Feiertagschaos am Münchner Flughafen: 750 Passagiere ...

15 Stunden vor

Reisende am Flughafen München: »Ungewöhnliches Anreiseverhalten«

Foto: Frank Hoermann / Sven Simon / IMAGO

Bei chaotischen Zuständen am Terminal 2 des Münchner Flughafens haben am Donnerstag rund 750 Menschen ihren Flug verpasst. Bilder von extrem langen Schlangen vor den Sicherheitskontrollen hatten am Tag der Deutschen Einheit für Aufsehen gesorgt, die Rede war von stundenlangen Wartezeiten.

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Flughafenchef: »Ungewöhnliches Anreiseverhalten«

Flughafenchef Jost Lammers sprach nun bei einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag von einem »sehr ungewöhnlichen Anreiseverhalten der Passagiere«. Die Menschen seien teilweise sechs Stunden oder mehr vor Abflug erschienen. Entsprechend habe sich das Aufkommen geballt. Auf die Frage einer Journalistin, warum die Passagiere auf einmal früher anreisten, sagte Lammers, das sei das »Zentrum unserer Analysen«. Dies sei eine Situation, die völlig von dem abweiche, was man aus den vergangenen Jahren kenne.

Nach Angaben der Firma SGM, deren Mitarbeiter im Auftrag der Regierung von Oberbayern die Sicherheitskontrollen durchführen, waren am Donnerstag alle Kontrollstellen in Betrieb. Laut Flughafen hatten an dem Tag rund 47.000 Menschen Flüge vom Terminal 2 gebucht. Dazu zählen aber auch Umsteigepassagiere, die in der Regel nicht durch die Sicherheitskontrollen müssen. An dem Tag habe der Anteil an Passagieren, die durch die Kontrollen müssen, bei rund 55 Prozent gelegen – deutlich mehr als an anderen Tagen.

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Flugzeuge am Münchner Flughafen: Warten auf die Passagiere

Foto: Peter Kneffel / dpa

Flughafenchef Lammers entschuldigte sich für »lange Schlangen und erhebliche Zeitverzögerungen« in den vergangenen Tagen. Um die Situation zu entspannen, werden die Fluggäste der Lufthansa-Tochter Discover Airlines seit Freitagmorgen durch die Sicherheitsschleusen des Terminal 1 geschleust. Zu Spitzenzeiten wolle man zudem Fluggäste, die eigentlich ins Terminal 2 müssen, per Bus zu den Kontrollen im Terminal 1 fahren. Der Flughafen und die Lufthansa appellieren außerdem an Passagiere, nicht früher als drei Stunden vor Abflug zu den Sicherheitskontrollen zu kommen. Flugzeuge der Lufthansa und ihrer Tochtergesellschaften fliegen in München in der Regel vom Terminal 2 ab.

Bayern will schnelle Verbesserungen

Lufthansa-Boss Carsten Spohr hatte München kürzlich als den derzeit schlechtesten Flughafen in Europa bezeichnet . Verspätungen und fehlendes Personal sind an der Tagesordnung.

Die bayerische Staatsregierung drängt auf schnelle Verbesserungen. Man wolle, »dass das abgestellt wird«, heißt es laut Nachrichtenagentur dpa aus Regierungskreisen. Alle Beteiligten seien aufgerufen, das Problem in den Griff zu bekommen. Auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) äußerte sich kritisch. Er könne mit der derzeitigen Performance des Münchner Flughafens überhaupt nicht zufrieden sein, sagte er. München hält 23 Prozent Anteil am Flughafen, die Bundesrepublik hat 26 und der Freistaat Bayern 51 Prozent.

Sowohl Flughafen als auch Lufthansa räumten ein, dass es Probleme gibt. »Wir sind in der Qualität insgesamt an dem Standort noch nicht da, wo wir lange waren«, sagte Jens Ritter, Chef der Lufthansa-Passagiersparte.

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