Frankreich-Wahlen: Das sind die vorläufigen Ergebnisse

4 Tage vor
ruhr24Politik

Stand: 30.06.2024, 20:45 Uhr

Von: Daniele Giustolisi, Florian Forth

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen, Gründerin des Rassemblement National.

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen, Gründerin des Rassemblement National. © IMAGO/Vernier Jean-Bernard/JBV News/ABACA

Die erste Runde der Parlamentswahl in Frankreich wird ausgezählt. Die Beteiligung ist hoch, und es deutet sich ein Vorsprung der Rechten an. 

Paris - In der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich liegt das rechtsnationale Rassemblement National ersten Hochrechnungen zufolge vorne. Es kommt gemeinsam mit seinen Verbündeten auf 34 bis 34,2 Prozent, wie die Sender TF1 und France 2 nach Schließung der Wahllokale berichten.

Frankreich-Wahlen: Das sind die vorläufigen Ergebnisse

Das Mittelager von Präsident Emmanuel Macron landet demnach mit 20,3 bis 21,5 Prozent auf Platz drei hinter dem Linksbündnis Nouveau Front Populaire mit 28,1 bis 29,1 Prozent. Wie viele Sitze die Blöcke in der Nationalversammlung bekommen, wird aber erst in Stichwahlen am 7. Juli entschieden.

Für Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist das Ergebnis eine herbe Niederlage. Er hatte darauf gesetzt, mit der vorgezogenen Neuwahl die relative Mehrheit seiner Mitte-Kräfte im Unterhaus auszubauen. Das scheint nun äußerst unwahrscheinlich. Sollte Prognosen zufolge keines der Lager eine absolute Mehrheit erlangen, stünde Frankreich vor zähen Verhandlungen um eine Koalition.

Marine le Pens Rechtspopulisten in Frankreich vor Wahlgewinn

Erste Prognosen gehen davon aus, dass Marine Le Pens Rechtspopulisten und ihre Verbündeten im Unterhaus mit 230 bis 280 Sitzen stärkste Kraft werden könnten. An der absoluten Mehrheit mit 289 Sitzen könnten sie aber vorbeischrammen.

Auch die Linken könnten zulegen und auf 125 bis 200 Sitze kommen. Macrons Liberalen droht, auf nur noch 60 bis 100 Sitze abzusacken. Genaue Aussagen zur Sitzverteilung sind bisher aber schwierig. Vor der zweiten Wahlrunde können die Parteien noch lokale Bündnisse schmieden, die den Wahlausgang beeinflussen.

Frankreich-Wahlen: Buntes Regierungsbündnis wohl unwahrscheinlich

Ein Zusammenkommen der grundverschiedenen politischen Akteure für ein Regierungsbündnis nach der Wahl ist derzeit nicht absehbar. Ohne klare Mehrheit in der Nationalversammlung würde Frankreich Stillstand drohen. Da die Nationalversammlung die Regierung stürzen kann, braucht diese für ihre Arbeit eine Mehrheit in der Parlamentskammer. Mit DPA-Material

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