Fünf Jahre Horst Steffen in Elversberg: "Ist da irgendwas ...

29 Okt 2023

Es geht eigentlich nur aufwärts mit der SV Elversberg, seitdem Horst Steffen dort trainiert. Am Sonntag begeht der 54-Jährige sein Fünfjähriges im Dienst der Saarländer.

Elversberg - Figure 1
Foto kicker

Jubilar an der Kaiserlinde: Horst Steffen. IMAGO/Eibner

Die Nummer eins im Saarland, allein diese Tatsache macht die SV Elversberg schon stolz. Angesichts namhafter Landesrivalen wie dem 1. FC Saarbrücken und dem FC 08 Homburg, die auf Bundesliga-Kapitel verweisen können. Doch aktuell spielt man an der Kaiserlinde zweitklassig, FCS und FCH eine bzw. gar zwei Klassen tiefer.

Eng mit dem Höhenflug der SVE verbunden ist der Name Horst Steffen. Der 54-jährige Fußballlehrer, für Bayer Uerdingen, Borussia Mönchengladbach und den MSV Duisburg früher als Profi aktiv (207 Bundesliga-Spiele), kam vor exakt fünf Jahren nach Elversberg. Nach einem 0:2 zu Hause gegen Waldhof Mannheim hatte sich die SVE von Ronald Seitz getrennt und den Stab an Steffen weitergereicht.

In Münster und Chemnitz lief es nicht

Steffen war zuvor bei Preußen Münster und dem Chemnitzer FC mangels Erfolg von seiner Aufgabe entbunden worden - und auch im Saarland lief es anfangs nicht rund. "In meiner ersten Saison in Elversberg in der Regionalliga gab es zu Beginn einige Niederlagen, die nicht so toll waren", erinnert sich Steffen im kicker-Interview. "Ab der Winterpause hatte ich aber das Gefühl, dass es passt." Und: "Ich hatte von Anfang an die volle Unterstützung." Aus der unteren Tabellenhälfte ging es folglich noch hoch bis auf Rang vier - und dann lief der Countdown ...

Dritter, Zweiter, Erster. So lauteten die Abschlussplatzierungen der Elversberger in den Folgesaisons. Gekrönt vom Aufstieg in die 3. Liga, gefolgt vom Durchmarsch in die 2. Liga.

Vorschau
Turnaround nach einem Heimdebakel

Und auch im Bundesliga-Unterhaus hat sich der Klub schnell zurechtgefunden, rangiert seit sechs Spielen ungeschlagen auf Platz sieben. Ein Turnaround, der nach einem 0:5 gegen Fortuna Düsseldorf und der Roten Laterne in der Hand nicht selbstverständlich war. Doch der Jubilar bewahrte die Ruhe. "Die klare Erkenntnis aus der Partie gegen Düsseldorf war für alle, dass wir da nicht mannschaftlich geschlossen agiert haben - und dass es so nicht funktioniert", erinnert sich Steffen.

Nach dem Motto "Weiterentwicklung ja, Grundelemente beibehalten" schenkte der Coach seinen Spielern weiterhin das Vertrauen. "Die Jungs haben erkannt, dass es auch um Details geht. Wenn wir in Kaiserslautern nach unserer 2:1-Führung eine Flanke nicht zugelassen und in einer anderen Szene einen Spieler nicht durchgelassen hätten, hätten wir dort vielleicht gewonnen - und nicht 2:3 verloren", sagt Steffen.

Vorbilder Funkel und Frank

Respektvoller Umgang miteinander, geringer Neidfaktor - weitere Grundlagen für die nicht ausbleibenden Erfolgserlebnisse. Zuletzt gab es Siege gegen Osnabrück, den HSV, Wiesbaden und Braunschweig.

Der Trend zeigt nach oben, wird es am Ende wieder ein Spitzenplatz? Steffen hält den Ball lachend eher flach. "Ich glaube, eher nein. Wenn wir ein weiteres Jahr in dieser Liga blieben, wäre das ein Riesenerfolg."

Und so stehen für den Fußballlehrer, der sich als Spieler sehr viel von seinen Trainern Friedhelm Funkel und Wolfgang Frank abschaute, am Sonntag nicht die eigene Person ("Ist da irgendetwas Besonderes?") und dieses für das Geschäft sehr beachtliche Jubiläum im Mittelpunkt, sondern ganz klar Verein und Mannschaft, somit die Aufgabe beim 1. FC Magdeburg.

aho

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