar Unterstützer der AfD. Das zeigen mehrere Posts im sozialen Netzwerk "X", deren Echtheit dem MDR bestätigt wurde und über die am Samstagmorgen auch der "Spiegel" berichtet. Im Sommer teilte er einen Tweet von AfD-Chefin Alice Weidel und schrieb dazu: "Die Linken sind Verrückt. Wir brauchen AFD, um die Polizei vor sich zu schützen." Viele der Posts sind inzwischen gelöscht.

Den Informationen zufolge hatte der Mann vor rund einem Jahr außerdem einen mittlerweile gelöschten Post veröffentlicht, in dem er schrieb, der deutsche Staat verfolge Flüchtlinge aus Saudi-Arabien, um deren Leben zu zerstören. Der mutmaßliche Täter soll in besagtem Post demnach "bald die Rache" angekündigt haben. Das berichtete am Freitagabend auch die Zeitung "Welt".

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