Hochwasser in Russland: "Die Situation ist sehr, sehr angespannt"

20 Tage vor

Überschwemmungen Hochwasser in russischen Flutgebieten steigt weiter – "Die Situation ist sehr, sehr angespannt"

Überschwemmungen in Russland - Figure 1
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Eine Frau watet durch das Hochwasser in der russischen Stadt Orenburg

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Land unter in Russland: Die Schneeschmelze fällt in Teilen des Landes so heftig aus, dass manche Regionen überschwemmt werden. Der Kreml zeigt sich besorgt, während die Bürger auf Hilfe warten.

Die Hochwasserlage in Russland im Süden des Uralgebirges spitzt sich weiter zu. In der Großstadt Orenburg stand der Fluss Ural am Morgen 9,78 Meter hoch – etwa einen halben Meter über der kritischen Marke, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Mehrere Stadtteile standen dort unter Wasser. Experten erwarteten, dass das Wasser noch um weitere 30 bis 70 Zentimeter steigen werde, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass nach diesen Angaben.

Im gesamten Verwaltungsgebiet Orenburg an der Grenze zu Kasachstan standen nach einer Übersicht der Behörden vom Mittwoch 12.800 Häuser unter Wasser, dazu 14.900 Gartengrundstücke. Mehr als 7000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen. Über die Lage in den russischen Hochwassergebieten sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch: "Die Situation ist sehr, sehr angespannt." Die Wettervorhersagen für die betroffenen Gebiete seien nicht günstig. "Das Wasser steigt weiter", fügte Peskow hinzu. Großen Mengen Wasser erreichten "neue Regionen". Nach Angaben des Kreml-Sprechers plant der russische Staatschef Wladimir Putin aber weiterhin nicht, die Flutgebiete zu besuchen.

Überschwemmungen in Russland - Figure 2
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Die Wassermassen führten dazu, dass in mehreren Dörfern die Umspannwerke abgeschaltet werden mussten und es keinen Strom gab. Gerichte stellten ihre Arbeit ein, Museen brachten ihre Schätze in Sicherheit. In der Bevölkerung gibt es Unmut, dass die Behörden nur schleppend helfen.

Rettungskräfte bei der Evakuierung einer Anwohnerin in Orenburg

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Überschwemmungen auch in Kasachstan

Neben dem Ural schwollen auch andere Flüsse in der Region etwa 1200 Kilometer südöstlich von Moskau stark an. Auslöser der Flut sind eine starke Schnee- und Eisschmelze im Ural-Gebirge, Niederschläge sowie Dammbrüche bei der Stadt Orsk. Sie war am schwersten von der Überflutung getroffen. Am Mittwoch zeichnete sich dort erstmals ein leichter Rückgang des Wasserstands ab.

Auch aus den angrenzenden Gebieten Kasachstans wurden Überschwemmungen gemeldet. Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums in der Hauptstadt Astana wurden bislang 96.000 Menschen vorübergehend in Sicherheit gebracht. Damit lag die Zahl um 10.000 höher als am Vortag. Tausende weitere Menschen mussten in russischen Hochwassergebieten ihre Häuser verlassen. Der Kreml äußerte sich besorgt.

In der nordkasachischen Stadt Petropawlowsk wurde eine Zwangsevakuierung gestartet. "Eine riesige Wassermenge bewegt sich auf Petropawlowsk zu", zitierten Staatsmedien den örtlichen Regierungschef Gaues Nurmuchambetow. "Ich betone: riesig."

cl dpa

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