Der BVB ist dem Finale in Wembley ganz nah: Füllkrug sichert 1:0 ...

15 Tage vor
Der BVB ist dem Finale in Wembley ganz nah Füllkrug sichert 1:0-Sieg gegen Paris
Die BVB-Spieler bejubeln den Sieg gegen Paris. © imago / Eibner

Der BVB-Traum vom Finale der Champions League lebt – und wie! Der goldene Füllkrug-Treffer sorgt im gegen Paris für eine glänzende Ausgangsposition vor dem Rückspiel.

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Es gab kein Halten mehr in diesem Stadion für ganz besondere Fußball-Momente. Der Schlusspfiff von Schiedsrichter Anthony Taylor ging im orkanartigen Jubel der feiernden Dortmunder Fans beinahe unter, elf Spieler in schwarzgelben Trikots fehlte die Kraft für ausufernden Jubel. 1:0 stand auf der Anzeigetafel, Borussia Dortmund hatte in den 97 Minuten gelitten, geackert – und zum Teil auch Fußball zelebriert wie selten in der Bundesliga. Niclas Füllkrugs Siegtreffer (36.) machte den Unterschied in einem begeisternden, mitreißenden Halbfinal-Hinspiel. Der halbe Weg nach Wembley ist geschafft.

Füllkrug bringt den BVB in Führung

Schon drei Stunden vor dem Anpfiff bewegte sich die Karawane aus schwarzgelb gekleideten Menschen aus der Stadt in Richtung Stadion, man sah überall erwartungsfrohe Gesichter, gut gelaunte Fans, die ihren Optimismus gern nach außen trugen. Spätestens ab der 36. Minute schwappte dieser Optimismus von den Rängen auch aufs Feld. Der Signal Iduna Park wurde zum Tollhaus, als Füllkrug den perfekten langen Ball von Nico Schlotterbeck technisch höchst anspruchsvoll aus der Luft in seinen eigenen Laufweg legte und die Kugel trocken mit links ins kurze Eck platzierte.

1:0 für Dortmund, das hatte sich kurioserweise nicht unbedingt angebahnt, denn die Pariser hatten bei 60 Prozent Ballbesitz mittlerweile auch einige gute Konteransätze des BVB im Griff, suchten allerdings mit ihrer Überlegenheit noch nach dem richtigen Rezept, um den gut verschiebenden Abwehrblock der Borussia zu durchdringen. Das gelang zunehmend über die linke BVB-Abwehrseite, wo sich Ian Maatsen nach einem Foul gegen Warren Zaire-Emery früh die Gelbe Karte abgeholt hatte (19.). Fortan suchte Paris bei fast jeder Offensivaktion das Duell gegen den jungen Niederländer, der vor allem mit den pfeilschnellen Dembele und Hakimi einige Probleme hatte.

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BVB-Szenenapplaus für Adeyemi

Taktisch hatte Trainer Edin Terzic darauf eine gute Antwort. Er beorderte Karim Adeyemi, am Samstag in Leipzig auf der rechten Seite eine Enttäuschung, zur Unterstützung von Maatsen auf die linke Außenbahn, wo er sich einigen Szenenapplaus abholte. Dortmunds Spiel war insgesamt geprägt von einer hohen Aufmerksamkeit in der Arbeit gegen den Ball und großer Unterstützung für die Nebenleute. Und es gelang immer wieder, offensive Nadelstiche zu setzen. Nach einer ersten Schusschance von Dembele (11.) war die Mehrzahl der hochkarätigen Torszenen vor der Nordtribüne zu sehen. Zwei Mal prüfte allein Marcel Sabitzer Paris-Schlussmann Gianluigi Donnarumma (14./44.).

Beim Pausenpfiff begleitete großer Applaus die Borussia in die Kabine, der BVB lief 59 Kilometer, fünf mehr als die Gäste, hatte durch die sehr aufmerksame Innenverteidigung um Mats Hummels Superstar Kylian Mbappe im Griff und überstand auch einige bange Momente, wenn vor allem Dembele zu seinen Dribblings ansetzte. Paris war nun gefordert und meldete sich sofort nach Wiederbeginn im Spiel zurück: Binnen zehn Sekunden rettete für den geschlagenen Gregor Kobel nach Schüssen von Mbappe und Hakimi zwei Mal der Pfosten (51.).

BVB-Torhüter Kobel rettet gegen Dembele

Die Gäste drehten nun mächtig auf. PSG schob die eigenen Reihen weit nach vorne und presste mit sechs Feldspielern tief in der Dortmunder Hälfte. Fabian Ruiz setzte einen Kopfball aus gut fünf Metern neben das Tor (55.). Doch der Platz für Konter war nun deutlich größer – und einer brachte die nächste dicke Chance. Jadon Sancho, endlich mit dem Zug und Esprit, den man aus seiner ersten Phase beim BVB gewohnt war, setzte sich außen energisch durch, seine Hereingabe drosch Füllkrug über das Tor (60.). Doch mit Biss und großem Willen gelang es der Borussia, die Partie wieder zu beruhigen – bis Dembele die nächste dicke Chance für PSG hatte. Kobel rettete mit einer Hand (72.).

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Die Partie stand nun auf Messers Schneide, längst hielt es niemanden mehr auf seinem Sitz. Über den unermüdlich rackernden Adeyemi, der eins seiner besten BVB-Spiele machte, fuhr Dortmund weiter Konter um Konter, hatte hinten aber die nächste PSG-Großchance zu überstehen. Dembele verzog freistehend aus elf Metern, da war erneut tief durchatmen angesagt (81.). Doch das letzte Wort hatte sogar die Borussia: Julian Brandt mit der Großchance zum 2:0, in letzter Sekunde bekam Marquinhos sein Bein dazwischen (84.). Doch Füllkrugs Treffer sollte reichen an diesem erneut besonderen Abend. Borussia Dortmund reist mit einer guten Ausgangsposition und extrem breiter Brust zum Rückspiel in die Stadt der Liebe.

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