Caspar David Friedrich: Der Seelenflüsterer einer verunsicherten ...

13 Tage vor

Caspar David Friedrich hat Berlin gehasst, nun feiert ihn die Alte Nationalgalerie dort mit einer großen Schau. Die Popularität des Malers erzählt viel über unsere Zeit.

Caspar David Friedrich - Figure 1
Foto ZEIT ONLINE

18. April 2024, 20:03 Uhr

Der Hausheilige der Alten Nationalgalerie in Berlin: Caspar David Friedrichs Bild "Mönch am Meer", (1808–1810, Öl auf Leinwand, 110 mal 171,5 Zentimeter) © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie/​Fotograf: Andres Kilger

Die Kreidefelsen leuchten in diesem Frühjahr nun nicht nur auf Rügen, sondern auch in Berlin, mitten in der Alten Nationalgalerie hängt nun eines der bekanntesten Bilder von Caspar David Friedrich in der Ausstellung Unendliche Landschaften. Mit über sechzig Gemälden und ebenso vielen Zeichnungen ist dies verrückterweise die erste Einzelausstellung von Deutschlands bekanntestem Maler in Deutschlands Hauptstadt überhaupt. Seit Jahrzehnten hat das Sinnbild vom Kreidefelsen nicht mehr sein angestammtes Museum verlassen, die küstenferne Sammlung Oskar Reinhart in Winterthur. Aber für Berlin machten sie dort eine Ausnahme, aus gutem Grund: In Wahrheit nämlich kehrt das 1818 entstandene Gemälde Kreidefelsen auf Rügen mit seiner impressionistisch schimmernden Ostsee und den drei seltsamen Stummfilmfiguren im Vordergrund jetzt endlich an jenen Ort zurück, an dem es auch vor genau hundert Jahren hing, nur damals nicht im Museumssaal, sondern über einem Kinderbett. Die Kreidefelsen tauchten 1903 aus dem Nebelmeer der Geschichte im Berliner Auktionshaus Lepke auf – angeblich aus der Sammlung des Prinzen Georg von Preußen stammend, mehr wissen wir bis heute nicht. 

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