Vor Landtagswahlen: BDI-Chef Russwurm greift Thüringens AfD ...

18 Tage vor
Höcke

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm (61), hat die Äußerungen des thüringischen AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke (52) im Streit mit deutschen Familienunternehmen scharf kritisiert. „Dass jemand, der Ministerpräsident werden möchte, erfolgreichen und standorttreuen mittelständischen Unternehmen wirtschaftlichen Schaden wünscht, belegt die Inkompetenz der Partei in diesem Feld“, sagte Russwurm der Zeitung „Welt“. Er bezeichnete Äußerungen von AfD-Spitzenvertretern dabei generell als „für die Wirtschaft alarmierend“.

„Diese Ausfälle zeigen einmal mehr, dass eine Regierungsbeteiligung der AfD Wirtschaft und Wohlstand in Ostdeutschland massiv schaden würde“, sagte Russwurm. Die Partei stelle sich zu Unrecht als Stimme der mittelständischen Wirtschaft vor Ort dar. „Viele AfD-Forderungen sind auch für kleine Unternehmen und Gewerbetreibende eine echte unternehmerische Bedrohung.“

Höcke hatte am Wochenende bei einem Wahlkampfauftritt in Sömmerda eine Gruppe von Familienunternehmen scharf kritisiert, die eine Kampagne „Made in Germany – Made by Vielfalt“ gestartet hatte. Sie soll sich für demokratische Werte und gegen Populismus und Fremdenfeindlichkeit einsetzen.

Thüringen: 250.000 fehlende Fachkräfte im Jahr 2035

Die Kampagne sei „pure Heuchelei“, sagte Höcke dazu. „Ich hoffe, dass diese Unternehmen in schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen kommen.“ Unternehmen sollten „einfach mal die Klappe halten (...), wenn es um Politik geht“.

Russwurm fürchtete, dass „die aggressive Ausländerfeindlichkeit der AfD das bestehende Problem des Fachkräftemangels in Deutschland zu verschärfen droht“. Prognosen würden von 250.000 fehlenden Fachkräften in Thüringen im Jahr 2035 ausgehen. „Wir brauchen ein weltoffenes Klima und eine Willkommenskultur für ausländische Arbeitskräfte, auf die wir dringend angewiesen sind. Die AfD-Rhetorik sorgt für das Gegenteil.“

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