Weltgrößte Kryptobörse: Kunden ziehen nach Chef-Abgang ihr Geld ...
Nach dem milliardenschweren Vergleich in einem US-Strafverfahren und dem Rücktritt des Binance-Chefs Changpeng Zhao (46) ziehen Kunden in großem Stil Geld bei der weltgrößten Kryptobörse ab. Am Mittwoch teilte der Branchendienst Nansen mit, dass bereits 956 Millionen Dollar (876 Millionen Euro) abgeflossen seien. Im Vergleich zu den Gesamteinlagen von deutlich über 65 Milliarden Dollar sei die Summe aber recht klein. Als Reaktion auf die Ereignisse brach der Kurs der hauseigenen Währung Binance-Coin zuletzt deutlich ein.
Binance hatte eine Klage mehrerer US-Behörden wegen Geldwäsche, illegaler Finanzierung und anderer Vergehen gegen eine Zahlung von 4,3 Milliarden Dollar beigelegt. Im Rahmen der Vereinbarung bekannte sich Zhao der Verletzung von Gesetzen schuldig und trat als Chef der Börse zurück.
Mit Zhao, in der Szene oft nur "CZ" genannt, verlässt eine der schillerndsten und mächtigsten Figuren der Branche ihren Posten. Spätestens seit dem Fall des einstigen Rivalen, des inzwischen wegen Betrugs und Geldwäsche für schuldig erklärten FTX-Gründers Sam Bankman-Fried (31), war Zhaos Binance der weltweite Marktführer.
Zhao schrieb bei der Online-Plattform X, er sehe sich auch in der Zukunft nicht mehr als Chef eines Start-ups. Er habe Fehler gemacht, für die er nun geradestehen müsse. Den Chefposten bei Binance übernimmt Richard Teng, der bisher für lokale Märkte zuständig war.
